Recife / Brasilien

Unser zweiter Hafen in Brasilien war Recife. Die Stadt wird auch wegen der vielen Wasserwege das „Venedig Brasiliens“ genannt aber diese Bezeichnung müssen wohl Menschen geprägt haben, die noch nie in Venedig waren. Sei’s drum: Nach einer kurzen Fahrt mit dem Bus stiegen wir um auf einen Katamaran und kurvten über den Fluss Capibaribe und die angrenzenden Kanäle. In unseren Augen hatten sie keinerlei Ähnlichkeit mit den Kanälen in Venedig.

Recife hat 1,6 Millionen Einwohner und ist mit einer Höhe von etwa 4m über dem Meeresspiegel die am tiefsten liegende Stadt Brasiliens. Nach unserer Bootsfahrt ging es in einem kurzen Fußweg durch die schöne Altstadt. Leider hatten wir keine Gelegenheit, eins der netten Geschäfte an der Straße zu besuchen.

Der Karneval spielt ähnlich wie in Rio eine große Rolle in Recife und so war ein Besuch in einer Ausstellung von Figuren, die im Karnevalszug herumgetragen werden, unvermeidlich. Hier konnte man die Beatles, Lady Gaga, David Bowie, Papst Leo, Messi und viele andere Prominente in Überlebensgröße als Nachbildungen aus glasfaserverstärktem Kunststoff bewundern.

Während wir auf unseren Bus warteten, der uns wieder zum Schiff bringen sollte, hatten wir eine unschöne Begegnung mit einer penetranten Bettlerin, die in einem Einkaufswaren eine Hündin mit zwei Würfen von Welpen vor sich hin schob. Die Mutter eines der Würfe trottete hinter dem Einkaufswagen hinterher. Die Tiere wurden offensichtlich nur deshalb präsentiert, um Mitleid zu erregen und uns zu animieren, Geld zu geben. Einige der Menschen aus unserer Gruppe machten dies auch tatsächlich, vielleicht dachten sie, damit den Hunden einen Gefallen tun zu können. Ich denke, es wäre besser gewesen, wenn sie sich wie wir über die Tierquälerei aufgeregt hätten und der Bettlerin zu verstehen gegeben hätten, dass sie das nicht gutheißen. An der Situation der Tiere haben sie mit ihrer Gabe mit Sicherheit nichts geändert – ganz im Gegenteil.

Unsere Tour fand am Morgen statt und geplant war, dass wir um 20 Uhr ablegen. Wir hätten also noch einmal mit dem Shuttlebus in die Stadt fahren können, was wir auch gerne gemacht hätten. Allerdings mussten wir feststellen, dass das nicht möglich war, weil einige Shuttlebusfahrten gestrichen wurden. Wir hätten zwar fahren können, hätten dann aber mit demselben Bus sofort wieder zurückfahren müssen, was absolut keinen Sinn macht. So musste also ein Besuch der „Casa da Culture“ ausfallen, die uns bei unserem Besuch 2015 so gut gefallen hatte.

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