So, die Schiffsreise ging gestern zu Ende, wir gingen von Bord und sind für zwei Tage in Auckland. Gestern haben wir uns ein wenig in der Nähe des Hotels umgesehen und Informationen für die Weiterreise eingeholt. Heute haben wir noch Zeit, uns ein wenig die Luft der Großstadt um die Nase wehen zu lassen. Morgen werden wir mit der Fähre übersetzen auf die Insel Waiheke, was Maorisprache ist und so viel wie „Sprudelwasser“ bedeutet. Auf Waiheke Island werden wir vier Tage lang den Strand und unseren warmen „Hot Tub“ genießen. Nach weiteren drei Tagen in Auckland werden wir Neuseeland Lebewohl sagen müssen und auf der Heimreise noch Singapur einen dreitägigen Besuch abstatten.
Bay of Islands
Gestern hätten wir eigentlich eine Tour nach Rotorua gehabt. Da uns beiden aber nach den vielen Exkursionen mehr nach Ruhe war, sagten wir den Ausflug ab und gaben die Tickets zurück. Es wäre eine relativ kurze Tour gewesen und hätte uns zu Zielen geführt, die wir vor 9 Jahren schon einmal besucht hatten. Wir verbrachten also im Wesentlichen den Tag an Deck und im Pool und genossen die warmen Sonnenstrahlen.
Den Ausflug von Bay of Islands aus, der heute auf unserem Programm stand, hatten wir zwar auch schon gemacht, doch wollten wir die Sehenswürdigkeiten, die uns vor 9 Jahren schon fasziniert hatten, noch einmal besuchen. Es ging zunächst mit einem Tenderboot an Land und dann weiter mit dem Bus zur Glühwürmchenhöhle. Unser Guide erzählte, dass diese Höhle entdeckt wurde, als auf einem davor liegenden Areal angebaute Süßkartoffeln verschwanden und die Menschen, die diese gepflanzt hatten, nachforschten, wer die Diebe waren. Dabei stießen sie auf die Höhle. Fotos waren leider nur vom Eingang erlaubt und so gibt es genau wie vor 9 Jahren keine Bilder vom Inneren.
Die Hundertwasser-Toiletten von Kawakawa waren unser nächstes Ziel. Hier fiel uns auf, dass es wesentlich touristischer zuging als damals. Es war z. B. in der Zwischenzeit ein Hundertwasser-Memorial entstanden, das aber zur Zeit unseres Besuches geschlossen war. So statteten wir nur den öffentlichen Toiletten einen Besuch ab und hinterließen unsere Duftmarke. 😉
Beim anschließenden Kauri-Walk traf ich einen alten, lieb gewonnenen Bekannten wieder, der im jugendlichen Alter von etwa 800 Jahren wohl auch noch die nächsten 1200 Jahre erleben wird, wenn die Menschheit bis dann endlich die Klimakrise in den Griff bekommen haben wird. Anhand der Bilder von damals stellte ich fest, dass es auf den Tag genau 9 Jahre her ist, dass wir diesen Trip gemacht hatten!
4. Januar 2015
4. Januar 2024
4. Januar 2015
4. Januar 2024
Napier, Hawkes Bay
Heute morgen machte sich unser Busfahrer Graeme Krebs darüber lustig, dass wir schon um 7:30 Uhr zum Weintrinken fahren. In der Tat führte unsere Tour auf zwei Weingüter und war jedes Mal mit einer Weinprobe verbunden. Kreuzfahrtpassagiere können das mit dem Weintrinken zu jeder Tages- und Nachtzeit und so ließen wir uns nicht beirren. Napier ist der Hauptort und Hafen in dem Weinanbaugebiet Hawkes Bay. Neben Wein werden hier aber auch noch Früchte wie Kiwis, Pflaumen und Äpfel angebaut.
Auf dem ersten Weingut „Mission“ erfuhren wir etwas über die Geschichte des Weinanbaus in Neuseeland und durften eine Auswahl der besten Weine probieren. Anschließend wechselten auch ein paar Flaschen der leckeren Tropfen den Besitzer. Als kleines Andenken an unseren Besuch durften wir ein Glas mit nach Hause nehmen.
Auf dem zweiten Weingut „Abbey“ war die Weinprobe etwas anders organisiert. Wir wurden schon am Eingang mit einem Glas Rosésekt empfangen und durften aus einer Auswahl von trockenen und halbtrockenen, weißen und roten Weinen wählen, wobei auch über das Probierglas hinaus gehende Wünsche erfüllt wurden. Abgerundet wurde das Ganze mit einem Glas süßen Dessertweins. Begleitet wurde die Weinprobe von einer Auswahl an leckeren örtlichen Käsen und Crackern sowie einem vorzüglichen Mangochutney. Auch hier wurden nach der Weinprobe diverse Tüten mit örtlichen Erzeugnissen mitgenommen. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass unsere Weiterfahrt über Hastings ganz lustig wurde. Graeme hatte immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und zog besonders über Australier her, aber erst nachdem er sich vergewissert hatte, dass kein Australier an Bord war. Als wir uns wieder dem Kai mit dem Schiff näherten, meinte er z.B., Australier könnten sich statt mit dem Boardingpass und der Foto-ID auch mit einer Kopie der persönlichen Verbrechenshistorie ausweisen. Das Verhältnis zwischen Neuseeländern und Australiern scheint so ähnlich zu sein, wie das zwischen Kölnern und Düsseldorfern in Nordrhein-Westfalen.
Wellington
Nach einer rauschenden Silvesterparty und einer kurzen Nacht liefen wir heute morgen in Wellington, der Hauptstadt Neuseelands ein. Wellington ist zusammen mit den angrenzenden Städten nach Auckland der zweitgrößte Ballungsraum Neuseelands. Mit ca. 220.000 Einwohnern ist die Stadt kleiner als z. B. Aachen.
Zum Glück ging unsere Exkursion erst gegen Mittag los. Sie führte uns zunächst zum Mount Victoria, einem beliebten Aussichtpunkt, der 537m über dem Meeresspiegel liegt. Wider Erwarten war aber nicht viel los dort, trotz des Feiertags und der neuseeländischen Sommerferien. Wir hatten also genug Platz, uns umzusehen und ein paar Fotos zu machen.
Nächster Stopp war an den Außenanlagen des Botanischen Gartens. Diese sind öffentlich zugänglich, ohne Eintritt bezahlen zu müssen. Direkt daneben gibt es ein Restaurant, das gut besucht war. Wir genossen die zur Verfügung stehende Zeit, uns im Rosengarten umzusehen und in der Sonne zu sitzen.
Die alte Kirche St. Paul’s ist ein unverkennbares Baudenkmal und diente von 1866 bis 1964 als Pfarrkirche von Thorndon sowie als Wellingtons anglikanische Kirche. Ganz aus den in Neuseeland heimischen Hölzern Rimu, Tōrata, Mataī und Kauri erbaut, ist Old St. Paul’s ein besonders elegantes Beispiel der neugotischen Holzarchitektur.
Letzter Programmpunkt war nach der Rundfahrt durch Wellington eine Fahrt mit der historischen Standseilbahn (Cable Car) ins Tal. Unser Busfahrer John hatte uns hoch gebracht und holte uns an der Talstation wieder ab um uns zum Schiff zu bringen. Nun sind wir wieder unterwegs zum nächsten Anlegeplatz Napier.
Silvester in Christchurch
Heute morgen liefen wir in Littleton, dem Hafen von Christchurch ein. Dies ist unser letzter Stopp auf der Südinsel, ab morgen gibt es nur noch Exkursionen auf der Nordinsel. Der heutige Ausflug war gegen Mittag beendet was uns ganz gut passte, da heute Silvester ist. Außerdem hatten wir so noch Zeit, uns auf eigene Faust in Christchurch umzusehen.
Wir fuhren zunächst an der Küste entlang bis zu einer Farm mit Schaf- und Viehwirtschaft. Nach der Begrüßung durch die Seniorchefin Mary wurden wir vom Hausherren in Empfang genommen, der uns schon mit seinen 5 Hunden erwartete. Er zeigte uns eine beeindruckende Demonstration davon, wie er seine Hunde abrichtet und mit deren Hilfe die Schafe zusammentreibt und dorthin lenkt, wo er sie haben muss. Dies geschieht fast ausschließlich durch Pfeifkommandos mit einer Hundepfeife, auf der er verschiedene in der Tonhöhe ansteigende oder abfallende Pfiffe erzeugt. Die Hunde wissen dann genau, was sie zu machen haben. Der unangefochtene Star der Show aber war ein kleiner Welpe, der sich von allen Gästen Streicheleinheiten abholen wollte, von seinem Besitzer aber immer wieder in einem Gehege abgesetzt wurde. Von dort kletterte er jedoch regelmäßig über die Absperrung, kroch unter dem Zaun hindurch und war wieder bei uns. Für diesen Welpen hatten dem Farmer andere Interessenten bereits 600 Dollar geboten. Nach der Demonstration erwartete uns noch eine Schafschur, bevor wir zu Kaffee, Tee, Apfelsaft und Gebäck geladen wurden.
Auf der Rückfahrt zum Schiff bekamen wir eine Rundfahrt durch Christchurch, die uns veranlasste, noch zwei Stunden länger in der Stadt zu bleiben und mit dem Shuttlebus zurückzufahren. Anlässlich des „Boxing Days“ (2. Weihnachtstag) hatten viele Geschäfte Sonderangebote, die wir uns ansehen wollten. Wir haben zwar letztendlich nichts erstanden, aber es war nach so viel Information und Kultur auch noch mal schön, einfach zu bummeln und uns die Geschäfte anzusehen.
Nun sind wir wieder zurück an Bord, genießen auf unserem Balkon das schöne Wetter und erwarten die Dinge, die heute an Silvester noch auf uns zukommen werden.
Dunedin
Heute war ein durch und durch gemütlicher Tag. Wir kamen erst gegen 9:30 Uhr in Port Chalmers bei Dunedin an, unser Ausflug ging erst gegen 11 Uhr los. Der Busfahrer Roger Patterson, der gleichzeitig unser Guide war, hatte die Ruhe weg und auch sonst war die Exkursion ganz nach unserem Geschmack.
Zunächst ging es über schmale Straßen durch hügelige Landschaft an vielen grünen Schafweiden vorbei (ganz wie man sich Neuseeland vorstellt) bis zum Larnach Castle. Das im viktorianischen Stil ab 1871 gebaute Anwesen wurde durch den schottischen Auswanderer und Banker William Larnach für seine geliebte erste Ehefrau Eliza Jane Guise erbaut. Die Arbeiten ließ er durch europäische Handwerker mit feinsten Materialien erledigen, die er teilweise aus Europa einführte. Die gesamte Konstruktion wurde 1887 abgeschlossen. Nachdem die Eigentümer es eine Zeit lang bewohnt hatten, verfiel es, weil es nicht gepflegt wurde und wurde im Jahr 1967 von der Familie Barker in ziemlich heruntergekommenem Zustand aufgekauft. Die Familie Barker wandte viel Geld und einige Zeit auf, um das Schloss zu restaurieren und ihm seine ehemalige Würde wiederzugeben.
Der schottische Ursprung ist bis heute sichtbar; wir wurden am Eingang von einem Dudelsackbläser begrüßt und von Damen in schottischer Tracht in Empfang genommen. Nach dem Lunch im Ballsaal des Schlosses wurden wir durch die Räume geführt und hatten Gelegenheit, uns auf eigene Faust umzusehen. Ich kletterte über eine steile Spindeltreppe bis auf’s Dach des Schlosses und machte Fotos der Umgebung.
Vom Larnach Castle aus ging es zum Royal Albatross Centre, einem Vogelreservat, in dem unter anderem die nur auf der Südhalbkugel südlich des 44. Breitengrades verbreiteten Royal Albatrosse brüten. Sie kommen immer wieder in dieses Gebiet zum Brüten zurück. Mit 3m Flügelspannweite ist der „Northern Royal Albatross“ der größte Seevogel der Welt, die Kolonie ist weltweit die einzige Brutkolonie dieser Spezies auf dem Festland. Das Centre betreibt eine „Royal Webcam“, deren Besuch sich lohnt: http://www.doc.govt.nz/royalcam
Zum Ende unserer Tour fuhr Roger noch mit uns durch den historischen Teil von Dunedin und zeigte uns die architektonischen Schätze seiner Heimatstadt, die einst fast alle durch denselben Architekten im 18. Jahrhundert erbaut wurden.
Ankunft in Neuseeland
Heute war frühes Aufstehen angesagt! Es war angekündigt, dass wir um 7 Uhr in den ersten Fjord der Südinsel einfahren. Fjorde heißen in Neuseeland Sounds und als erstes besuchten wir den Milford Sound. Das Wetter war neblig, nass und ungemütlich und so konnten wir die Einfahrt zwar von draußen auf Deck 12 beobachten, aber schöne Bilder waren nicht drin. So verzogen wir uns auch schnell in die Observation Lounge und beobachteten von dort aus weiter.
Der Doubtful Sound stand gegen 12 Uhr an, aber auch hier hielten wir uns nicht an Deck auf, weil es mittlerweile in Strömen goss. Wir genossen daher lieber unseren Lunch an einem Fensterplatz im Prime7, einem der Spezialitätenrestaurants des Schiffes.
Erst bei der Fahrt durch den Dusky Sound war das Wetter mittlerweile aufgeklart und teilweise sogar die Sonne zu sehen. Unsere Bilder wurden also alle bei der Fahrt durch diesen Sound aufgenommen.
Mittlerweile sind wir wieder raus und auf dem Weg nach Dunedin, wo wir morgen früh ankommen werden.
Burnie / Tasmanien
Woran denkt man, wenn man Tasmanien hört?
Richtig, an das Tasmanische Teufelchen! Wir haben zwei gesehen und die waren klein, hatten aber ein wirklich beeindruckendes Gebiss.
Heute Morgen kamen wir nach 2 Nächten und 1 Seetag Fahrt in Tasmanien an. Die Prozedur war wie in jedem Hafen in Australien: Nichts Essbares vom Schiff mit an Land nehmen, keinen Dreck an den Schuhen… Die Australier haben es bisher erfolgreich verstanden, ihre Fauna und Flora vor dem Einwandern fremder Arten zu schützen. Sie haben aus der Vergangenheit gelernt!
Wir fuhren vom Hafen in Burnie etwa 1 Stunde durch eine abwechslungsreiche, bergige Landschaft an bewirtschafteten Landwirtschaftsflächen vorbei bis zur Gunns Plains Cave, einer weitläufigen Höhle, die 1906 durch Zufall entdeckt wurde, weil der Hund des Landbesitzers, der einem Opossum nachjagte, sich in der Höhle verlaufen hatte und gerettet werden musste.
Von der Gunns Plains Cave fuhren wir eine kurze Strecke zum Wings Wildlife Park, wo wir uns auf eigene Faust umsehen konnten. Die Koalas sind ja immer süß anzusehen und die Meerkatzen und Wombats auch. Die tasmanischen Teufel eigentlich auch – solange sie nicht die Klappe aufreißen. Ihre Zähne und der Kiefer sind wirklich beeindruckend! Haben sie sich einmal an etwas fest gebissen, lassen sie nicht mehr los. Sie fressen ihre Beute im Ganzen mit Fell, Innereinen und Knochen und sind mühelos auch in der Lage, stärkere Knochen zu knacken. Die Tasmanischen Teufel haben in Relation zur Körpergröße den stärksten Biss unter allen Säugetieren.
Vom Wings Wildlife Park fuhren wir eine andere – auch sehr schöne – Strecke über Penguin wieder zurück zum Schiff. Der Ort heißt so, weil hier eine Pinguin Population heimisch ist.
Nun sind wir wieder 2 Tage unterwegs und werden uns wieder aus Neuseeland melden.
Von Melbourne nach Burnie (Tasmanien)
Unsere erste Exkursion auf dieser Reise führte uns gestern nach Melbourne, der Stadt auf dem australischen Kontinent, mit der wir vor 13 Jahren den ersten Kontakt hatten. Damals lebten Freunde von uns in Melbourne, die wir in Bali kennen gelernt hatten und die wir dann besuchten. Die Reise nach Australien im Jahr 2010 haben wir noch gut in Erinnerung, sie führte uns von Melbourne aus unter anderem auch ins „Rote Zentrum“ von Down Under. Da wir diesmal bekanntlich mit dem Schiff unterwegs sind, werden wir dorthin nicht mehr kommen. Dafür aber werden wir Orte besuchen, die wir noch nicht kennen.
Doch zurück zu Melbourne: Die Stadt hat sich in den 13 Jahren deutlich verändert. Sie hat zwar immer noch die Stadtviertel und Ecken, die mehr an eine beschauliche Kleinstadt als an eine Millionenstadt erinnern, doch sind viele große Glaspaläste gebaut worden, die das Stadtbild Melbournes deutlich verändert haben.
Unsere Exkursion führte uns sowohl in das eine, als auch in das andere Melbourne. Zunächst bewunderten wir großzügige Gartenanlagen und Parks, wie die Fitzroy Gardens, wo wir 1,5 Stunden freie Zeit hatten, uns umzusehen. Von der wunderschönen grünen Oase ging es zum „Rememberance Shrine“, einem monumentalen Gebäude mit Museum, das den gefallenen Soldaten zweier Weltkriege gewidmet ist.
Natürlich kam auch das moderne Melbourne nicht zu kurz und so führte uns eine rasend schnelle Aufzugsfahrt in den 88. Stock des zweithöchsten Gebäudes Melbournes, des Eureka Towers. Dort oben hatten wir auf dem „Sky Deck“ eine atemberaubende Rundsicht über die Stadt.
Den Abend verbrachten wir mit einem stilvollen Weihnachtsessen im „Compass Rose“, dem Hauptrestaurant der Explorer, sahen uns die Weihnachtsshow des Entertain-Departements an und ließen den Abend bei einem Drink in einer der Bars ausklingen.
Auf dem Weg zum Abendessen erreichte uns noch eine schlechte Nachricht: Der Kapitän informierte uns, dass das Anlaufen von Geelong (etwa 80km von Melbourne entfernt) wegen schlechter Wetterverhältnisse nicht möglich sei. Wir hätten dort vor Anker gehen müssen und den Weg zum Festland mit Tendern zurücklegen müssen. Das aber wäre wegen der schlechten Witterung mit starken Wellen und Strömung nicht sicher gewesen, weshalb dieser Halt gecancelt wurde. Wir hatten uns schon sehr auf den für heute geplanten Ausflug zur Great Ocean Road gefreut und waren entsprechend enttäuscht. Aber so ist das eben: Safety First!
Momentan sind wir daher auf dem Weg nach Tasmanien, wo wir morgen früh ankommen werden. Den ersten Weihnachtstag werden wir also im Wesentlichen mit Lesen verbringen.
Abschied von Sydney
Unsere Zeit in Sydney ist zu Ende. Wir sind viel gelaufen und haben die Stadt erkundet. Zum Abschluss unseres Aufenthaltes im Shangri-La Hotel gab es noch ein kleines Weihnachtskonzert professioneller a-capella Sänger von der Balustrade über der Lounge, das mit viel Beifall bedacht wurde.
Gerade ist die Regent Seven Seas Explorer im Hafen angekommen, die wir gegen Mittag entern werden. Dann wird der nächste Teil unserer Reise Wirklichkeit. Wir fangen mit einem Seetag an und gehen dann in Melbourne an Land, wo vor 13 Jahren unser erster Kontakt mit dem australischen Kontinent war.
Sydney, „The Rocks“

Zwei Tage später sind wir gut in Sydney angekommen. Wir sind im Shagri-La-Hotel am Rande des alten Stadtviertels „The Rocks“ und hatten Glück: Samstag und Sonntag findet hier ein sehr schöner Markt statt mit vielen Verkaufsbuden und Ständen mit allerlei Leckereien. Aber auch die Infrastruktur des Viertels ist nicht ohne Reiz. Viele schöne Geschäfte locken mit Angeboten, urwüchsige Pubs mit Speisen und Getränken sowie mit Life-Musik. Das alles in fußläufiger Entfernung vom Hotel, aber mit viel „Kletterei“ verbunden, weil das Hotel oben auf dem Hügel liegt. Die Straßen hinauf sind teilweise so steil, wie wir sie in San Francisco gesehen haben. Schnell aber hatten wir raus, wie man sie mit wenig Anstrengung meistern kann: Das benachbarte Four-Seasons-Hotel unten durch den den Haupteingang betreten, mit dem Aufzug 2 Stockwerke hoch fahren und schon hat man das erste steile Stück überlistet. Dasselbe geht auch mit dem Kaufhaus „Galleria“, dann nur mit der Rolltreppe statt dem Aufzug. Den Rest der Steigung überwältigt man dann mit Hilfe von schmalen Fußwegen mit Treppen, die angenehmer zu gehen sind als die steilen Bürgersteige neben der Straße.
Weg aus dem Schmuddelwetter und der Kälte!
Wenn hier etwas veröffentlicht wird, wisst ihr als Abonnenten dieses Blogs schon, dass wieder die nächste große Reise ansteht. Diesmal fliegen wir über Frankfurt und Singapur nach Sydney, wo wir uns einige Tage zum Akklimatisieren gönnen. Schließlich ist der lange Flug bis ans andere Ende der Welt keine Aktion, die man einfach so wegsteckt. In Sydney wollen wir uns einige Dinge ansehen, die wir noch nicht kennen, obwohl das bereits unser dritter Besuch dieser faszinierenden Stadt ist. Anschließend werden wir auf die Regent Seven Seas Explorer gehen und die Schiffsreise fortsetzen, die wir im letzten Jahr von Singapur bis Sydney gemacht haben.
Weihnachten in Melbourne, Neujahr in Neuseeland.
Tag | Ort | Ankunft | Abfahrt |
---|---|---|---|
Dez. 22, Fr | Sydney, Australien | 18:00 Uhr | |
Dez. 23, Sa | Kreuzfahrt auf der Tasmanischen See | ||
Dez. 24, So | Melbourne, Australien | 8:00 Uhr | |
Dez. 25, Mo | Melbourne, Australien | 3:00 Uhr | |
Dez. 25, Mo | Geelong, Australien ⚓ | 7:00 Uhr | 17:00 Uhr |
Dez. 26, Di | Burnie (Tasmania), Australien | 8:30 Uhr | 16:30 Uhr |
Dez. 27, Mi | Kreuzfahrt auf der Tasmanischen See | ||
Dez. 28, Do | Kreuzfahrt auf der Tasmanischen See | ||
Dez. 29, Fr | Kreuzfahrt in den Fjords des Milford Sound | ||
Dez. 29, Fr | Kreuzfahrt in den Fjords des Doubtful Sound | ||
Dez. 29, Fr | Kreuzfahrt in den Fjords des Dusky Sound | ||
Dez. 30, Sa | Dunedin, Neuseeland | 10:00 Uhr | 19:00 Uhr |
Dez. 31, So | Christchurch (Lyttelton), Neuseeland | 9:00 Uhr | 19:00 Uhr |
Jan. 1, Mo | Wellington, Neuseeland | 7:00 Uhr | 16:00 Uhr |
Jan. 2, Di | Napier, Neuseeland | 7:00 Uhr | 15:00 Uhr |
Jan. 3, Mi | Rotorua (Tauranga), Neuseeland | 9:15 Uhr | 18:00 Uhr |
Jan. 4, Do | Bay of Islands, Neuseeland ⚓ | 8:00 Uhr | 18:00 Uhr |
Jan. 5, Fr | Auckland, Neuseeland | 7:00 Uhr | |
⚓= Reede |
In Auckland bleiben wir dann noch einige Tage, bevor wir zu unserem letzten Stopp in Singapur fliegen. Von dort geht es dann wieder nach Hause.
Übrigens: Die nächsten beiden Reisen sind auch schon wieder geplant, wohin wird noch nicht verraten!
Silvesterfeier in Sydney
Sydney im Ausnahmezustand! Der Bereich vor dem Opernhaus wurde gesperrt und war nur durch einen einzigen Eingang zugänglich. Am 31.12. wurden um 7:30 Uhr Ortszeit genau 1.500 Personen hineingelassen. Jeder der Eingelassenen musste ausharren bis zu Schluss, wenn er oder sie das nicht schaffte und den Bereich verließ, kam er/sie nicht mehr hinein. Rund um unser Hotel waren zahlreiche Straßen gesperrt. Überall waren Mengen an Leuten unterwegs.
Wir waren mit unseren Freunden aus Frankfurt verabredet und wurden kurz nach 17:00 Uhr mit Bussen am Hotel abgeholt und zur „Kingswharf 4“ gebracht. Dort durften mit mit einer Eintrittskarte, die uns am Bus ausgehändigt wurde, die „Aqua“ entern. Gleich beim Eintritt gab es ein Glas Veuve Clicquot Champagner und Kanapees. Der Champagnerstrom sollte den ganzen Abend nicht abreissen. Zu Essen standen allerlei erlesene Köstlichkeiten zur Verfügung, unter anderem Austern, Hummerschwänze, Tintenfischsalat und Tigerprawns.
Unser Boot legte ab und drehte den ganzen Abend Runde um Runde durch den Hafen. Wir hielten uns im Wesentlichen auf dem Oberdeck an der frischen Luft auf. Um 21:00 Uhr gab es das erste Highlight: Das Familienfeuerwerk, etwas kleiner als das Hauptfeuerwerk aber auch sehr imposant. Mit sinkendem Champagner- und Weinvorrat nahm die Stimmung an Bord zu und erreichte ihren Höhepunkt gegen Mitternacht. Unser Boot brachte sich für die beiden Feuerwerkspektakel in eine optimale Position, die Effektbeleuchtung wurde eingeschaltet. Der Farbwechsel der Beleuchtung war unter den großen Booten synchronisiert, was besonders Begeisterung bei den vielen Amerikanern Bord auslöste.
Zurück nach Sydney
Von der Rückfahrt aus den Blue Mountains gibt es nicht viel zu berichten, alle wollten so schnell wie möglich zurück um genügend Zeit für die Vorbereitungen auf die Silvesterfeier zu haben. So wollten wir nur noch einen Blick auf die „Three Sisters“ werfen, was wegen des Nebels gestern nicht möglich war. Doch auch heute hüllten sich die drei Schönheiten in ein dichtes Wolkenkleid. Wir fuhren mehrere Stellen an und konnten schließlich an einem Aussichtspunkt die Schönheit der Landschaft Richtung Cahill genießen. Es war atemberaubend.
Kurz vor Sydney legten wir noch einen kurzen Stopp am Olympiagelände ein bevor wir weiter zum Four Seasons Hotel fuhren. Heute Abend werden wir gegen 17 Uhr am Hotel abgeholt und zum Hafen gebracht, wo schon ein Boot für unsere Dinner Cruise wartet.
Im Regenwald der Blue Mountains
Um es gleich vorweg zu nehmen: Es regnete teilweise in Strömen.
Wir hatten zwar nicht gut geschlafen in unserer kleinen Butze, aber heute morgen sah die Welt schon besser aus; wir hatten uns in unser Schicksal gefügt (etwas Anderes blieb uns auch nicht übrig). Das Frühstück war gut, besonders der Cappuccino.
Viertel vor neun ging es los. Nach kurzer Fahrt trafen wir im Besucherzentrum des Nationalparks ein, wo wir fast zeitgleich mit der Rangerin Cindy eintrafen, die die Führung mit uns machte. Sie hatte eine Menge Sachen der Aborigines mitgebracht, Waffen, Werkzeuge und andere Gebrauchsgegenstände, die sie uns vorstellte. Cindy trägt das Blut der Aborigines und bezeichnet sich auch selbst als Schwarze, obwohl sie nicht so aussieht. Ihre Großmutter stammt aus der Verbindung eines Weißen mit einer Einheimischen und Cindy zeigte uns voller Stolz ein Portrait.
Der Spaziergang durch den Regenwald war sehr interessant, weil Cindy eine Menge an Informationen über die Pflanzen und den Wald vermitteln konnte. Während des Rundgangs regnete es schon, allerdings war es das, was man bei uns als Nieselregen bezeichnet.
Zwischendurch hörte es gegen Mittag wieder auf zu regnen, so dass wir im Park ein Picknick machen konnten. Ein Picknick scheint bei den Australiern sehr beliebt zu sein, es gab im Park Hütten, in die man sich bei Regen verziehen kann und Bänke und Tische, an denen man die mitgebrachten Speisen verzehren kann. Die Australier schleppten Mengen an Utensilien an, um zünftige Grillpartys zu veranstalten, sogar einen Laubbläser konnte ich entdecken (um den Grill anzuzünden oder die Bänke und Tische trocken zu pusten…?).
Der Picknick-Park lag in der Nähe der „Three Sisters“, drei markanten Felsen in der Landschaft. Wir gingen zwar zum Aussichtspunkt, sahen aber außer Wolken im Tal nichts.
Nach der Pause steuerten wir unser nächstes Ziel an: Scenic World, ein Park mit gleich drei Attraktionen. Dafür muss man wissen, dass die Gegend früher ein Kohleabbaugebiet war und dafür mit einer Transportbahn erschlossen wurde. Diese Railway existiert heute noch, wurde allerdings modernisiert und für den Touristentransport fit gemacht. Herausgekommen ist eine Bahn auf Schienen, die durch ein Seil betrieben wird und sehr steil nach unten geführt wird. Die Sitze kann man in drei verschiedene Stellungen bringen, die Normalstellung sind 52°, „Leanback“ ist 52°-8° und „Cliffhanger“ 52°+12°.
Der zweite Teil der Scenic World ist die Cableway, eine Seilbahn bis zu einer tiefer gelegenen Plattform. Wir machten diesen zweiten Teil zuerst und gingen hinterher auf die Railway. Den dritten Teil, eine Seilbahn über die Schlucht zwischen zwei Felsen mussten wir aus Zeitgründen auslassen. Wir hätten aber ohnehin nichts gesehen, weil mittlerweile die Wolken so tief hingen, dass unten nur graue Suppe war. Da zwischen den Feiertagen auch in Australien viele Einheimische unterwegs sind und Ausflüge machen, war es überall so voll, dass endlose Schlangen gebildet werden mussten. In einer dieser Schlangen hat es uns dann erwischt: Als wir nach der Talfahrt aus der Railway ausstiegen goss es in Strömen. Wir hatten jedoch keine Zeit, uns irgendwo unterzustellen und mussten uns wieder in die Schlange einreihen, weil an der Bergstation unser Busfahrer wartete. Wir waren nass bis auf die Haut als wir oben wieder ankamen. Da half nach der Rückfahrt zum Hotel nur noch eine heiße Dusche.
Zum Abendessen wurden wir wieder nach Katoomba gefahren. Weil uns am Vorabend die Station Bar so gut gefallen hat und das Essen so gut aussah, was dort serviert wurde, kehrten wir dort ein.
Von Sydney in die Blue Mountains
Gestern verließen wir die Explorer und wurden von Peter, unserem Busfahrer und Guide für zwei Tage, in Empfang genommen. Nachdem das Gepäck verstaut war ging es los. Unser erster Halt war die Calmsley Hill City Farm, eine Art Streichelzoo mit australischen tierischen Einwohnern. Pferde, Ziegen, Hühner, Gänse, Puten und Hühner kennen wir von zu Hause, also interessierten uns mehr die anderen Bewohner der Farm: Koalas, Wombats, Känguruhs, Wallabys und Wallaruhs. Nachdem wir uns ausgiebig mit Ihnen unter sachkundiger Führung eines Einheimischen Rangers beschäftigt hatten, ging es weiter zur Lieblingsbeschäftigung der Kreuzfahrer: Essen und Trinken. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen kleinen Spaziergang zu den Wentworth Falls, die allerdings wenig spektakulär aussahen (vielleicht, weil wir nicht nah genug herankamen). Die Landschaft dort war allerdings den Spaziergang wert.
Nach dem Mittagessen bummelten wir durch das kleine Städtchen Leura mit kleinen Geschäften, in denen das ein oder andere Teil seinen Besitzer (oder seine Besitzerin) wechselte.
Letzter Abschnitt war die Fahrt zum Hotel, wo uns eine unangenehme Überraschung erwartete. Es war nämlich auf einmal nicht das uns gestern noch avisierte Hotel gebucht worden, sondern ein anderes. Zunächst hatten wir noch einen ganz guten Eindruck – bis wir dann die Zimmer sahen: winzig, mit vorsintflutlicher Ausstattung, ohne die Möglichkeit, elektrische Geräte mit dem hiesigen Stromnetz zu verbinden (weil es keine Adapter gab) und ohne die Möglichkeit, die Koffer hinzulegen und auszupacken. Wir beschwerten uns sofort bei Peter, der die nächsten Stunden sehr darum bemüht war, das Problem zu lösen. Leider vergeblich! Also arrangierten wir uns mit der Situation, stellten unsere Koffer in vorhandene Nischen und entschlossen uns, die Klamotten, die wir auf der Fahrt hierhin an hatten, noch einen weiteren Tag zu tragen.
Peter fuhr uns am Abend noch einmal nach Katoomba, damit wir unser Abendessen nicht im Hotel einnehmen mussten. Außer dem Hydro Majestic Hotel und einer Tankstelle sowie einer Eisenbahnhaltestelle gab es nämlich nichts in der Nähe, wohin man hätte gehen können. Katoomba ist mit etwa 10.000 Einwohnern die größte Stadt in den Blue Mountains. Wir fanden schnell eine Pizzeria, in der wir unser Abendessen einnehmen konnten. Hinterher sprangen wir noch auf ein Bier in die Station Bar rein, die so aussah, als ob sie sehr angesagt sei. Sie war nämlich proppenvoll.
Newcastle, NSW, Australien
Nachdem unsere letzte Exkursion ein Reinfall war, klappte es diesmal gut; Cheese & Wine Tasting war angesagt. Wir fuhren vom Hafen in Newcastle zum Hunter Valley, einem Weinanbaugebiet in Australien. Schon auf der Fahrt dorthin sahen wir, dass es hier nicht nur „Weinberge“ (mehr Hügel als Berge) gibt, sondern dazwischen auch viele Weiden mit grasenden Kühen oder Pferden. So war es denn auch nicht verwunderlich, dass hier auch Käsereien angesiedelt sind. In einer von diesen bekamen wir Informationen über die Herstellung von Parmesankäse, der in Australien unter strenger Kontrolle der italienischen Parmesan-Assoziation hergestellt wird. Natürlich durften wir auch einige Käsesorten probieren.
Gleich nebenan gab es dann eine Weinverkostung, die etwas länger dauerte als vorgesehen, weil der Mitarbeiter der Winzerei viel mehr über die Weine erzählte, als eigentlich nötig war.
Von dort aus ging die Fahrt zu einer anderen Winzerei, wo wir eine „Wine Mystery Tour“ machten. Es waren bereits 6 verschiedene Weine in Gläsern vorbereitet, dazu gab es Informationsblätter über die Farben der verschiedenen Weine und die Geschmacksnoten und wir mussten rausbekommen, welche Weine man uns vorgesetzt hatte. Ich lag mit 4 von 6 gar nicht mal so schlecht, nur eine Person aus unserer Gruppe hatte alle 6 richtig ermittelt.
Die Fahrt ins Hunter Valley und zurück führte und durch eine schöne Landschaft die uns teilweise an die erinnerte, die wir in Chile gesehen hatten.
Heute war unser letzter Tag an Bord. 🙁 Morgen früh werden wir in Sydney ankommen, dann geht es erst einmal mit dem Bus für 2 Tage in die Blue Mountains. Wir sind aber rechtzeitig zur Sylversterfeier wieder in Sydney zurück. 🙂
Airlie Beach, Australien
Heute wird mein Beitrag kurz und es gibt auch keine Bilder. Leider wurde nämlich unsere Exkursion abgebrochen. Wir waren schon auf dem Katamaran, der uns zu einer Diving Plattform am Great Barrier Reef bringen sollte. Ich hatte bereits die Fragebögen und Verzichtserklärungen ausgefüllt, die man immer ausfüllen muss, wenn man tauchen will. Da machte der Kapitän des Katamarans eine Durchsage, dass die Fahrt abgebrochen werden müsse, da die Maschine einen Schaden habe. Möglicherweise hing es auch noch mit dem schweren Seegang zusammen, dass diese Entscheidung getroffen wurde. Wir machten also auf halben Wege kehrt und wurden wieder auf der Explorer abgesetzt. Schade!
Cairns, Queensland, Australien
Leider fiel ja unser Halt auf Thursday Island aus, weshalb wir 3 Seetage hintereinander hatten. Langweilig wurde uns aber nicht. Dennoch war es gut, heute wieder die Füße auf nichtschwankenden Boden setzen zu können. Der Landgang ging ohne umständliche Prozedur mit der Einwanderungsbehörde vonstatten, lediglich die Belehrungen bezüglich der Biohazard-Bestimmungen mussten wir über uns ergehen lassen. Auch unseren Pass wollte niemand mehr kontrollieren. So saßen wir schnell in unserem Bus und unsere Fahrt zum Atherton Tableland konnte beginnen. Auf dem Weg dorthin gab es noch eine kleine Rundfahrt durch Cairns und die dazu gehörenden Ausführungen unseres weiblichen Guides. Übrigens hatten wir auch wieder eine Busfahrerin.
Das Atherton Tableland ist ein beliebtes Ausflugsziel der einheimischen Bevölkerung und auch touristisch sehr attraktiv. Es ist erschlossen durch eine Straße, eine Bahnlinie und eine Skyrail genannte Seilbahn. Oben angekommen, hatten wir zunächst Zeit, das Dorf Kuranda zu erkunden, das ein touristisch orientiertes Zentrum mit vielen kleinen Läden hat. Weil wir sehr früh da waren, hatten aber noch nicht alle Shops offen. So tranken wir noch ein lokales Bier: 150 lashes. Die Geschichte dahinter ist die, dass James Squire, einer der ersten Einwanderer Australiens, Bier brauen wollte und dafür Hopfen stahl. Er wurde aber erwischt und musste sich vor Gericht verantworten. Dort kam er mit der relativ geringen Strafe von 150 lashes (Peitschenhiebe) davon, während der Richter sich über ein Fass frisch gebrauten Bieres freuen durfte.
Das Highlight unseres Ausflugs aber war die Fahrt mit der Skyrail hoch über den Wipfeln des tropischen Regenwaldes und des Barron Rivers.
Perle des Unterhaltungsprogramms
Gestern Abend sahen wir eine bemerkenswerte Show im Theater. Will Martin, ein junger „Kiwi“, der mit seinem Alter kokettiert: „No!… I’m not travelling with my parents.“, „No!… I’m not Justin Bieber.“
Die amerikanischen Omas waren hin und weg: „Isn’t he cute!!!“ Sein aktuelles Album war ruck zuck ausverkauft, ich konnte so gerade noch eines der letzten ergattern.
Will hat enormen Erfolg in seinem Heimatland Neuseeland sowie in Europa. Als sein Debütalbum „A NEW WORLD“ in Großbritannien auf Platz 1 startete, wurde er der jüngste männliche Künstler in der Geschichte, der die Klassik-Charts anführte. Dabei ist Will keineswegs ein rein klassischer Sänger, sondern bekannt für seinen einnehmenden Performance-Stil, seine verführerische Persönlichkeit und seine ausdrucksstarke Stimme in verschiedenen Musikgenres. Als Entertainer und Sänger sowie als Produzent für diverse kreative Projekte ist er international gefragt. Will Martin, diesen Namen sollte man sich merken! (www.WillMartinOfficial.com)
Darwin, Australien
Von Benoa auf Bali aus dauerte es zwei Seetage, bis wir in Darwin anlegen konnten. Die Aussteigeprozedur war reichlich chaotisch, was an der australischen Einreisebehörde lag. Zunächst hatten sie eine face to face Inspektion für alle Reisenden inklusive der Besatzungsmitglieder verordnet, dann klappte es nicht rechtzeitig mit der Gangway, die von Australien aus gestellt werden musste, dann waren wieder Änderungen aus anderen, uns nicht nachvollziehbaren Gründen erforderlich. Kurz: es dauerte ziemlich lange, bis wir von Bord konnten und in unseren Bus einsteigen konnten. Dazwischen lagen noch eine Desinfektion der Schuhsohlen (gegen Biohazard), eine genaue Prüfung des Passes und der Einreisepapiere sowie die Prüfung der Rucksäcke auf eventuell verbotenerweise mitgebrachte Früchte und Pflanzenbestandteile.
Als es dann endlich losgehen konnte, hatten wir dank unseres weiblichen Guides, die gleichzeitig Busfahrerin war, eine sehr kurzweilige Fahrt zum Adelaide River. Dort stiegen wir um auf ein Boot und bekamen sehr interessante Informationen über die Salzwasserkrokodile, die in der Gegend um Darwin leben und sich auch im Süßwasser sehr wohl fühlen.
Wieder zurück auf dem Schiff, hatten wir am Nachmittag noch Gelegenheit, die Stadt Darwin auf eigene Faust zu erkunden, bevor wir wieder ablegten. Nächster Stopp ist jetzt in Cairns, da leider der Besuch von Thursday Island aus uns nicht nachvollziehbaren Gründen abgesagt wurde. Schade! Wir haben an Bord viele Leute getroffen, die schon in dieser Region mit Regent gesegelt sind, aber angeblich hat noch nie ein Schiff an Thursday Island angelegt, obwohl es immer auf dem Routing stand. Seltsam!
Benoa, Bali
In Bali lagen wir über Nacht im Hafen von Benoa, weshalb wir fast zwei Tage Programm hatten. Gestern kamen wir gegen Mittag hier an.
1. Tag
Gleich nach dem Anlegen ging es los, diesmal war ich alleine unterwegs. Ich war schon eine dreiviertel Stunde früher am Bus, um mich zu akklimatisieren und ein Schwätzchen mit Guide und Busfahrer zu halten. Als dann die restlichen Gäste kamen, fuhren wir los. Erstes Ziel war Phalam in Denpasar, eine kleine Manufaktur für Batik- und Ikat-Tücher. Wie Batik gemacht wird, darf ich wohl als bekannt voraussetzen. Ikat ist eine Webtechnik, bei der der Faden vor dem Verweben abschnittweise eingefärbt wird. Wenn das nur beim Schuss- oder Kettfaden geschieht, spricht man von einfachem Ikat, werden beide Fäden eingefärbt, ist das Ergebnis ein Doppel-Ikat. Da es anschließend in einen Tempel ging, kaufte ich einen schönen Ikat-Sarong.
Weiter ging es nach Mengwi zum Taman Ajung Tempel oder auch Royal Temple, von dort aus nach Tanah Lot. Der Tanah Lot ist DER Tempel Balis, auch wenn es nicht der Haupttempel ist. Er ist einfach der bekannteste Tempel, weil er fast auf jedem Reiseführer abgebildet ist. Der Haupttempel Balis ist der Besakih, der auch Mothertemple genannt wird.
2. Tag
Fahrt zum Baha Village, schön, auch einmal einen Einblick in ein traditionelles balinesisches Haus zu bekommen. Eigentlich ist das ja kein Haus sondern ein Gehöft. Es gibt dort mehrere Häuser, eins für den Sohn, der die Gäste empfängt, eins nah am Haustempel für die ältere Generation, weil die am meisten betet, eins, das die Küche beherbergt und diverse andere.
Zweiter Stopp war ein Tempelfest im Ulun Danu, einer sehr schönen Tempelanlage am Lake Bratan.
Auf der Rückfahrt gab es noch einen Stopp im Secret Garden Village mit einem kleinen balinesischen Imbiss.
Surabaya, Java
Surabaya ist mit rund 3 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Indonesiens und ein wichtiger Hafen, der auch die Basis der indonesischen Marine ist. Gleich bei der Ankunft wurden wir schon freundlich empfangen und mit einer folkloristischen Show begrüßt. Man merkte den Leuten an, dass sie sich freuten, nach 3 Jahren Pandemie endlich wieder Gäste begrüßen zu können.
Vom Hafen aus fuhren wir ein kurzes Stück in die Stadt hinein und machten unseren ersten Stopp im Kampung Lawas Mespati, einem traditionellen javanischen Dorf mitten in der Stadt. Auch hier wurden wir von den Einwohnern freundlich begrüßt und rundgeführt. Überall wurden selbstgefertigte Handarbeiten angeboten, jedoch wurde niemand aufdringlich. Uns fiel sofort auf, dass wir überall mit Mobiltelefonen abgelichtet wurden, konnten uns aber nicht sofort einen Reim darauf machen. Erst später erkannten wir, dass wir „Exoten“ offensichtlich die Attraktion des Tages waren. Nach dem Rundgang gab es noch eine kleine Tanzvorführung, bevor wir unser nächstes Ziel ansteuerten.
Das Heroes Monument liegt fußläufig entfernt und freundliche Menschen brachten uns durch den dichten Verkehr sicher dorthin. Hier wurde dann endgültig klar, worauf die fotografierenden Einheimischen scharf waren: Ein paar junge Frauen trauten sich und fragten uns, ob sie Fotos machen dürften. Also stellten wir uns in eine Gruppe Einheimischer und ließen uns mit ihnen ablichten. Aber nicht alle waren so mutig; eine Gruppe Mädels in Schuluniformen fragte ich, ob sie ein Foto mit uns machen wollten und erntete Begeisterung und ein anschließendes Dankeschön in Form von Herzgesten.
Unser letzter Stopp war das Majapahit Hotel, das 1910 von einem Holländer erbaut wurde als Oranje Hotel und später verkauft und umbenannt wurde. Das Hotel steht komplett unter Denkmalschutz und nichts darf daran verändert werden. 1945 spielte das Gebäude bei den Unabhängigkeitskämpfen eine zentrale Rolle, weil von hier die Revolution der Jugend Javas ausging, die Indonesien schließlich die Unabhängigkeit von den Holländischen Kolonialherren brachte. Wir durften uns hier umsehen, eine Pause machen und eine Erfrischung einnehmen.
Nicht alles aber, was die Holländer als Kolonialmacht in Indonesien einführten, war schlecht; so ist es zum Beispiel nur der gemeinsamen Sprache Bahasa zu verdanken, dass sich heute alle Indonesier untereinander verstehen. Terima Kasih!
Semarang, Indonesien
Selamat Datang di Indonesia!
Unser erster Trip in Indonesien führte uns auf das Gedong Songo (Bahasa: „9 Gebäude“) Tempelgelände in Bandungan, etwa 20km südlich von Semarang am Fuß des Merapi Vulkans gelegen. Die Anlage ist über 1000 Jahre alt und ist die bedeutendste buddhistische Tempelanlage in Zentral-Java.
Nach einer guten Stunde Fahrt vom Hafen unter Polizei-Eskorte (hatten wir das nicht schon mal?!) stiegen wir um in kleinere Shuttle Busse, weil unser Reisebus die schmalen und steilen Straßen nicht bewältigen konnte. Hier gab es dann erst einmal Lunch im Susan Spa Resort, wie es sich für zünftige Kreuzfahrer gehört. 😉
Nach dem Lunch hatten wir die Alternative, die gut 150m Höhenunterschied über eine Länge von etwa 2,4km zu Fuß oder auf dem Rücken eines Pferdes zu überwinden. Weil der Pfad schmal und steil war und es zwischendurch immer mal wieder auch runter ging, wählten wir die Unterstützung der Vierbeiner. Als blutige Reitanfänger waren wir dabei selbstverständlich auf die Hilfe der indonesischen Pferdeführer angewiesen. Die Tiere sahen gut gepflegt aus und wurden durch ihre Besitzer gut behandelt, weshalb wir uns ihnen guten Gewissens anvertrauen konnten. Als wir nach kurzer Eingewöhnungszeit raus hatten, wie wir uns auf dem Rücken bergauf und bergab zu bewegen hatten, machte es sogar Spaß.
Für die atemberaubende Landschaft hatten wir aber leider nur wenige Blicke, weil wir dann doch mehr damit beschäftigt waren, was Fury unter uns anstellte. Glücklicherweise konnten wir zwischendurch auch einmal absteigen um uns die Tempel anzusehen, einen Becher indonesischen Robusto und tropische Früchte zu genießen (sic!) oder uns die Beine vertreten (arme Kniegelenke!). Imposant war eine heiße Quelle am Fuße des Merapi, aus der heißer Wasserdampf mit hohem Druck rausgezischt kam. Jedes Dampfbügeleisen hätte vor Neid seinen Dienst quittiert.
Fazit unseres Tagesausflugs nach Rückkehr auf die Explorer: Rundum gelungen!!!
Äquatortaufe
Letzte Nacht kurz nach 2 Uhr überquerten wir den Äquator in südlicher Richtung. Anlässlich dieser Überquerung wurden die letzten Pollywogs1) an Bord zu Shellbacks2). Zu diesem Zweck begab sich King Neptun aus den Tiefen des Ozeans mit seiner Gemahlin und einem Gefolge aus Piraten und Meerjungfrauen an Bord der Explorer und leitete die Zeremonie. Da wir als Shellbacks die Prozedur schon einmal absolviert hatten, konnten wir uns entspannt zurücklehnen und das bunte Treiben beobachten. Im Wesentlichen lief die Sache so ab, wie ich sie hier schon beschrieben habe mit nur einem Unterschied: Es war diesmal keine Meerjungfrau, die in der Prüfung geküsst werden musste, sondern nur ein toter Fisch.
1) Personen, die noch keine Äquatorüberquerung hinter sich haben
2) Personen, die mindestens eine Äquatorüberquerung absolviert haben
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