Um 10 Uhr heute morgen wurden wir in Cuzco abgeholt und machten uns auf den Weg ins Urubamba Tal. Unterwegs machten wir einen kurzen Stopp auf 3800 m Höhe in Chinchero, der so genannten Stadt des Regenbogens. Wegen des paradiesischen Ausblicks war dies ein Sommersitz mehrerer Inka-Herrscher. Hinter der Kirche von Chinchero befinden sich die Reste einer großen Inka-Stätte. Wir konnten diese Inka-Stätte von einer etwas höher gelegenen Aussichtsterrasse ansehen. Gleich dabei war eine Genossenschaft von Weberinnen, die uns zeigten, wie Alpaka-Wolle mit natürlichen, aus Wurzeln gewonnenen Reinigungsmitteln gewaschen, mit natürlichen Farben gefärbt und anschließend weiterverarbeitet wird.
Von Chinchero aus fuhren wir weiter ins Urubamba Tal zum Sonnentempel Ollantaytambo, der nie vollendet wurde. Die Anlage ist benannt nach Ollantay, dem großen Feldherrn des 9. Inka-Herrschers, der für den Erfolg vieler Feldzüge gegen die Spanier verantwortlich war. „Ollantaytambo“ bedeutet so viel wie „Platz des Ollantay“. Die terrassenförmige Anlage mit dem oben thronenden Sonnentempel, ihren vielen Stufen, den massiven Mauern und den vielen Brunnen ist sehr beeindruckend und in jedem Fall einen Besuch wert. Neben dem Sonnentempel spielte für die Inka auch der Wassertempel eine große Rolle. Überhaupt war Wasser mit seiner reinigenden und selbstreinigenden Kraft ein wichtiges Medium.
Von der Anlage aus konnte man in den rundum liegenden Bergen in halber Höhe Gebäude entdecken, die den Inkas als Vorratshäuser dienten. Die Menschen nutzten damals die Tatsache, dass in größeren Höhen die Temperaturen niedriger sind als dort, wo sie lebten. Sie nahmen dabei in Kauf, dass sie beschwerliche Wege auf sich nehmen mussten, um die Lebensmittel dorthin zu bringen und sie wieder zu holen, wenn sie benötigt wurden.
Von Ollantaytambo fuhren wir ins Hotel „Sol y Luna“ nach Urubamba, das unser Domizil für zwei Nächte sein wird.