Santos ist der größte Hafen Brasiliens und liegt in derselben Region wie São Paulo, der größten Stadt in Brasilien. Der Hafen von Santos ist der Haupt-Umschlagplatz für die gesamte Kaffeeproduktion des Landes.
Die Prozedur des Landgangs kam uns bekannt vor: Erst einmal mit dem Shuttle-Bus vom Schiff aus dem Hafengelände rausfahren und dann in den Tour-Bus umsteigen. Schon beim Aussteigen aus dem Schiff und beim Umsteigen sahen wir, dass es ungemütlich werden könnte. Es lagen außer uns noch vier andere Kreuzfahrtschiffe im Hafen, die alle deutlich größer waren als unseres. Massen an Menschen quälten sich mit Koffern durch endlose Schlangen um ein- oder auszusteigen. Zu diesem Zeitpunkt tangierte uns das aber nicht wirklich.
Unsere Fahrt führte uns zunächst ins Kaffeemuseum, einem sehr schönen und sehenswerten Gebäude aus dem 20. Jahrhundert, die Anfang der 1920er Jahre die Kaffeebörse Brasiliens beherbergte. Zweiter Stopp war der Botanische Garten von Santos, ein kleiner aber sehr schöner gepflegter Park mitten in der Stadt. Unser drittes Ziel war das Fischereimuseum gegenüber vom Strand, das nicht so viel hergab. In der Eingangshalle war ein Manta-Rochen unter der Decke aufgehängt und in dem Raum dahinter waren einige verknitterte ausgestopfte Haie ausgestellt, die sehr furchterregend präpariert waren. Einige waren auch sehr pietätlos mit Weihnachtsmann-Mützen dekoriert. Nix für uns, die wir diese schönen Tiere oft in freier Wildbahn (sprich: unter Wasser) beobachten konnten. Und so verließen wir diesen Ort wieder und hielten uns lieber in der Nähe des Strandes auf. Mittlerweile war es auch von 36 °C auf eine angenehmere Temperatur abgekühlt und es ging eine leichte Brise. Hier hätten wir es noch länger aushalten können. Half aber nichts, wir mussten wieder zurück in den Bus und wurden zum Kreuzfahrt-Terminal gebracht, wo der Horror losging. Im Bus schon hatten wir gehört, dass insgesamt an diesem Tag mit den fünf Kreuzfahrtschiffen etwa 25.000 Menschen zusätzlich in der Stadt waren, Passagiere der Schiffe und Crew-Mitglieder. In Santos selbst hatten wir nicht viel davon gemerkt. Hier aber hatten wir den Eindruck, dass alle sich in dieser Halle in Schlangen eingereiht hatten, um an Bord gehen zu können. Ein Hinweis von Regent, wie wir wieder an Bord kommen könnten, wäre sehr hilfreich gewesen, fehlte aber. Und so mussten wir uns auf eigene Faust einen Weg bahnen, uns an langen Schlangen vorbei drängeln, aufpassen, dass wir nicht mit MSC-Passagieren in deren Schlangen dirigiert wurden und schließlich den richtigen Shuttle-Bus wiederfinden. Uff, geschafft!