In den letzten Tagen hat sich nicht viel getan. Wir sind von Montevideo in Uruguay aus nach Brasilien gefahren und mussten in Rio Grande anlegen, weil jedes in brasilianische Gewässer einfahrende Schiff eine ziemlich zeitraubende Anmeldeprozedur über sich ergehen lassen muss. Der Stopp in Rio Grande ist daher Pflicht. Die Stadt selbst gibt auch nicht viel her, wie viele Mitreisende, die am Exkursionsprogramm teilnahmen, übereinstimmend aussagten. Wir begaben uns am Morgen auf eigene Faust an Land, weil wir Geld umtauschen wollten und das geriet schon fast zum Abenteuer. Ich will das hier nicht alles ausbreiten, nur so viel: Wer glaubt, dass man bei der größten Bank vor Ort, der Banco do Brazil Geld umtauschen kann, liegt falsch. Auch am Automaten der Bank gab’s für uns nix! Die einzige Wechselstube vor Ort nahm das Geld nicht an, das wir tauschen wollten (peruanische Pesos) und so versuchten wir unser Glück noch einmal bei der Santander Bank, wo es schließlich am ATM klappte. Da die Stadt auf uns keinen interessanten Eindruck machte und wir bei unserer Suche schon genug gesehen hatten, blieben wir am Nachmittag auf dem Schiff und verbrachten ein paar gemütliche Stunden am Pool.
Gestern war der letzte Seetag, den wir gemütlich mit einer Flasche der Witwe Clicquot auf unserem Balkon verbrachten. Heute morgen kamen wir dann in Porto Belo an und hatten wieder Lust, die Gegend zu erkunden. Mit einem sehr bequemen neuen Reisebus, dessen Audioanlage leider ausgefallen war, ging es quer durch die Stadt zu einem Hügel, auf den eine Seilbahn hinauf führte. Diese benutzten wir, um auf die andere Seite des Hügels an den Strand zu kommen. Leider waren wir nicht darauf gerichtet, zu baden und dazu war auch die Zeit zu kurz. Und so aßen wir nur die typische brasilianische Nachspeise Açaí und tranken ein Eisenbahn-Bier. Açaí ist eine Beere, die püriert und gefrostet mit anderen Früchten und Milchpulver serviert wird. Das Eisenbahn-Bier ist das Bier der deutschen Community, die in der Nähe in der Stadt Blumenau ihr Zentrum hat. Unser Guide Jackson kam von dort und sprach neben Protugiesisch, Spanisch und Amerikanisch auch fließend Deutsch. Da er uns erzählte, er hätte auch eine Zeitlang in Frankreich in der Nähe von Freiburg gelebt, vermuteten wir, dass er auch noch Französisch spricht. Mittlerweile war der bequeme Bus mit der ausgefallenen Audioanlage gegen einen unbequemen mit funktionierender Anlage ausgetauscht worden und wir kehrten an den Pier zurück. Die Rückkehr mit den Tenderbooten zum Schiff war recht unruhig, da mittlerweile Wind aufgekommen war und der Wellengang zugenommen hatte.