Wir hatten heute zwei Exkursionen, eine am Vormittag, die andere am Nachmittag. Die Mittagspause dazwischen wollten wir auf dem Schiff verbringen doch daraus wurde nichts. Die Tenderfahrt von unserem Ankerplatz zum Pier von Paraty dauerte nämlich mit Ein- und Aussteigen wegen der weiten Entfernung über eine Stunde und so beschlossen wir, über Mittag in Paraty zu bleiben. Der Vormittag war ausgefüllt mit einer sehr schönen Fahrt auf einem Schooner durch die Inselwelt vor Paraty. Schön, dass wir an zwei Stellen Gelegenheit hatten, ins Wasser des Atlantiks zu hüpfen, der eine Temperatur von 27 °C hatte.
Wieder zurück am Pier, hatten wir bis zu unserem Fußweg durch die historische Altstadt von Paraty noch etwa 2 Stunden Zeit; zu wenig, um wieder zurück zum Schiff zu fahren und so lange warten wollten wir auch nicht. Also machten wir uns auf eigene Faust auf den Weg und ließen unsere Führung sausen. Die historische Altstadt des Ortes Paraty gehört seit 1958 zum UNESCO Welterbe und ist sehenswert. Bunte Häuser säumen die schmalen, mit groben Steinen gepflasterten Straßen. Außer Pferdekarren und Fahrrädern verkehren hier keine Fahrzeuge. In vielen der Häuser befinden sich kleine Restaurants, Bars, Galerien und sehr schöne Geschäfte mit Kunsthandwerk-Artikeln, aber auch mit Waren des täglichen Gebrauchs. Wir waren auf der Suche nach einem Restaurant, um eine Kleinigkeit zu essen und wurden bei einem kleinen Einheimischen-Lokal fündig. Die Speisekarte gab es zwar nur auf Portugiesisch und die Besitzerin sprach kaum ein Wort Englisch, aber dennoch gingen wir hinein und bestellten ein Gericht für zwei Personen: „Contra Filet à Campanha, grelhado, arroz, fritas, farofe e molho à vinagrete“, weil wir bei den meisten Zutaten eine Vorstellung hatten, was das sein könnte. Stimmte auch, nur was „farofe“ sein sollte, bekamen wir nicht raus. Es war etwas gelbes Krümeliges, schmeckte in etwa wie trockener Grieß und schien geräucherte Speckstückchen zu enthalten. Wie wir aber sehen konnten, hatten auch Einheimische dieses Gericht bestellt. Das Essen war lecker, doch zu viel für uns.
Hinterher vollendeten wir unseren Rundgang und suchten unseren Weg zum Pier. Das war nämlich mittlerweile etwas schwierig geworden, weil viele Straße von Meerwasser geflutet waren. Wie wir hinterher erfuhren, passiert das einmal im Monat bei Vollmond. Da das Wasser noch nicht bis in alle Winkel vorgedrungen war, kamen wir trockenen Fußes nach einigen Umwegen wieder zum Tender, der uns zurück zum Schiff brachte.
Ach ja, selbstverständlich wollte ich wissen, was denn eigentlich „farofe“ ist und gab das Wort in einen Übersetzer ein. Farofe sind Krümel!
Hätten wir eigentlich drauf kommen können…