Kurzer Zwischenbericht

Dass ich jetzt ein paar Tage nichts von mir habe hören lassen, liegt zum einen daran, dass es nicht viel zu berichten gab, zum anderen aber auch daran, dass der „Internetfuzzi“ des Schiffs meine technischen Möglichkeiten des Zugriffs auf mein Weblog plötzlich stark eingeschränkt hatte. Aus Sicherheitsgründen (wegen unzähliger Brute-Force-Attacken aus bestimmten Ländern) blockiert nämlich die auf meiner Seite installierte Firewall den Admin-Zugriff unter anderem aus den USA, und die IP-Adresse, unter der das Schiff internetmäßig unterwegs ist, stammt nun mal aus den USA. Bisher konnte ich das umgehen, indem ich mich über einen gesicherten „Tunnel“ mit meinem heimischen Internetanschluss verbunden habe und von da aus Zugriff auf meine Seite hatte. Da wegen einiger Seetage nun viele Passagiere das Internet benutzten, hatte der IT-Manager das so genannte Virtual Private Network gesperrt, weil das eigentlich vom Schiff aus auch nicht vorgesehen ist. Und ich stand plötzlich „draußen“ womit ich meine, dass ich keine Chance hatte, mich als Admin in meine Webseite einzuloggen. Mit Hilfe meines Providers aus Österreich habe ich es dann aber hinbekommen und habe nun wieder vollen Zugriff, ohne die Sicherheit der Webseite zu gefährden. Außerdem werden regelmäßige Besucher vielleicht schon gemerkt haben: Seit ein paar Tagen ist zusätzlich ein Zertifikat installiert, das den Besucherzugang ausschließlich über eine gesicherte Verbindung erlaubt. Das verhindert, dass Unbekannte sich in den Datenverkehr zwischen dem Besucher und der Webseite einklinken und Daten abgreifen. Die Änderungen der Webseite sind ansonsten für Besucher unsichtbar, haben mich aber ein paar Stunden beschäftigt (ist nur leicht untertrieben!).

So, nun aber genug des technischen Exkurses. Der andere Grund, wie ich schon schrieb ist, dass sich hier auch nicht viel getan hat. Nach Ushuaia sollten wir nach zwei Nächten und einem ganzen Tag auf See Port Stanley auf den Falkland-Inseln erreichen. Taten wir auch, allerdings gibt es im Hafen von Port Stanley keine Möglichkeit für ein Kreuzfahrtschiff, anzulegen. Die Wind- und Seeverhältnisse auf dem Atlantik ließen es aber leider aus Sicherheitsgründen nicht zu, zu tendern d.h. die Passagiere mit den kombinierten Tendern/Rettungsbooten an Land zu bringen. Also beschloss der Kapitän nach eingehender Inaugenscheinnahme der Situation und Beratung mit den Sicherheitsoffizieren, den Landgang zu canceln und weiterzufahren. Dies enttäuschte insbesondere viele Engländer an Bord, die im Falkland-Krieg 1982 hier eingesetzt waren und die Orte besuchen wollten, mit denen viele Erinnerungen für sie verbunden waren. Viele hatten die Reise auch unter diesem Aspekt angetreten.

Nach dem geplanten Besuch der Falkland-Inseln standen noch zwei weitere Seetage auf dem Programm, wovon heute der letzte ist. Wir werden aber nicht etwa früher an unserem nächsten Ziel in Uruguay eintreffen. Vermutlich wäre das wegen der geplanten Liegezeiten im Hafen auch gar nicht möglich gewesen, also entschied der Kapitän, dass er seiner Reederei Treibstoffkosten einspart und langsamer fährt. Wir haben die Seetage genutzt um zu entspannen, was bei dem manchmal strammen Ausflugsprogramm auch schon mal ganz gut tut.

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