Wir nähern uns der Weinregion Chiles. Gegen Mittag kamen wir in Coquimbo an und brauchten nicht lange zu warten, bis wir in unseren Bus zur Fahrt in die Weinregion einsteigen konnten. Unser Guide Joaquím erläuterte in perfektem Amerikanisch unsere Tour und erklärte uns, warum Pisco kein peruanisches, sondern ein chilenisches Getränk ist. Auf Nachfrage der Gäste im Bus kam die Auflösung: Joaquím ist in Kalifornien aufgewachsen und lebt heute in Coquimbo.
Im Valle de Elqui wurde der Wein für den Pisco nachweislich zum ersten Mal angebaut, das Tal ist mittlerweile als Anbaugebiet genau so geschützt, wie dies die Region Cognac oder die Champagne in Frankreich ist. Den Namen hat der Pisco von den tönernen Amphoren, die von den Inka „Pisco“ genannt wurden und in denen das Getränk aufbewahrt wurde. Neben den Rebsorten für den Pisco werden aber auch Trauben für chilenischen Wein angebaut. Wir kamen an schier endlos wirkenden Anbaugebieten vorbei, in denen sich die Rebsorten abwechselten.
Die Landschaft, an der wir vorbei fuhren, war beeindruckend. Der Einfluss der Atacama-Wüste ist hier noch deutlich zu sehen. Hohe Berge der Anden umsäumen das fruchtbare Tal, das durch Wasser aus einem Stausee mit 200 Millionen Kubikmeter Fassungsvermögen versorgt wird. Neben Wein werden hier alle möglichen Feldfrüchte wie z. B. Kartoffeln, Tomaten, Melonen, Artischocken oder Papaya angebaut.
Nach einigen Stopps in Vicuña erreichten wir unser eigentliches Ziel, die Pisco-Brennerei im Valle de Elqui. Nach einem Rundgang durch die Produktion mit anschließenden Kostproben fuhren wir noch ein ein Hotel, in dem ein Snack als Lunch angeboten wurde. Eine Leistung, auf die wir in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit und der schlechten Organisation des Restaurants gut hätten verzichten können. Sei’s drum, statt des Abendessens saßen wir lieber bei einem kühlen Drink in der Observation Lounge und genossen den Sonnenuntergang.