Die Überfahrt von Colombo/Sri Lanka nach Yangon/Myanmar war teilweise recht unruhig und windig. Der Karte war zu entnehmen, dass wir über den Golf von Bengalen fuhren, über dem auch unsere Flüge von Europa in Richtung Südostasien oft unruhig waren.
Wir hatten aber nicht das Gefühl, dass die Fahrt während der drei Seetage ungemütlich war, im Gegenteil: Wegen der vielen Angebote und Möglichkeiten an Bord kann man auch drei Seetage in Folge gut genießen.
Gegen Mittag kamen wir dann in Yangon an. Die Stadt ist mit etwa 7 Millionen Einwohnern die größte Stadt Myanmars und war früher die Hauptstadt des Landes. Im Jahr 2005 wurde Yangon als Hauptstadt abgelöst durch die weiter nördlich im Landesinneren gelegene Stadt Naypyidaw.
Schon als wir von der Andamanensee in den Yangonfluss einbogen, konnten wir die zahlreichen Pagoden sehen, für die Myanmar bekannt ist. Am Abend führte uns unsere Exkursion zur Shwedagon-Pagode, die das religiöse Zentrum Myanmars darstellt. Wir wurden dabei im Konvoi von 3 Bussen von einem Polizisten auf einem Motorrad eskortiert. Dabei könnte man auf den Gedanken kommen, dass in einem Staat, der durch Militär und Polizei (immer noch) dominiert wird, diese Maßnahme dazu dient jederzeit zu kontrollieren, wo sich die Fremden aufhalten. Ich glaube, das war aber nicht so. Wir haben es jedenfalls als nette Geste uns Gästen gegenüber empfunden, um uns schneller durch den dichten Verkehr an unser Ziel zu bringen und um zu verhindern, dass ein Bus abgedrängt wird.
Die Shwedagon-Pagode ist das wohl bemerkenswerteste Denkmal der Stadt, ein alter buddistischer Schrein, der 98 Meter hoch und mit Gold überzogen ist. Die ältesten Teile der Pagode stammen gemäß der Überlieferung aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Seit 1564 wurde die Pagode durch 8 Erdbeben immer wieder beschädigt. Während eines Bebens im Jahr 1786 stürzte der gesamte obere Teil ab. Die heutige Höhe und Form geht auf die darauf folgenden Renovierungen zurück. Zuletzt verursachte ein Brand im Jahr 1931 schwere Schäden (s. Wikipedia).
Die Pagode ist nicht nur mit Goldplatten bedeckt, sie ist auch überaus reich mit Schmuckstücken behängt. Das Gold alleine auf der Hauptpagode hat ein Gewicht von 3,2 Tonnen (!). Die Spitze schmückt ein Diamant von 76 Karat. Die Fahne über der Spitze ist mit 4000 Saphiren besetzt. Grandios! Wir fanden die Shwedagon-Pagode beeindruckender als den Grand Palace in Bangkok.
Übrigens müssen die Einheimischen keinen Eintritt bezahlen, um die Pagode zu besuchen, nur die Touristen. Eine gute Entscheidung!