Einfahrt in den Hafen von Rio und Rückreise

In den letzten Tagen unserer Reise haben sich die Ereignisse überschlagen, weshalb ich nicht dazu gekommen bin, etwas zu schreiben. Ich will aber den Bericht nicht schuldig bleiben, deshalb hier eine Zusammenfassung.

Am 16.12. mussten wir erst einmal Koffer packen! Das ist eine Beschäftigung, die man nicht gerne macht, aber die sein muss und bis etwa 23 Uhr zu erledigen war. Da absehbar war, dass unsere heutige Tour uns länger beschäftigen würde, machten wir das lieber gleich, um den Abend zur freien Verfügung zu haben. Gegen Mittag liefen wir in den Hafen von Rio ein. Dies ist eine der spektakulärsten Hafeneinfahrten der Welt und wurde auf dem Schiff auch gehörig zelebriert. Es gab eine Party am Pooldeck mit Musik und als Showeinlage eine Choreografie, die die beiden brasilianischen Mitglieder der „Regent Production Cast“ (das ist das Ensemble aus Tänzern und Sängern, die fest engagiert sind und neben den Freelancern das Abendprogramm bestreiten, ich nenne sie immer etwas despektierlich „Hupfdohlen“) extra für diesen Anlass entwickelt hatten.

Als wir angelegt hatten, war es schon 14 Uhr und wir hatten noch einen Landgang vor uns. Unsere Tour führte durch die Innenstadt am Sambadrom vorbei bis zur Talstation der Seilbahn zum Urça, das ist der Felsen, der dem Zuckerhut vorgelagert ist. Die Fahrt auf den Berg hinauf dauerte nicht lange. Wir hatten Zeit, uns umzusehen, bevor wir in die Kabine der Seilbahn auf den Zuckerhut umstiegen. Vom Urça aus hat man eine herrliche Aussicht auf die Stadt mit ihren Buchten und Stränden. Noch spektakulärer ist die Sicht vom 396m hohen Zuckerhut. Wieder zurück im Bus, ging es am wohl berühmtesten Strand von Rio der Copacabana vorbei, wo schon alles für die große Silvesterfeier vorbereitet wurde.

Als wir wieder auf der Splendor waren, war es schon fast 20 Uhr. Wir zogen uns noch kurz um und gingen zum Essen. Da wir die Packerei zum größten Teil schon am Vormittag erledigt hatten, blieb noch Zeit für einen Besuch in der von uns favorisierten Bar, der Splendor-Lounge. Lange bleiben konnten wir nicht, da wir den Rest unserer Sachen noch in die Koffer stecken mussten und diese vor die Kabinentür stellen mussten. Dafür konnten wir unseren Besuch der Lounge hinterher fortsetzen.

17.12.: früh aufstehen, frühstücken, Kabine bis 8 Uhr räumen! Gegen 8:30 Uhr waren wir ausgecheckt und warteten auf unseren Transfer zum Flughafen. Es regnete in Strömen. Weil wir einen späten Rückflug am Nachmittag hatten, konnten wir auf unserem Weg noch das andere Highlight Rios besuchen, den Corcovado mit der Christusstatue. Dieser ist mit 710m noch viel höher als der Zuckerhut. Der Regen hatte pünktlich zu unserer Busfahrt aufgehört.

Auf den Berg hinauf führt zwar eine Straße, spektakulärer ist allerdings die Fahrt mit der Zahnradbahn. Etwa 20 Minuten dauert die Fahrt durch den Wald, vorbei an vielen Jackfruit-Bäumen, die riesige Früchte trugen. Das letze Stück legten wir dann mit dem Aufzug über zwei Stationen zurück. Oben blies teilweise ein heftiger Wind, es war ziemlich frisch. Gut, dass es nicht mehr regnete. Selbstverständlich waren Massen an Menschen unterwegs. Viele bemühten sich um ein kreatives Selfie, was aber nicht immer klappte, da immer wieder andere Menschen das Arrangement störten. Die Christusstatue oben auf dem Corcovado ist 42m hoch, die Spannweite der ausgebreiteten Arme von Fingerspitze zu Fingerspitze 28m. Auch hier ist wieder die Aussicht spektakulär. Nach dem Regen am Vormittag hatte sich zwar der Dunst und der Nebel noch nicht ganz verzogen, aber man konnte schon ahnen, wie schön es bei klarem Wetter aussehen würde. Von hier aus ist auch das Stadion Maracanã deutlich zu sehen.

Am Flughafen gaben wir unser Gepäck auf und hatten noch Zeit, in die Lounge zu gehen. Der anschließende Flug mit Air Portugal (TAP) nach Lissabon war zum größten Teil sehr unruhig, der Sitz nicht sehr komfortabel. Schlafen war nicht, ruhen schon. In Lissabon mussten wir über eine Stunde an der Passkontrolle warten, die Schalter waren wegen eines Streiks nicht vollständig besetzt. Als wir durch waren, mussten wir fast unmittelbar zum Abfluggate unseres Weiterflugs nach Frankfurt. Wir saßen gerade gut und warteten auf den Start, da wurden wir darüber informiert, dass der Flughafen zeitweilig geschlossen werden musste. Unser Abflug verzögerte sich daher um fast 2 Stunden! Es wurde zwar kein Grund dafür angegeben, aber der war offensichtlich: der Flughafen lag komplett in dichtem Nebel. Nach ungefähr zweieinhalbstündigem Flug kamen wir endlich mit anderthalbstündiger Verspätung in Frankfurt an. Hier hatten wir es nur dem frühen Empfang unserer Koffer am Gepäckband und dem tatkräftigen Einsatz der freundlichen Fahrerin eines Elektromobils zu verdanken, dass wir unseren Zug nach Aachen noch bekamen; der war nämlich ausnahmsweise einmal sehr pünktlich.

Mittlerweile sind wir also wieder zu Hause angekommen und haben fast alles wieder gekramt.

Salvador do Bahia, Brasilien

Bon dia in Salvador, der Hauptstadt des Bezirks Bahia im Nordosten Brasiliens. Salvador war die erste koloniale Hauptstadt Brasiliens, gegründet von den Portugiesen im Jahr 1549 und als Hauptstadt aktiv bis ins Jahr 1763. Sie hat heute ca. 2,9 Millionen Einwohner. Salvador liegt auf einer Halbinsel an der All Saints Bay und ist auf natürliche Weise in eine Oberstadt Cidada Alto mit administrativen und religiösen Zentren und einer tiefer gelegenen Handelshafen-Ärea Cidade Baixa geteilt, die beide durch ikonische Aufzüge verbunden sind. Dabei muss eine Höhe von 71m überwunden werden.

Im Herzen der Stadt liegt Pelourinho, seit 1985 eine UNESCO World Heritage Stätte, die mit farbenfrohen Gebäuden aus dem 17. und 18. Jahrhundert, barocken Kirchen wie Igreda de Nossa Senhore do Rosário dos Pretos und schönen Vierteln wie Praça da Sé und Largo do Pelourinho glänzt.

Soweit die Theorie, nun kommt die Praxis. Gegen 10 Uhr liefen wir in den Hafen ein, Treffen für unsere Tour war um 12:15 Uhr. Soweit war noch alles ok. Bis zum ersten Stopp unserer Tour an der Kirche Nosso Senhor do Bonfim auch noch. Die Kirche war sehr interessant, es gab viel zu sehen. Unser Guide gab einen guten Einblick in Geschichte und Bräuche in Zusammenhang mit der Kirche. So gab es z.B. einen “Raum der Wunder” in dem viele vermeintlich durch Wunder Geheilte Nachbildungen ihrer kranken Gliedmaßen aufgehängt hatten; von der Decke baumelten Füße, Hände und Köpfe. Viele bunte Bändchen und handgeschriebene Zettel zeugten davon, dass der Glaube der Menschen tief verwurzelt ist; all dies sind Zeichen der Wertschätzung und Hoffnung auf ein besseres Leben im Jetzt und im Jenseits.

Nach diesem Halt aber gab es so gut wie nichts mehr zu sehen. Wir fuhren scheinbar ohne Plan im Kreis, an manchen Stellen kamen wir zwei- oder dreimal vorbei. Unser Guide verkündete dann, dass der Besuch des Leuchtturms ausfallen müsse, da dort wegen der Vorbereitung für eine Karnevalsfeier weiträumig gesperrt war. Auf den Besuch des Marktplatzes als letzten Stopp verzichteten wir, da es von da aus nicht weit bis zum Anlegeplatz des Schiffes war.

Maceió, Brasilien

Heute hatten wir eine sehr schöne, entspannte Tour, die es uns ermöglichte, auch einmal zwei Zehen (oder auch etwas mehr) ins Meer zu stecken. Vom Schiff aus ging es mit dem Bus etwa 20 Minuten zu einem Bootsanleger, an dem schon ein Trimaran (das ist ein Katamaran mit drei Rümpfen) auf uns wartete. An netten kleinen Häuschen vorbei fuhren wir auf einer “Paseio 9 Ilhas”, also einer 9-Insel-Tour, eine Stunde zu einem schönen Sandstrand, wo schon Tische, Stühle und Sonnenschirme auf uns warteten. Die 9 Inseln haben wir nicht alle gesehen, wohl auch, weil einige davon nicht mehr existieren. Trotzdem heißt die Tour immer noch so. Zweieinhalb Stunden hatten wir Zeit, im Meer zu plantschen, was wir auch ausgiebig taten. Nicht weit von uns lag ein Versorgungsboot, bei dem man frische Kokosnuss und andere kühle Getränke sowie kleine Snacks kaufen konnte. Es fehlte uns also an nichts.

Auf der Rückfahrt mit dem Trimaran, die wegen der Wind- und Strömungsverhältisse nur etwa eine halbe Stunde dauerte, kamen uns viele andere Boote mit Einheimischen entgegen, die Tour scheint als Wochenendausflug (heute ist Samstag) sehr beliebt zu sein. Unsere Badesachen konnten auf der Rückfahrt etwas trocknen, die Sitze im Bus wurden also nicht nass.

Nach kurzer Fahrt legten wir einen Stopp in einer schmalen Straße ein, in der zahlreiche kleine Geschäfte lokale Handycraft-Gegenstände anboten, zum größten Teil Textilien. Hier gab es auch ein unter den Einheimischen beliebtes Eiscafé, in dem wir Eis aus lokalen Früchten probierten. 50 Minuten hatten wir hier Zeit, uns umzusehen. Die anschließende 20-minütige Busfahrt brachte uns wieder zum Schiff zurück – rundum zufrieden!

Recife / Brasilien

Unser zweiter Hafen in Brasilien war Recife. Die Stadt wird auch wegen der vielen Wasserwege das „Venedig Brasiliens“ genannt aber diese Bezeichnung müssen wohl Menschen geprägt haben, die noch nie in Venedig waren. Sei’s drum: Nach einer kurzen Fahrt mit dem Bus stiegen wir um auf einen Katamaran und kurvten über den Fluss Capibaribe und die angrenzenden Kanäle. In unseren Augen hatten sie keinerlei Ähnlichkeit mit den Kanälen in Venedig.

Recife hat 1,6 Millionen Einwohner und ist mit einer Höhe von etwa 4m über dem Meeresspiegel die am tiefsten liegende Stadt Brasiliens. Nach unserer Bootsfahrt ging es in einem kurzen Fußweg durch die schöne Altstadt. Leider hatten wir keine Gelegenheit, eins der netten Geschäfte an der Straße zu besuchen.

Der Karneval spielt ähnlich wie in Rio eine große Rolle in Recife und so war ein Besuch in einer Ausstellung von Figuren, die im Karnevalszug herumgetragen werden, unvermeidlich. Hier konnte man die Beatles, Lady Gaga, David Bowie, Papst Leo, Messi und viele andere Prominente in Überlebensgröße als Nachbildungen aus glasfaserverstärktem Kunststoff bewundern.

Während wir auf unseren Bus warteten, der uns wieder zum Schiff bringen sollte, hatten wir eine unschöne Begegnung mit einer penetranten Bettlerin, die in einem Einkaufswaren eine Hündin mit zwei Würfen von Welpen vor sich hin schob. Die Mutter eines der Würfe trottete hinter dem Einkaufswagen hinterher. Die Tiere wurden offensichtlich nur deshalb präsentiert, um Mitleid zu erregen und uns zu animieren, Geld zu geben. Einige der Menschen aus unserer Gruppe machten dies auch tatsächlich, vielleicht dachten sie, damit den Hunden einen Gefallen tun zu können. Ich denke, es wäre besser gewesen, wenn sie sich wie wir über die Tierquälerei aufgeregt hätten und der Bettlerin zu verstehen gegeben hätten, dass sie das nicht gutheißen. An der Situation der Tiere haben sie mit ihrer Gabe mit Sicherheit nichts geändert – ganz im Gegenteil.

Unsere Tour fand am Morgen statt und geplant war, dass wir um 20 Uhr ablegen. Wir hätten also noch einmal mit dem Shuttlebus in die Stadt fahren können, was wir auch gerne gemacht hätten. Allerdings mussten wir feststellen, dass das nicht möglich war, weil einige Shuttlebusfahrten gestrichen wurden. Wir hätten zwar fahren können, hätten dann aber mit demselben Bus sofort wieder zurückfahren müssen, was absolut keinen Sinn macht. So musste also ein Besuch der „Casa da Culture“ ausfallen, die uns bei unserem Besuch 2015 so gut gefallen hatte.

Fortaleza / Brasilien

Auf unserer Fahrt nach Rio haben wir gestern gegen 7 Uhr den Äquator überquert. Aus diesem Anlass müssen alle, für die das das erste Mal war, eine Zeremonie über sich ergehen lassen. Als wir das das erste Mal gemacht haben, war noch Bestandteil dieser Zeremonie, dass man eine Meerjungfrau küssen musste. Mittlerweile wurde die Meerjungfrau zu einem Fisch degradiert, einen kapitalen Redsnapper hatte man dafür ausgesucht. Im Laufe der Zeremonie wurden alle Pollywogs, das sind Menschen, die den Äquator noch nicht überquert haben, zu Shellbacks, also Menschen, die mindestens eine Äquatorüberqueerung hinter sich haben. Da wir bereits Shellbacks sind, sahen wir der Prozedur aus kurzer Distanz zu. Ich beschreibe die Zeremonie nicht näher, wen es interessiert, kann es hier und/oder hier nachlesen.

Heute morgen kamen wir in Brasilien an. Kurz nach 8 Uhr ging eine moderate Tour für uns los, die uns in eine Kathedrale, ein Theater und eine Markthalle führte. Auf dem Weg dorthin erfuhren wir einige andere interessante Dinge über die Stadt und das Land, die wir uns aber nicht alle merken konnten. Nur so viel: Fortaleza ist mit 2,6 Millionen Einwohnern die viertgrößte Stadt Brasiliens und wird auch das Dubai Brasiliens genannt, weil hier so viele Hochhäuser stehen. Anders als in Dubai sind die vergleichsweise engen Straßen dem immensen Verkehr aber nicht gewachsen.

Fortaleza hat vier sehr schöne Strände, der längste davon ist fast 7 km lang. Wie überall in Brasilien gibt es auch hier Favelas. Das Wort übersetzte unser Guide mit „Nachbarschaft“, nichts anderes soll eine Favela sein. In Fortaleza scheint man die Probleme, die Favelas mit sich bringen können, nicht zu kennen. Eine Favela liegt zum Beispiel unmittelbar am Hafen und hat einen schönen Sandstrand.

Die im gotischen Stil erbaute Kathedrale von Fortaleza soll angeblich vom Kölner Dom inspiriert sein. Sie wurde erst 1979 fertiggestellt. Das äußere Erscheinungsbild ist nur sehr schwer im Bild festzuhalten, da man auf den engen Straßen Fortalezas nicht den nötigen Abstand zu dem Bauwerk bekommt. Im Inneren ist man quasi erschlagen durch die schiere Größe des Raumes: Bis zu 5.000 Menschen finden im imposanten, in Weiß gehaltenen Innenraum für einen Gottesdienst Platz.

Das Theater von Fortaleza wurde 1910 offiziell eingeweiht. Das Gebäude hat eine interessante Architektur mit vielen Jugendstil-Elementen. Es hat nur 120 Sitzplätze, kommt aber mit den Nebengebäuden, in denen auch Aufführungen stattfinden, und der angrenzenden Freilichtbühne auf insgesamt 600 Sitzplätze. Uns erinnerte das Theater an das, was wir 2016 in Manaus gesehen hatten. Um das Theater herum lag ein schön angelegter Park, in dem unter anderem ein Cashewnuss-Baum stand. Cashewnüsse sind ein wichtiger Exportartikel Brasiliens. Aus jeder Blüte entsteht eine Frücht, die unten ein einziges Samenkorn trägt, die Cashewnuss. Es werden aber nicht nur die Nüsse verarbeitet sondern auch die Frucht, aus der Saft, Likör und Marmelade hergestellt wird.

Von der Qualität der Cashew-Produkte konnten wir uns bei unserem dritten und letzten Stopp überzeugen. Wir machten Halt an einem ehemaligen Gefängnis, das mittlerweile als Markthalle genutzt wird; die Gefängniszellen sind die einzelnen Shops. Hier am Ceará Tourism Center betreibt ein Freund unseres Guides einen kleinen Kiosk, in dem er Cashew-Produkte anbietet. Ich denke, er kam auf seine Kosten, denn die Sachen, die wir probieren durften, waren sehr lecker.

Devil’s Island / Französisch-Guayana

Wir waren 2016 schon einmal hier, konnten also die Situation gut mit damals vergleichen. Unser Eindruck war, dass die Gebäude auf der Insel in einem schlechteren Zustand waren als damals. Vieles war verfallen, einige Gebäude schienen aber auch noch bewohnt zu sein. Wir müssen allerdings eingestehen, dass wir im Gegensatz zu damals nicht alle Plätze der Insel besucht haben.

Es war unbeschreiblich heiß bei unserem Besuch, der Schweiß lief in Strömen. Also hielten wir uns so gut es ging im Schatten auf. In einem Baum-beschatteten Stück ging es leicht bergauf um die Insel herum. Nach kurzer Zeit schon liefen uns Affen über den Weg und ein Capybara, das ist ein Wasserschwein, das größte lebende Nagetier der Welt. Es ist verwandt mit den Meerschweinchen und ist überall in Südamerika verbreitet. Leider konnten wir es nicht fotografieren, weil es zu schnell wieder weg war.

Wir gingen den Weg um die Insel herum nicht bis zum Ende, sondern drehten irgenwann um, als wir eine Höhe von etwa 50m über dem Meeresspiegel erreicht hatten. Unsere Mobiltelefone zeigten ein starkes Netz mit LTE an, der Provider war F-Orange; schließlich hielten wir uns ja auf französischem Grund und Boden auf und hätten ohne Roaming-Gebühren nach Europa telefonieren können. Es gibt schon kuriose Dinge auf dieser Welt!

Grenada die zweite…

Da wir „aus Gründen“ nicht nach Scarborough konnten, sind wir heute zum zweiten Mal in Grenada. Die angebotenen Touren unterschieden sich nicht wesentlich von der Tour, die wir bei unserem ersten Besuch gemacht hatten und so hatten wir beschlossen, uns ein wenig auf eigene Faust umzusehen. Im Hafen empfing uns dann als erstes eine deutsche Rollator-Invasion. Neben uns lag nämlich die Aida Mar mit etwa 2600 Passagieren, überwiegend aus Deutschland. Sie war gerade auf einer 42-tägigen Reise von Hamburg nach Hamburg, wie wir mittels Internet rausbekamen. Überall in St. George‘s waren deutsche Stimmen zu hören, darunter viele Dialekte aus den neuen Bundesländern.

Wir schlenderten ein wenig durch die schmalen Straßen des Städtchens und statteten einem einheimischen Wochenmarkt einen Besuch ab. Lange blieben wir nicht, zu verlockend winkte uns der Spa-Pool am Heck der Splendor zu. Wir waren gerade wieder zurück auf dem Schiff, da ging ein heftiger Regenguss nieder – alles richtig gemacht!

Kingston / St. Vincent & The Grenadines

Leider wurde unsere Tour heute kurzfristig „aus operativen Gründen“ durch den Veranstalter abgesagt. Uns erreichte diese Mitteilung schriftlich gestern Abend nach dem Abendessen. Der Destination-Service von Regent hatte zu diesem Zeitpunkt schon geschlossen, wir waren aber zuversichtlich, dass wir gleich heute morgen um 7 Uhr – da war der Destination-Service wieder offen – eine Lösung präsentiert bekämen. Das war aber leider nicht so! Man teilte uns mit, dass wir rechtzeitig vor dem Start der Touren am Mittag an Land gehen sollten und fragen sollten, ob ein Veranstalter noch freie Plätze hätte.

Wir machten uns auf eigene Faust auf den Weg, um uns vorher in der Stadt umzusehen. Es gab aber außer einem usseligen Supermarkt in fußläufiger Entfernung nichts Interessantes zu sehen. Also gingen wir wieder zurück zum Terminal, kauften etwas zu Trinken und setzten uns hin. Je länger wir saßen, um so größer wurde unser Unmut: Wir hatten unsere „Tourlosigkeit“ nicht verursacht und sollten uns nun als Bittsteller selbst darum kümmern, dass uns ein Veranstalter mitnimmt? So nicht!!!

Also gingen wir wieder zurück zum Schiff ind legten uns mit einem Buch auf eine Liege am Spa-Pool. Von der Insel bekamen wir so gut wie nichts zu sehen. Sehr schade!!! Von unserem Platz am Heck sieht die Insel jedenfalls sehr grün und hügelig aus. Wir hätten gerne etwas unternommen.

Zweiter Teil der Kreuzfahrt

Gefühlt ist es eigentlich eine einzige Kreuzfahrt, doch behandelt wird sie wie zwei: Wir mussten zweimal einchecken, bekamen erst eine Bordkarte für den ersten Teil, die am Vorabend des zweiten Teils ausgetauscht wurde. Da es auch schwierig war, eine komplette Übersichtskarte der gesamten Kreuzfahrt zu bekommen, habe ich mich drauf eingelassen und präsentiere nun den zweiten Teil.

TagOrtAnkunftAbfahrt
Dez. 3, MiBridgetown, Barbados17:00 Uhr
Dez. 4, DoKingstown, St. Vincent und die Grenadinen ⚓7:00 Uhr17:00 Uhr
Dez. 5, FrSt. George's, Grenada7:00 Uhr16:00 Uhr
Dez. 6, SaKreuzfahrt auf dem Atlantik
Dez. 7, SoDevil's Island, Französisch Guiana ⚓8:00 Uhr17:00 Uhr
Dez. 8, MoKreuzfahrt auf dem Atlantik
Dez. 9, DiKreuzfahrt an der Küste Brasiliens
Dez. 10, MiFortaleza, Brasilien7:00 Uhr17:00 Uhr
Dez. 11, DoKreuzfahrt an der Küste Brasiliens
Dez. 12, FrRecife, Brasilien7:00 Uhr20:00 Uhr
Dez. 13, SaMaceio, Brasilien7:00 Uhr16:00 Uhr
Dez. 14, SoSalvador, Brasilien10:00 Uhr17:00 Uhr
Dez. 15, MoKreuzfahrt an der Küste Brasiliens
Dez. 16, DiRio de Janeiro, Brasilien14:00 Uhr
Dez. 17, MiRio de Janeiro, Brasilien
⚓= Reede

Übrigens: In der Übersichtskarte ist noch ein Stopp in Scarborough / Trinidad & Tobago eingezeichnet. Das wurde zwischenzeitlich geändert, wir gehen nun stattdessen noch einmal nach St. George‘s / Grenada. Wir vermuten, dass das aus Sicherheitsgründen gemacht wurde. Scarborough liegt einfach zu nahe bei Venezuela und dort lässt die amerikanische Kriegsmarine momentan ihre Muskeln spielen.

Barbados

Heute morgen wurde es hektisch. Es war nämlich „Bettenwechsel“, wie man in Deutschland sagt. Viele Gäste gingen von Bord, die wenigsten – wir eingeschlossen – blieben. Das Restaurant war voll, alle Gänge und Sitzgelegenheiten voll von Abreisenden, die schon um 8 Uhr ihre Kabine verlassen mussten. Wir hatten eine Tour gebucht, die uns um die Insel führte und wurden in unserer Aktivität durch die vielen am Ausgang gebildeten Schlangen behindert. Zum Glück war Personal der Splendor zur Stelle, das uns Vorrang einräumte. Wir schafften es gerade noch rechtzeitig, unseren Bus zu finden.

Natürlich hatte ich erwartet, dass auf dieser Tour der Name Rihanna fällt, stammt diese international bekannte Pop-Sängerin doch von Barbados. Dass das von unserem Guide aber gleich in den ersten Sätzen erwähnt wird und dann auch noch im Zusammenhang mit „National Heroes“, das hatte ich dann doch nicht erwartet.

Unsere Tour führte uns im Wesentlichen einmal um die Insel herum, unsere Aktivitäten hielten sich in Grenzen. Wir waren aber ganz froh darum, weil es zum einen fast die gesamte Tour regnete, und wir zum anderen nicht den Abreisestress auf dem Schiff mitbekamen. Wir fuhren an die Ostküste, sahen uns eine Kirche an und machten Rast in einem tropischen Garten. Barbados liegt genau wie Grenada an einer Seite an der Karibischen See und an der anderen Seite am Atlantik. Den Unterschied konnte man bei beiden Inseln deutlich sehen; während die Atlantikseite mit hohen Wellen und rauer See aufwartete, war die Karibikseite freundlich zu den Badegästen. Die Ostküste von Barbados liegt am Atlantik.

Wieder zurück auf dem Schiff, ging die Hektik wieder los. Was uns auf den ersten Blick auffiel: Unter den Neuankömmlingen waren viele lärmende Chinesen mit großem Handgepäck. Hoffentlich relativiert sich unser Eindruck noch.

Grenada

Grenada steht unter britischer Verwaltung, dementsprechend wird auf den Straßen links gefahren. Das Erste, das wir erfuhren war, dass Grenada etwa 125.000 Einwohner und 66.000 zugelassene Autos hat. Auf Parkplätzen warten außerdem weitere mehrere hundert nicht zugelassene Autos auf neue Besitzer. Diese Aussage unseres Guide war absolut glaubwürdig, der Verkehr war immens. „We’re driving left and that’s the right way to drive“ war ein beliebter Spruch unseres Fahrers, der gleichzeitig unser Guide war.

Die Insel ist sehr hügelig, der höchste Punkt ist der Mount Saint Catherine mit einer Höhe von 840m über dem Meeresspiegel. Grenada ist vulkanischen Ursprungs, in etwa 8km Entfernung von Grenada liegt in 180m Tiefe der einzige zurzeit aktive submarine Vulkan der Region. Die Straßen der Insel sind teilweise sehr steil und machen der Lombard Street in San Francisco Konkurrenz.

Auf Grenada wird hauptsächlich Zuckerrohr angebaut, allerdings hat man sich schon vor längerer Zeit davon verabschiedet, Zucker daraus herzustellen. Die Produktion und der Verkauf von Rum sind vielfach lukrativer. Unser erster Stopp galt daher auch der Brennerei „Clarke’s Court“, in der wir anhand von alten schrottreifen Maschinen erklärt bekamen, welche Stadien das Zuckerrohr durchlaufen muss, um zu Rum zu werden. Fast bis zum Ende des Rundgangs glaubte ich nicht, dass hier überhaupt noch Rum hergestellt wird, bis wir einen Blick in Fermentierungskessel werfen konnten; sie waren tatsächlich in Betrieb. Am Ende des Rundgangs durften wir natürlich auch noch einige Rumsorten probieren.

Von Clarke’s Court fuhren wir zu „Laura’s Spice and Herb Garden“. Grenada ist nämlich die Gewürzinsel schlechthin und fast alle Gewürze der Welt werden hier angebaut. Auf unserem Rundgang sahen wir Kakaofrüchte, Pfeffer, Muskatnuss, Zitronengras, Jackfruit, Thai Basilikum, Chilli, Zimt, Ingwer, Nelken, Vanille und einige uns unbekannte Früchte. Im zugehörigen Shop nutzten wir gerne die Gelegenheit, einige Gewürze mitzunehmen.

Unser dritter Stopp war bei einer kleinen Manufaktur, in der die Gewürze weiterverarbeitet werden zu Soßen, Marmeladen, Sirup und verschiedenen Dips, die wir alle probieren durften.

Sowohl auf der Hinfahrt zu unseren 3 Stopps als auch zwischendurch und auf der Rückfahrt wurden wir von unserem Guide mit vielfältigen Informationen über seine Heimat versorgt. Leider kann ich das nicht alles wiedergeben, es würde den Rahmen hier sprengen und ich muss gestehen, dass ich auch nicht alles behalten habe. Eine Kleinigkeit scheint mir nur noch erwähnenswert zu sein: Die Kriminalitätsrate auf Grenada soll sehr niedrig sein. Dennoch trohnte auf einem Berg über der Stadt St. George’s ein Gefängnis; mit Meerblick, wie unser Guide mit einem Grinsen anmerkte.

Bonaire

Jetzt haben wir auch das „B“ der ABC-Inseln besucht. Schon am Hafen konnten wir sehen, dass unsere heutige Tour gut werden würde. Wir hatten nämlich eine Tour mit einem Glasbodenboot gebucht und das Meer unter uns war glasklar; wir konnten vom Schiff aus bis auf den Grund sehen. Auf dem Pier begrüßte uns dann als erstes ein Adlerrochen, der unter uns hinweg schwamm.

Der Kapitän des Glasbodenbootes war ein Niederländer aus Amsterdam, der als Freelancer auf der Insel arbeitet und morgens das Glasbodenboot fährt und nachmittags als Diveguide Tauchtouren durchführt. Bei der Fahrt über das schöne Korallenriff der Nachbarinsel Klein Bonaire musste ich an viele vergangene Tauchausflüge denken und bekam Lust, es noch einmal zu machen. Wundert euch nicht über den Namen „Klein Bonaire“, das ist niederländischen Ursprungs. Genau wie Aruba und Curaçao gehört nämlich auch Bonaire zu den ehemals niederländischen Kolonialgebieten und steht immer noch unter niederländischer Verwaltung.

Curaçao

Curaçao steht für das „C“ der ABC-Inseln und ist genau wie Aruba unter niederländischer Verwaltung. Niederländisch und Englisch sind Amtssprachen aber gesprochen wird ein Mischmasch aus Niederländisch, Spanisch, Französisch und Portugiesisch. Über 80% der Bevölkerung ist katholisch, trotzdem sind die Kirchen außer an Weihnachten und Ostern fast leer. Wir konnten uns davon überzeugen, weil wir an einigen Kirchen vorbei kamen, in denen Hochämter zelebriert wurden. Heute ist nämlich Sonntag und da wird nicht nur in den Kirchen bei offenen Türen gesungen, da haben auch fast alle Geschäfte geschlossen. Einzig ein sehr schöner Obst- und Gemüsemarkt war offen, hier boten Händler, die mit kleinen Booten aus Venezuela gekommen waren, ihre Erzeugnisse an. Auch einen kleinen Bereich mit feilgebotenen Fischen gab es dort.

Sonnenaufgang

Mit einem Trolley-Train fuhren wir in Schrittgeschwindigkeit an alten kolonialen Gebäuden vorbei, wunderschön in kräftigen Farben gestrichene Exemplare wechselten sich ab mit halb verfallenen, deren Fenster zugemauert waren. Die meisten davon hatten Bestandsschutz, die Besitzer aber kein Geld um die Gebäude zu sanieren. Von den hergerichteten waren die wenigsten bewohnt, in den meisten waren Büros von Versicherungen, Rechtsanwälten oder Behörden untergebracht. In anderen Vierteln sah man auch kleine Boutique-Hotels, Bars und Restaurants, die die alten Gebäude nutzten. Nach einer guten Stunde war unsere Fahrt zu Ende und wir hätten die Umgebung auf eigene Faust erkunden können. Da es aber immer wieder anfing zu regnen und die meisten Läden ohnehin geschlossen waren, zogen wir es vor, wieder zurück zur Splendor zu fahren.

Aruba

Aruba ist die erste der sogenannten ABC-Inseln: Aruba, Bonaire und Curaçao. Unsere Tour auf Aruba war sehr schön, aber auch sehr hektisch. Wir hatten nämlich über eine halbe Stunde Verspätung und das Programm war innerhalb der Tageslichtphase nur schwer zu schaffen. Um es gleich vorweg zu nehmen. wir schafften es!

Erste Information über die Insel: Es gibt keine Ampeln, sondern nur Kreisverkehre. Die Ampeln wurden vor einiger Zeit abgeschafft, weil sie nur Kosten verursachten und ohnehin nicht beachtet wurden. Die Einwohner betrachteten die Farbe Gelb als Orange und Rot wurde als ganz dunkles Grün wahrgenommen. 😉

Was uns sofort auffiel: Aruba hat eine andere Vegetation als die Inseln der Karibik, die wir bisher gesehen haben. Es ist sehr trocken hier, gibt keine Regenzeit und Regen fällt auch nur selten. Demensprechend wachsen hier viele Kakteen, meist Säulenkakteen, die teilweise einen undurchdringlichen Verhau bilden. Die Einwohner scheinen sie anstatt Zäunen zu benutzen, um ihre Grundstücke abzusichern.

Unsere erste Anlaufstelle war der Leuchtturm der Insel, der schon seit längerem renoviert wird und daher eingerüstet war. Aruba ist ein niederländisches Überseegebiet, hat aber nicht den Euro als Währung sondern den US-Dollar, weil das für die Einwohner einfacher zu handhaben ist.

Zweite Station war die Fahrt in einem Semi-Submarine, das ist ein Boot, das an der Oberfläche bleibt, aber einen Unterwasser-Bereich hat, in dem man sitzen und die Unterwasserwelt beobachten kann. Wir fuhren über das Wrack eines deutschen Kriegsschiffes, das vielen Fischen eine Heimat bot. Leider war das Wasser ziemlich trüb so dass man nicht sehr weit sehen konnte. Immerhin hatten wir einige Wasserschildkröten, die unter uns vorbei schwammen.

Auf dem Weg zu einer „Natural Bridge“ an der Nordküste der Insel überholten wir viele Fußgänger, die in gleichen pinkfarbenen T-Shirts mit ihren Hunden unterwegs waren und erfuhren, dass diese „Walking-Pets-Action“ Teil eines Programms ist, um die Bevölkerung zu mehr Bewegung zu aktivieren. Die Natural Bridge ist ein Granitfelsen, der unten durch die Gewalt der Wellen ausgehöhlt wurde und den man nicht mehr als Brücke benutzen konnte, zu gefährlich.

Lezte Station war eine Ansammlung von Granitfelsen, die man besteigen konnte, die Casibari Felsformation. Auch das war nicht ohne Risiko, weil die Stufen unterschiedlich hoch und teils rutschig waren und weil oben ein heftiger Wind blies, der einen vom Felsen wehen konnte.

Cartagena de Indias, 2. Tag

Als Christopher Columbus nach Kolumbien kam, glaubte er, Indien vor sich zu haben. Weil die Bucht, die er zuerst sah, ihn an die Bucht erinnerte, in der Cartagena in Spanien liegt, nannte er den Ort „Cartagena de Indias“ und so heißt die Stadt bis heute. Auf den ersten Blick sieht Cartagena nicht wie eine Großstadt aus, obwohl hier 1,2 Millionen Einwohner leben. Zu diesem Eindruck mag beitragen, dass man als Tourist hauptsächlich natürlich in die historische Altstadt geführt wird, die mit ihren engen Gassen und lauschigen Plätzen eher wie eine verschlafene Kleinstadt wirkt.

Am zweiten Tag unseres Besuches erwartete uns ein besonderen Highlight: eine Fahrt in historischen Autos durch die Stadt. Anders als gestern war der Himmel bewölkt und es war nicht so heiß. Die 28°C blies der Fahrtwind weg, den wir uns in den offenen Cabrios um die Nase wehen ließen. Ich hatte mich sofort in einen weiß-blauen Buick verliebt und steuerte zielstrebig darauf zu. Die Polster der Rücksitzbank erinnerten eher an eine alte Ledercouch als an einen Autositz, wir sanken sofort ein und saßen sehr bequem. Wenn man in einem solchen Auto durch die Gassen fährt, ist nicht die Umgebung die Attraktion, sondern man selbst. Überall blieben Touristen und Einheimische stehen, winkten, fotografierten und filmten.

Dadurch, dass wir mobiler waren als auf der Tour gestern, bewegten wir uns in einem größeren Umkreis in der Altstadt und fuhren bis in das historische Viertel Getsemani, wo sich viele Boutique Hotels, Hostels und Restaurants finden. Früher ein Arbeiterviertel, beherbergt es heute viele Künstler, die sich in kraftvollen Wandgemälden verewigt haben.

Zurück Im Herzen der Altstadt, mussten wir leider unsere Straßenkreuzer verlassen und zu Fuß weiter gehen. Nach einem kurzen Besuch des Goldmuseums hatten wir Freizeit, die wir nutzten, um einen kolumbianischen Kaffee zu trinken. Den Abschluss unseres heutigen Tags in Cartagena bildete der Besuch eines kleinen Lokals, in dem uns neben einem kühlen kolumbianischen Bier hiesige Spezialitäten wie Fisch-Cervice, Rindfleisch, Tortilla und typische Desserts gereicht wurden – alles lecker!

Cartagena de Indias / Kolumbien

Cartagena hat eine sehr schöne Altstadt, die wir heute ausgiebig erkundeten. Nach kurzer Fahrt mit dem Bus bis an die Stadtmauer ging es zu Fuß weiter. Etwas nervig waren die vielen Verkäufer mit ihren Bauchläden, die sich manchmal von einem klaren Nein nicht beeindrucken ließen. Unser Guide hatte uns auch vor Gruppen gewarnt, die Aufführungen darboten (z. B. eine Breakdance-“Gang“), weil in den Augen der Akteure schon das reine Zusehen dazu verpflichtet, ein paar Dollar in die unter die Nase gehaltenen Hüte und Mützen zu werfen. Dasselbe gilt auch für Frauen in bunten Kleidern, die Obstschüsseln auf dem Kopf balancieren und nichts anderes im Sinn haben, als sich für ein paar Dollar fotografieren zu lassen. Dazwischen dann „normale“ Bettler und Hobby-Masseurinnen, die scharf darauf sind, deine Beine zu kneten – gegen Dollars versteht sich. Wenn man aber unterwegs ist und nicht lange an einer Stelle stehen oder sitzen bleibt, geht es.

Unsere Tour hieß „Aromas and Flavours of Cartagena“ und deshalb gab es gleich an der Stadtmauer eine kleine Kostprobe des meistgetrunkenen Kaffees Cartagenas. Das ist nicht der beste, sondern der billigste, der beste wird exportiert. Beim nächsten Stopp in einem kleinen Café wurden uns unterschiedlich geformte und gefüllte Empanadas vorgesetzt, begleitet von einem Becher Saft. Es mundete uns sehr gut, aber nicht allen in unserer Gruppe ging es so.

Wir waren froh für jeden Stopp im Schatten in einer der gut durchlüfteten Seitenstraßen der Altstadt, weil die Sonne wirklich unerbittlich vom Himmel brannte. Die gemessene Temperatur lag über 30°C, die gefühlte deutlich höher.

Eine gute halbe Stunde blieb uns, die Altstadt auf eigene Faust zu erkunden, was wir auch taten. Die Zeit war allerdings zu kurz, um den vielen kleinen und sehr netten Läden der Stadt einen ausführlicheren Besuch abzustatten und so blieb es beim Windows-Shopping.

Letzte Station war eine Fahrt durch den Hafen auf einem Boot mit „open bar“, wie unser Guide angekündigt hatte. Es gab Cola mit Rum und Rum-Punch, aber auch nicht-alkoholische Getränke wurden angeboten. Zwei traditiononell köstümierte und geschminkte Mädels tanzten zu Klängen einer 3-köpfigen Band und animierten die Gäste, später auch zu populäreren Songs wie „Macarena“ mitzumachen.

Zurück in der Nähe des Hafens konnten wir noch in einem kleinen Privatzoo unzählige frei fliegende Papageienarten und andere Tiere wie z. B. eine Ameisenbärenfamilie bewundern. Da wir über Nacht in Cartagena bleiben und uns auch noch der nächste Tag hier zur Verfügung steht, lässt es sich sicher einrichten, sich genauer hier umzusehen. Morgen haben wir noch eine Tour, die eine Fahrt in Oldtimern beinhaltet – wir sind gespannt!

Ready to get wet!

Gestern hatten wir eins der Highlights dieser Reise: Die Einfahrt in den Panamakanal. Ich habe bewusst „Einfahrt“ geschrieben, weil es auch „nur“ eine Einfahrt war. Die Durchfahrt hatten wir schon früher einmal gemacht, was den Reiz diesmal ausmachte, dass wir einen Teil an Land zu sehen bekamen.

Screenshot der Webcam

Screenshot der Webcam

Wir fuhren mit der Splendor durch das Gatún-Lock, das sind die ersten drei Staustufen des Kanals die auf dem Gatún-See enden. Hier ging das Schiff vor Anker. Mit dem Tender ging es an Land, wo schon unser Bus auf uns wartete. Da die Splendor natürlich warten musste, bis sie an der Reihe war, in den Kanal einzufahren, hatte sich auch unsere Abfahrt mit dem Tender um rund eine halbe Stunde verzögert.

Über Land ging es bis nach Colón, einer Hafenstadt auf der Karibikseite von Panama. Die Busfahrt war unterbrochen durch einen Besuch des Info-Centers über den Panamakanal und eine Fahrt mit dem Boot über einen abgelegenen Teil des Lake Gatún, die uns an unsere Bootsfahrt in Costa Rica erinnerte. Wir lernten viel über die Fauna und Flore Panamas, sahen Vögel, die sich von Schlangen ernähren, männliche und weibliche Iguanas, einen Flussotter, Ameisennester, die in Bäumen hängen und Palmen, die im Wasser stehen.

Panama hat zwei Jahreszeiten, Regenzeit und nicht-ganz-trocken-Zeit, d.h. auch in der eigentlichen Trockenzeit regent es immer mal wieder. Die Regenzeit dauert etwa 9 Monate von Anfang April bis Ende Dezember. So ließ es sich nicht vermeiden, dass wir nass wurden. Ein richtig heftiger Regenguss mit Gewitter ging nieder, als wir gerade im Info-Center fertig waren und begleitete uns auf der Fahrt zum Boot. Die Straßen waren heftig überflutet aber als wir ankamen, hatte sich das Gröbste bereits gelegt. So konnten wir einigermaßen trockenen Hauptes unsere Bootsfahrt durchführen und genießen.

Insgesamt dauerte unsere Fahrt über 5 Stunden, aber als wir in Colón abgesetzt wurden, mussten wir noch über eine Stunde auf unser Schiff warten, das noch nicht vom Gatún-See zurück war. Insgesamt war diese Exkursion ziemlich anstrengend.

Puerto Limón / Costa Rica

Eigentlich gibt es in Costa Rica keine Zitronenbäume. Als Costa Rica durch Christoph Columbus entdeckt wurde, stand aber auf dem Platz am Hafen ein prächtiges Exemplar dieser Pflanze und schon hatte Puerto Limón seinen Namen.

Vom Hafen ging es in etwa 40-minütiger Fahrt zum Bahnhof. Emmanuel füllte die Zeit mit vielen Informationen über Historie und Gegenwart der Hafenstadt und des Landes.

Am Bahnhof stiegen wir um in einen Zug, der uns durch die tropische Landschaft fuhr. Wenn einer der beiden Lokführer oder ein Guide etwas Interessantes entdeckten, wurde auch schon einmal angehalten oder zurück gesetzt. So hatten wir Gelegenheit, einen kleinen Einblick in die Fauna Costa Ricas zu nehmen. Obwohl das Land sehr klein ist, hat es eine unglaubliche Artenvielfalt.

Nach der Zugfahrt wurden wir zu einer Anlegestelle gebracht, wo wir auf ein Boot umstiegen, das uns entlang eines Kanals durch den Urwald brachte. Auch hier hatten wir den Eindruck, dass den geübten Augen unseres Guides und des Kapitäns des Bootes keine noch so kleine Einzelheit in der Umgebung entgeht. Für uns Gäste war es manchmal echt eine Herausforderung, die Tiere z. B. im Astwerk zu entdecken. Wir sahen Brüllaffen, Iguanas, Faultiere und verschiedene Vogelarten.

Auf der Rückfahrt zum Schiff bekamen wir noch eine Information, die uns am meisten beeindruckte: Costa Rica hat sein Militär abgeschafft und das Geld dafür in die Erziehung und soziale Sicherung gesteckt. Seitdem gibt es eine Schulpflicht, angefangen vom Kindergarten für 3-Jährige bis zur Highschool, die Bildung ist komplett kostenlos und jeder, der möchte und in der Lage dazu ist, darf studieren. Es gibt zahllose Bildungsgänge , Jeder/Jede findet etwas, das seinen/ihren Neigungen entspricht.

Roatán / Honduras

Das, was wir gestern versäumt hatten, konnten wir heute nachholen – zumindest teilweise. Schnorcheln war zwar nicht, aber ein fauler Strandtag hat auch mal was. Mit dem Bus ging es in 40-minütiger Fahrt zum „Turquoise Dive and Beach Resort“ in der Turquoise Bay Raotán. Die Straßen waren teilweise in keinem guten Zustand, die Steigungen abenteuerlich. Als wir gerade im Bus saßen, ging ein heftiger Regen nieder, der die Straßen teilweise überflutete. Als wir ankamen, regnete es zwar immer noch etwas, aber das war zu ertragen.

Auf dem Weg kamen wir auch an einem „Motorrollerfriedhof“ vorbei, auf dem hunderte von Motorrollern geparkt waren. Unser Guide erklärte, dass es viele verrückte Verkehrsteilnehmer auf Roatán gibt und das Fahren hier sehr gefährlich sei. Die Motorroller seinen von Kindern und Jugendlichen ohne Fahrlizenz gefahren worden, die sich teilweise auch Rennen damit geliefert hätten. Bei Verkehrskontrollen seien die Motorroller dann stillgelegt worden. Das Auslösen der Zweiräder koste aber mehr als einen Monatslohn, weshalb die meisten Besitzer sich das nicht leisten könnten. Deshalb gammelten die Gefährte hier vor sich hin.

Die Insel lebt vom Tourismus, normalerweise liegen hier in der Hauptsaison pro Woche 20 Kreuzfahrtschiffe. Momentan ist noch Nebensaison, die Hauptsaison fängt gerade an. Unser Schiff ist momentan das einzige und entsprechend ruhig ist es auf der Insel. Das Resort, in dem wir zu Gast sind, ist fast menschenleer. In unserem Bus waren 12 Personen, die den Ausflug gebucht hatten, normalerweise kommen pro Tag ungefähr 200 Leute.

Die Insel liegt ungefähr 65km nördlich vor der Küste von Honduras. Sie ist etwa 60km lang und 8km breit. Um die Insel herum liegen zahlreiche Korallenriffe. In früheren Jahren diente die Insel Piraten als Basis. Knapp 100 Jahre stand Roatán unter britischer Verwaltung und wurde 1872 zu einem Bezirk von Honduras. Trotzdem blieb Englisch die vorherrschende Sprache und ist es auch heute noch. Auf dem Festland von Honduras ist Spanisch Amtssprache und so wird besonders bei Zugezogenen auch viel Spanisch gesprochen. Das Korallenriff um die Insel herum ist Teil des Belize Great Barrier Reefs, des größten Barrier-Reefs auf der Nordhalbkugel.

Noch eine Episode am Rande: Unser Busfahrer hatte auf der Windschutzscheibe vor sich ein Bild von Jesus Christus kleben, weil der ihn wohl im Straßenverkehr schützen sollte. Auf der Rückfahrt war das Bild verdeckt durch die Sonnenblende, die trotz fehlender Sonne runtergeklappt war. Darauf prangte die freundliche aber bestimmte Aufforderung, den Fahrer bei der Trinkgeldvergabe nicht zu vergessen. 😉

Harvest Caye / Belize

Aus verschiedenen Gründen mussten wir unsere heutige Exkursion sausen lassen. Wir hätten einen Schnorcheltrip gehabt und das ging leider gar nicht.

Am frühen Nachmittag ging ich dann aber doch an Land. Ich hätte es mir nicht verzeihen können, wenn ich bei meinem ersten Besuch in Belize nicht wenigstens einen Fuß an Land gesetzt hätte. Ich legte den Weg auf dem Pier zu Fuß zurück und beschloss, für die Rückkehr eins der Golf-Carts zu nehmen, die den Shuttle-Service durchführten. So gibt es denn nur wenige, aber immerhin ein paar Bilder.

Harvest Caye ist eine Insel an der Südküste von Belize und ist besonders bei Wassersportlern beliebt. Hier wird fast alles angeboten, was man auf dem Wasser machen kann. Harvest Caye ist umgeben von vielen unbewohnten kleineren Inseln, die haupsächlich mit Mangroven bewachsen sind.

Costa Maya

“Beach Escape and Open Bar“ heißt unsere heutige Exkursion. Nach einer rund 10-minütigen Fahrt mit dem Bus vom Pier über holprige Straßen kamen wir dort an, wo wir momentan unseren Tag verbringen. Costa Maya kommt uns im Vergleich zu Cozumel eher ruhig und beschaulich vor, obwohl es auch hier touristisch geprägt ist. Am Strand ist viel Platz und in der Open Bar das Internet gut. Letztere hat sogar einen Swimming Pool, den wir benutzen dürfen. Das grüne Bändchen, das uns zu Beginn umgebunden wurde, berechtigt uns, jederzeit kostenlos mit einem Taxi zurück zum Pier zu fahren, der Bus geht um 13 Uhr zurück.

Da im Gegensatz zum Internet auf dem Schiff hier auch mein Virtual Private Network funktioniert, konnte ich einige Einstellungen unseres Zuhauses korrigieren, die ein reibungsloses Funktionieren der Haussteuerung verhinderten.

Cozumel / Mexiko

Nach einem Einstieg mit einem Seetag kamen wir gestern morgen in Mexico an. Cozumel hieß unser erstes Ziel, die größte bewohnte Insel Mexikos. 2017 war ich schon einmal hier um zu tauchen und habe die Insel in keiner guten Erinnerung. Heute wie damals ist Cozumel überlaufen mit Touristen. Neben uns lag noch ein anderes Kreuzfahrtschiff, das über 100m länger ist als die Splendor und achtmal soviel Passagiere befördert. Ein Alptraum! In Sichtweite lagen noch mindestens vier andere Kreuzfahrtschiffe an einem anderen Pier. Hinzu kommt, dass Cozumel auch bei Amerikanern und selbstverständlich auch bei Einheimischen als Urlaubsziel gefragt ist. Entsprechend groß ist natürlich der Andrang.

Unser Ausflug hieß „Salsa & Salsa“. Nach kurzer Fahrt mit einem Kleinbus kamen wir bei einer Location an, in der schon alles für uns vorbereitet war. Wir banden eine Schürze um, setzten eine Kochmütze auf und bereiteten aus den Zutaten, die vor uns auf den Tischen standen, mehrere Sorten Salsa zu. Alles schmeckte hervorragend und so konnten wir übergehen zum zweiten Teil: dem Salsa Tanz. Ich will hier nicht ins Detail gehen aber man sieht deutlich den Unterschied zwischen den geübten Einheimischen und den ungelenken Gästen.

Erster Teil der Kreuzfahrt

Nachdem ich nun schon einige Zeit versucht habe, ein Bild mit der Übersicht über die Route der gesamten Kreuzfahrt zu bekommen, habe ich mich entschlossen, die Route aufzuteilen. So ganz an den Haaren herbeigezogen ist das nicht, weil auch der Veranstalter die gesamte Fahrt in zwei Etappen anbietet. Für die zweite Etappe gelingt es mir ebenfalls nicht, sie in einem einzigen Bild zu bekommen. Bis dahin ist aber noch etwas Zeit, vielleicht finde ich ja noch eine Lösung. Wer eine weiß, immer her damit. Es geht darum, zwei Screenshots so zu verschmelzen, dass sie ein einziges Bild ergeben. Meine Versuche mit fluxai.art waren schon mal enttäuschend.

Hier also die Übersicht des ersten Teils:

TagOrtAnkunftAbfahrt
Nov. 17, MoMiami, Florida19:00 Uhr
Nov. 18, DiKreuzfahrt in der Florida Straße
Nov. 19, MiCozumel, Mexico7:00 Uhr17:00 Uhr
Nov. 20, DoCosta Maya, Mexico7:00 Uhr17:00 Uhr
Nov. 21, FrHarvest Caye, Belize7:00 Uhr17:00 Uhr
Nov. 22, SaRoatan, Honduras ⚓7:00 Uhr15:00 Uhr
Nov. 23, SoKreuzfahrt in der Karibischen See
Nov. 24, MoPuerto Limon, Costa Rica7:00 Uhr16:00 Uhr
Nov. 25, DiPanamakanal, Transit
Nov. 25, DiColón, Panama16:00 Uhr23:00 Uhr
Nov. 26, MiKreuzfahrt in der Karibischen See
Nov. 27, DoCartagena, Kolumbien7:00 Uhr
Nov. 28, FrCartagena, Kolumbien0:00 Uhr
Nov. 29, SaOranjestad, Aruba14:00 Uhr23:59 Uhr
Nov. 30, SoWillemstad, Curaçao7:00 Uhr19:00 Uhr
Dez. 1, MoKralendijk, Bonaire7:00 Uhr13:00 Uhr
Dez. 2. DiSt. George's, Grenada13:00 Uhr20:00 Uhr
Dez. 3. MiBridgetown, Barbados7:00 Uhr
⚓= Reede

Und wieder einmal sind wir unterwegs…

Gerade sind wir am Flughafen in Frankfurt angekommen und im Flughafenhotel eingecheckt. Die Koffer sind aufgegeben und wir bereit für einen Drink in der Executive Lounge des Hilton Hotels.
So einfach wie sich das nun liest, war es aber nicht. Wir hatten den ganzen Tag Probleme mit dem Online Checkin für unseren Flug nach Miami. Weder mit der Lufthansa App noch mit dem Webbrowser auf verschiedenen Geräten und zu unterschiedlichen Zeiten ging es. Es sah jedesmal so aus, als wenn wir nach sorgfältiger Eingabe aller Daten Erfolg haben würden aber dann kam der Hammer: „Bei der Datenübermittlung ist ein technischer Fehler aufgetreten“. Auch die Hotline der Lufthansa konnte nicht weiter helfen. Normalerweise hätten wir das Handtuch werfen können, wir waren aber darauf angewiesen, eine Bordkarte zu bekommen weil das unser Fahrschein für den ICE von Aachen nach Frankfurt, also die erste Teilstrecke unserer Reise, war. Schließlich half uns ein freundlicher Mitarbeiter im Reisezentrum im Hauptbahnhof Aachen weiter, indem er mit der Zugchefin im ICE telefonierte, eine kurze Erläuterung handschriftlich auf unsere Buchungsübersicht setzte und mit Unterschrift, Stempel und Smiley für seine Kollegin versah. Das funktionierte dann auch tatsächlich.
Morgen früh werden wir in den Flieger nach Miami steigen, dort eine Nacht übernachten und dann auf die Regent Seven Seas Splendor gehen, die uns nach Rio bringen wird. Wenn ich es heute noch schaffe, schreibe ich noch eine Übersicht über die Reise, sonst kommt das später.