Arica / Chile

Wie man auf einer Karte der Staaten Südamerikas sieht, ist Chile ein sehr lang gezogenes Land an der Pazifik-Küste. Dementsprechend viele Stationen wird die Seven Seas Mariner in Chile anlaufen. Gestern haben wir mit Arica den Anfang gemacht. Arica liegt ganz im Norden Chiles etwa 15 km von der Grenze zu Peru entfernt.

Wie so oft, gab uns unsere Landtour nur einen kurzen Überblick über Geschichte des Landes und speziell die Highlights von Arica. Wie schon im Süden von Peru dominiert auch hier die Atacama-Wüste die Landschaft. Abseits der künstlich bewässerten Flächen sind nur eine Menge Sand und viele Steinhaufen zu sehen. Was aber auch seinen Reiz haben kann und viele landschaftlich reizvolle Ausblicke ermöglicht. Wir sahen neben Jahrtausende alten, von Menschen geschaffenen Steinbildern auf den Hügeln Aricas in einem Völkerkunde-Museum auch, wie diese Bilder historisch einzuordnen sind und wie das Leben der Menschen in dieser Region zu dieser Zeit aussah. Viele sorgfältig zusammengestellte originale Exponate gaben einen plastischen Einblick in die Vergangenheit.

Das zweite Museum, das wir besuchten, lag auf einem Berg, von dem aus man einen phantastischen Ausblick auf die Stadt und die Umgebung genießen konnte. Die Ausstellung selbst war dem Pazifik-Krieg gewidmet und heroisierte die Taten der chilenischen Armee. Uns fiel auf, dass sich unter den ausgestellten Waffen sowohl deutsche, amerikanische, englische und auch französische Stücke befanden. Der Besuch der Kathedrale Aricas und eines dorfartig aufgebauten Handwerkskunst-Zentrums rundete unseren Besuch ab.

Das Klima in Arica ist ganzjährig mild. Im Winter ist die minimale Temperatur etwa 16 °C, im Sommer maximal 26 °C. Auf den bewässerten Flächen werden Oliven, Papayas, Mangos und andere Obstsorten angebaut sowie viel Gemüse. Wein spielt in Arica keine Rolle.





Die Route des Pisco

Über Nacht fuhren wir etwa 150 Seemeilen an der Küste Perus entlang Richtung Süden bis in den Hafen Paracas südlich von Pisco. Unsere Tour führte uns auf die Spuren des gleichnamigen alkoholischen Getränks, das wir in Lima schon verschiedentlich in Pisco Sour genossen hatten. Auffällig war die Veränderung der Landschaft, der peruanische Teil der Atacama-Wüste reicht hier unmittelbar bis ans Meer. Von der Küste aus ging unsere Fahrt durch die Wüste ins Landesinnere bis zu einem sehr schön gelegenen Weingut inmitten der Wüste. Da die peruanischen Winzer trotz der guten Qualität ihrer Reben nicht mit ihren Konkurrenten aus den anderen südamerikanischen Ländern wie Chile oder Argentinien mithalten können, wird die gesamte Weinproduktion dieses Gutes zu Pisco weiterverarbeitet. Pisco ist also – wenn man so will – ein Weinbrand, der mangels Holz für Fässer nicht zu dem bei uns bekannten Weinbrand heran reift, sondern nach der Destillation abgefüllt wird. Der typische Pisco-Geschmack der verschiedenen Sorten stammt von den Rebsorten, aus denen der Brand hergestellt wird. Weil Peru in dieser Wüstenregion eine sehr hohe Sonnenscheindauer und hohe Temperaturen hat, haben die Trauben einen hohen Zuckergehalt, der in der Fermentierung in Alkohol umgesetzt werden kann. Das Wasser für die Bewässerung der Reben stammt aus bis zu 120 m tiefen Brunnen. Die Trauben werden von Hand selektiert geerntet, was nicht so mühsam ist wie bei uns, weil die Rebstöcke hochstämmig sind. Die Weinlese findet statt von Ende Januar bis Mitte März, je nach Sorte der Rebe. Nach einer fachkundigen Führung mit verschiedenen Kostproben ging es weiter zu einem zweiten Weingut, in dem tatsächlich auch Weine produziert werden.

Auch die Weine des zweiten Weingutes durften verkostet werden. Sie schmeckten uns aber nicht, weil sie viel süßer und „flacher“ sind als die, die man in Europa kaufen kann. Unser Guide kam mit seinen Proben auch eher bei den mitreisenden Amerikanern an.

Rezept Pisco Sour:
3 Teile Pisco
1 Teil Limettensaft
1 Teil Zuckersirup
1 Spritzer Eiweiß
einige Eiswürfel
in einen Shaker geben und kräftig schütteln
abseihen in ein Shortdrinkglas
einen Spritzer Angustora-Bitter in die Mitte geben

Unter Geiern, oder: Die letzten Tage in Lima

Wie mein Fast-Schwager Fernando meinte, gehört unser Hotel zu den besten Limas. Fernando ist gebürtiger Peruaner und lebt heute in Washington DC. Er muss es also wissen.
Die Restaurants, die er uns gestern empfahl, hatten wir vorher schon gefunden. Jedenfalls haben wir in Lima gut gewohnt und gegessen.
Gestern meinten wir noch, es sei keine schlechte Idee, eine Stadtrundfahrt zu machen. Also investierten wir 54 US$ für 2 Personen und buchten die 4-stündige Fahrt. Eigentlich keine schlechte Idee. Allerdings hatten wir den Freitagsverkehr in Lima unterschätzt. Und so saßen wir von den 4,5 Stunden, die die Fahrt insgesamt dauerte, schätzungsweise 1,5 Stunden im Stau. Das hatte natürlich nicht die Organisation zu verantworten, mit der wir die Stadtrundfahrt machten, Turibus hatte schon gut kalkuliert. Es dauert in Lima einfach lange, von A nach B zu kommen, ganz gleich ob mit dem Taxi oder mit dem Bus. Also muss man als Tourist überlegen, ob eine Stadtrundfahrt den Zeitaufwand lohnt. Die Ziele, die wir abseits der Fahrt zu sehen bekamen, waren zweifelsfrei sehenswert, dennoch würden wir es kein zweites Mal machen.

Heute morgen checkten wir aus und begaben uns in die Hände der guten Organisation unserer Kreuzfahrt-Reederei Regent Seven Seas. Mittlerweile haben wir den ersten Champagner intus und ein leichtes spätes Mittagessen genossen. Die Koffer sind ausgepackt und wir sind bereit für die Abfahrt gen Süden.

Was das ganze mit Geiern zu tun hat? Eigentlich nichts, die Vultures sind in Lima nur allgegenwärtig. Sie sitzen auf jedem höheren Gebäude, segeln über Straßen und Plätze und hüpfen vor den Fenstern der Hochhäuser herum. Und so inspirierte mich ein Schwarm, der auffällig einen Drachenflieger aus gehöriger Entfernung beobachtete, zu dem Titel dieses Beitrags.

Stadtrundfahrt



Einige Nachtaufnahmen aus der Umgebung des Hotels

Die Koffer sind eingesammelt

Wir sind wieder in Lima. Die Fahrt vom Holiday Inn am Airport sollte über Satelital (Dienst, der so ähnlich wie UBER funktioniert, aber nach Auskunft des Concierge seriöser sei soll) 35 Soles kosten aber ich glaube, der Fahrer hatte sich verkalkuliert. Jedenfalls schien er ganz froh zu sein, dass er 40 Soles bekam.

Direkt gegenüber des Hotels gibt es eine sehr schöne Anlage mit vielen Geschäften und Restaurants, die wir gestern schon entdeckt hatten. Einige Läden hatten Sonderangebote und so gingen wir heute auf Shoppingtour. In Peru kann man sehr gut Produkte aus Alpaka-Wolle kaufen und daher wechselten auch einige schöne Stücke die Besitzerin. Zudem gab’s 30% Rabatt auf Outdoor-Kleidung – eine gute Gelegenheit, auch in diesem Sektor zuzuschlagen.

Nach einem guten Abendessen mit einem Pisco Sour, einem lokalen Bier (Cusceña) und einer weniger schönen Erfahrung mit einem Trinkgeld-fordernden Kellner (wie gestern, scheint sich rumgesprochen zu haben), hatten wir dann noch einige andere schöne Erlebnisse. Wir gerieten nämlich in eine peruanische Veranstaltung rein, die nicht für die Touristen gedacht war. Im Zentrum der Larcomar-Anlage gab es eine Weinprobe mit Life-Musik. Insgesamt 10 Stände waren aufgebaut, an denen man sich Wein einschenken lassen konnte. Es dauerte etwas, bis wir rausbekamen, wie das funktionierte, aber dann war es einfach. Man erwarb ein Original-Riedel-Weinglas mit einer Gutscheinkarte für sechs Proben, die man an den Ständen einlösen konnte. Die Stimmung war gut, die Weine auch, und so gingen wir nach etwa einer Stunde mit dem leeren Weinglas ins Hotel zurück.



Wir haben keinen Koffer in Berlin…

…dafür aber mehrere über Peru verteilt. Zwei Gepäckstücke haben wir in Lima im Airport-Hotel stehen, die wollen wir abholen wenn wir wieder in Lima ankommen und das Hotel wechseln werden. Zwei andere Koffer stehen in Cuzco. Dort werden wir heute Abend noch eine Nacht bleiben, wenn wir von Machu Picchu zurückkehren. Nach Machu Picchu sind wir mit kleinem Gepäck gereist, weil es schwierig ist, in Bahn und Bus einen großen Koffer unterzubringen.

Gestern hat sich unser peruanischer Guide Herbert verabschiedet, weil seine Aufgabe erledigt war. Er hat seine Arbeit hervorragend gemacht und war sehr professionell. Ich möchte daher an dieser Stelle ausnahmsweise einmal Werbung für ihn machen und auf seine Webseite verlinken.

Wie ich gestern schon schrieb, hatten wir heute ein zweites Zeitfenster zum Besuch von Machu Picchu. Leider hat es heute morgen noch heftiger geregnet als gestern und die Berge waren komplett in Wolken gehüllt. Außerdem ist meine Flachland-Begleiterin mit Höhenangst gestern schon bis an die Grenzen ihrer Belastungsfähigkeit gegangen, weshalb wir heute auf unser Zeitfenster verzichtet haben und nachher in Ruhe wieder zu Tal fahren werden. In der Tat ist es für Menschen mit nicht ganz sicherem Tritt eine Herausforderung, die vielen steilen und schmalen Treppen hinauf und – schlimmer noch – wieder runter zu klettern.

Unser Zug zurück nach Ollantaytambo geht um 13:37 Uhr und den müssen wir unbedingt erreichen. Da die Eisenbahn sehr frequentiert ist, haben wir keine Aussicht auf eine spätere Fahrt, wenn wir unseren Zug verpassen. In Ollantaytambo werden wir abgeholt und fahren mit dem Auto nach Cuzco zurück.

Machu Picchu

Einer der Gründe, warum wir diese Reise angetreten haben, ist die alte Inka-Stadt Machu Picchu. Da der Zugang für Touristen streng reglementiert ist und man ein Zeitfenster erhält, in dem man sich in der Anlage aufhalten darf, war unsere Reise dorthin minutiös durchgeplant. 4:15 Uhr Aufstehen und Frühstücken, 6 Uhr Abholen am Hotel, 6:30 Uhr Ankunft am Bahnhof. Die Zugfahrt von 90 Minuten war ganz entspannt und durch die Veränderung der Landschaft sehr abwechslungsreich. Am Bahnhof Einsteigen in einen Bus und 30 Minuten Fahrt bis zum Eingang. Unser Gepäck konnten wir am Bahnhof abgeben, es wurde durch den Hotelservice transportiert. 400 m oberhalb des Bahnhofes angekommen, ging es sofort in strömendem Regen in die historische Anlage. Verglichen mit unseren vorigen Zielen in Peru fällt mir keine Steigerung der Attribute mehr ein, deshalb auch hier: GRANDIOS, obwohl Machu Picchu eigentlich noch eine Steigerung verdient hätte!

Der Regen hörte nicht auf und so waren wir nach unserem 3-stündigen Rundgang pitschnass, aber glücklich, als wir in unserem Hotel ankamen. Morgen haben wir noch einmal ab 7 Uhr ein Zeitfenster und wollen uns noch einige Sachen ansehen, bevor es dann mit Bus, Bahn und privatem Transfer zurück nach Cuzco geht.

Heude Ahmd hadden wier voor dem Amdessen eine Einführng in das Mischn von Pisco Sour, legger, abr haud gans schön rein! Gönn’n jetst nur noch schlafn gehn! Ach ja, als Haubtgang gabs Alpaka und als Nachdisch Eukalybdus Eis. Jetst gann die Ergäldung kommn!

Von Urubamba ins Hochland

Da fährt man ein paar Kilometer aus dem Urubamba Tal (2800 m) den Hang hinauf und schon ist man wieder in 3500 m Höhe! Wenn man das mit europäischen Verhältnissen vergleicht, so findet man z. B. in den Alpen in diesen Höhen keinen Baum mehr. In den Anden ist das anders. Die Baumgrenze liegt bei 3800 m und bis zu diesen Höhenlagen gibt es auch noch Ackerbau. Angebaut werden hauptsächlich verschiedene Sorten von Kartoffeln und Mais. Viehwirtschaft wird hier oben auch noch betrieben; wir konnten unzählige frei laufende Schweine sehen und hier und da auch ein paar Rinder, Esel und Pferde. Gletscher gibt es in den Anden erst ab einer Höhe von über 5000 m.

Unser erstes Ziel waren heute die Salinen von Maras. Das Dorf Maras hat mit der Salzgewinnung viel Geld gemacht und das konnte man in der Ortschaft an den Gebäuden und prächtigen Hauseingängen sehen. Die Salinen Marasal sind hangförmig in Terrassen angeordnet weshalb man schon auf dem Weg dorthin einen spektakulären Blick auf die etwa 10.000 Becken werfen kann. Wurden die Becken gefüllt und ist das Wasser verdunstet, ergibt das eine Ausbeute von etwa 250 kg Salz pro Becken!

Von Maras aus führte unser Weg über holprige Wege nach Moray, wo es ein prähistorisches Agro-Labor zu besichtigen gab. Auch dieser Anblick war ebenso spektakulär wie die Salinen. Die Anlage liegt in einem Krater, der durch einen Meteoriten-Einschlag entstanden ist. Neben dem Hauptkrater gibt es in der Umgebung aber noch zwei weitere Krater, in der ähnliche aber kleinere Anlagen gebaut wurden. Die Hauptanlage besteht aus drei mal sieben Terrassen, die kreis- bzw. ringförmig angelegt sind. Zweck dieses Labors war es, die Wachstumsbedingungen für verschiedene Pflanzen auszuprobieren. Der Krater war dafür perfekt geeignet, da er sehr tief ist und auf seinen verschiedenen Terrassenstufen unterschiedliche Mikroklima-Bedingungen bot. Heute wird die Anlage nur noch touristisch genutzt und gehört mittlerweile zum UNESCO-Welterbe.



Urubamba, das Heilige Tal

Um 10 Uhr heute morgen wurden wir in Cuzco abgeholt und machten uns auf den Weg ins Urubamba Tal. Unterwegs machten wir einen kurzen Stopp auf 3800 m Höhe in Chinchero, der so genannten Stadt des Regenbogens. Wegen des paradiesischen Ausblicks war dies ein Sommersitz mehrerer Inka-Herrscher. Hinter der Kirche von Chinchero befinden sich die Reste einer großen Inka-Stätte. Wir konnten diese Inka-Stätte von einer etwas höher gelegenen Aussichtsterrasse ansehen. Gleich dabei war eine Genossenschaft von Weberinnen, die uns zeigten, wie Alpaka-Wolle mit natürlichen, aus Wurzeln gewonnenen Reinigungsmitteln gewaschen, mit natürlichen Farben gefärbt und anschließend weiterverarbeitet wird.

Von Chinchero aus fuhren wir weiter ins Urubamba Tal zum Sonnentempel Ollantaytambo, der nie vollendet wurde. Die Anlage ist benannt nach Ollantay, dem großen Feldherrn des 9. Inka-Herrschers, der für den Erfolg vieler Feldzüge gegen die Spanier verantwortlich war. „Ollantaytambo“ bedeutet so viel wie „Platz des Ollantay“. Die terrassenförmige Anlage mit dem oben thronenden Sonnentempel, ihren vielen Stufen, den massiven Mauern und den vielen Brunnen ist sehr beeindruckend und in jedem Fall einen Besuch wert. Neben dem Sonnentempel spielte für die Inka auch der Wassertempel eine große Rolle. Überhaupt war Wasser mit seiner reinigenden und selbstreinigenden Kraft ein wichtiges Medium.

Von der Anlage aus konnte man in den rundum liegenden Bergen in halber Höhe Gebäude entdecken, die den Inkas als Vorratshäuser dienten. Die Menschen nutzten damals die Tatsache, dass in größeren Höhen die Temperaturen niedriger sind als dort, wo sie lebten. Sie nahmen dabei in Kauf, dass sie beschwerliche Wege auf sich nehmen mussten, um die Lebensmittel dorthin zu bringen und sie wieder zu holen, wenn sie benötigt wurden.

Von Ollantaytambo fuhren wir ins Hotel „Sol y Luna“ nach Urubamba, das unser Domizil für zwei Nächte sein wird.





Cuzco

Um es gleich vorweg zu nehmen: Höhenkrank sind wir nicht geworden aber es ist schon alles sehr anstrengend. Man muss alles ganz langsam angehen lassen, besonders das Treppensteigen. Manchmal hilft auch ein frisch aufgebrühter Coca-Tee.

Unser Guide brachte uns heute zu zwei Inka-Stätten etwas außerhalb von Cuzco. Die erste wird von den Amerikanern wegen der klanglichen Ähnlichkeit mit dem Inka-Namen „Sexy Woman“ genannt, Saqsaywaman oder anders transkribiert Sacsayhuamán heißt übersetzt „Kopf des Puma“. Der Name rührt daher, dass der Komplex aus der Luft so aussieht wie die Umrisse eines riesigen Pumakopfes, der in Verbindung mit dem historischen Stadtkern Cuzcos einem Puma gleicht. Saqsaywaman liegt rund 200 m oberhalb Cuzcos und wurde zum UNESCO-Welterbe erklärt. Bei der Anlage handelte es sich zu Zeiten der Inka wohl in erster Linie um eine religiöse Kultstätte, obwohl die sie umgebenden zickzack-förmigen Mauern eher wie eine Festung anmuten. Es ist auf jeden Fall beeindruckend, mit welcher Präzision hier tonnenschwere Steinblöcke mit einfachsten Mitteln aufeinander getürmt wurden. Spontan drängt sich der Vergleich mit den Pyramiden in Ägypten oder den Bauwerken der Maya in Mexiko auf.

Unser zweiter Stopp war ebenfalls ein beeindruckendes Bauwerk. Puka Pukara war im goldenen Inka-Zeitalter ebenfalls eine religiöse Kultstätte, die dem Totenkult geweiht war. Wichtige Persönlickeiten des öffentlichen Lebens wurden nach ihrem Tod einbalsamiert und als Mumien den Gletschern übergeben, die Frauen im Süden, die Männer im Norden. Zu wichtigen Feierlichkeiten holte man die Mumien zurück und präsentierte sie in Puka Pukara. Die Bauwerke an diesem Ort sind ganz anders angelegt als die von Saqsaywaman und kamen uns noch viel faszinierender vor. Es ging durch verwinkelte schmale Gänge hinein in die Anlage, in der Absätze auf riesigen Steinquadern dafür vorgesehen waren, die Mumien zu präsentieren. Manche lagen im Licht, andere wiederum in der Dunkelheit (im Schatten). Zu ebener Erde befanden sich senkrecht nach unten gehende Gänge, deren Boden man nicht sehen konnte. Der Ort strahlt auch heute noch einen geheimnisvollen Reiz aus.

Den Vormittag rundete ein Besuch der historischen Altstadt mit einem Teil des jetzigen Dominikanerklosters ab, das in früheren Zeiten ebenfalls als Kultstätte der Inkas diente. Erst die 1532 eingefallenen Spanier plünderten die Stätte von den vielen massiven Goldverzierungen und überließen sie den im Gefolge angereisten Dominikanerinnen, die die Christianisierung der „heidnischen“ Inkas einleiteten. Heute sind die meisten Nachfahren der Inkas katholischen Glaubens.
Dort, wo sich im Umriss des historischen Stadtkerns mit Saqsaywaman das Herz des „Pumas“ befand, steht heute die christliche Basilika, der wir unseren letzten Besuch widmeten. Die prächtige Kirche beherbergt unermesslich reiche Schätze aus Edelmetallen, darunter z.B. einen Lastwagen ohne Motor aus reinem Silber, der anlässlich eines jährlichen religiösen Ereignisses mit einer 95 kg schweren Monstranz aus purem Gold ausgestattet wird und durch die Straßen Cuzcos geschoben wird. Leider durfte man im Inneren der Basilika nicht fotografieren.

Saqsaywaman



Puka Pukara



Dominikanerkloster und Basilika

Von Baltra nach Cuzco

Wenn man mit südamerikanischen Airlines unterwegs ist, muss man sich auf manche Überraschung einstellen. Das hatten wir im Vorfeld der Reiseplanung bereits festgestellt, weil einige der gebuchten Flüge dauernd umgebucht oder gecancelt wurden. Man muss also immer auf der Hut sein, dass man keine e-Mail mit geänderten Flugzeiten verpasst.

Von Baltra aus ging es mit Latam zunächst wieder zurück nach Guayaquil. Ich holte vom Holiday Inn noch zwei Koffer ab, die wir während unseres Galápagos-Besuchs dort geparkt hatten, und brachte sie zum Flughafen. Das lief noch alles normal. Auf unseren Bordkarten fehlte jeglicher Hinweis auf das Gate und auch auf den Hinweistafeln war diese Information nicht zu finden. Unsere angegebene Boardingzeit war längst angelaufen und endlich konnte uns auch jemand sagen, wo wir in die Maschine einsteigen sollten. Auf dem Weg zum Gate hörten wir einen Hinweis in spanischer Sprache (es wurde keine einzige Durchsage in Englisch gemacht), von der ich nur meinen Namen verstehen konnte. Am Gate eröffnete mir dann eine sichtlich genervte Flughafenmitarbeiterin, dass mein bereits aufgegebenes Gepäck noch einem manuellen Sicherheits-Check unterzogen werden müsse. Wir trotteten brav einem Security-Menschen hinterher, der uns in einen nicht öffentlich zugänglichen Bereich des Flughafens brachte. Hier wartete bereits ein anderer Security-Mensch mit einem meiner Koffer, den ich in seinem Beisein öffnen musste. Er sah sich alles genau an und packte alles wieder an Ort und Stelle.

Von Guayaquil aus brachte uns die Fluggesellschaft Avianca nach Lima. Dort warteten schon schier endlose Menschenschlangen auf den Einreisestempel für Peru. Wir brauchten etwa 1,5 Stunden, bis wir uns durchgequält hatten und endlich im Besitz der Einreiseerlaubnis waren. Wieder hatten wir eine Nacht im Flughafenhotel eingeplant, unser Weiterflug nach Cuzco war für den nächsten Tag angesetzt. Den Rest des Abends ließen wir mit einem peruanischen Artesanal Bier an der Hotelbar ausklingen. Wir trugen uns noch in die Liste des Hotels für den Flughafentransfer um 8 Uhr am nächsten Morgen ein und gingen schlafen.

In der Nacht kam dann eine e-Mail von Latam an, dass unser Flug gecancelt sei. Die fanden wir aber erst am nächsten Morgen. Glücklicherweise gab es aber einen anderen Flug, auf den wir umgebucht wurden und der ging 20 Minuten eher. Also beeilten wir uns mit dem Frühstück und konnten unseren Flughafentransfer um eine Viertelstunde vorziehen. In Lima war um diese Zeit ein Höllenverkehr und unser Fahrer brauchte für die kurze Strecke zum Airport länger als erwartet. Dennoch waren wir zeitig da. Wir hatten den Checkin bereits im Hotel erledigt und brauchten nur noch unser Gepäck aufzugeben. Wir bekamen neue Bordkarten und kamen gerade noch rechtzeitig am Gate an. Unser Flieger war aber noch nicht da und so mussten wir warten. Mit 20-minütiger Verspätung ging es dann endlich los und so kamen wir zur selben Zeit in Cuzco an, zu der unser gecancelter Flug angekommen wäre.

Den Nachmittag des ersten Tages in Cuzco nutzten wir, um uns im historischen Stadtkern umzusehen und fanden viele hübsche Geschäfte, Kneipen und Restaurants. Morgen ist noch eine Stadtrundfahrt geplant auf die wir schon ganz gespannt sind.

Anflug auf Cuzco



Im historischen Stadtkern von Cuzco



Im Inkaterra La Casona Hotel

4 Tage Galápagos-Inseln…

…voller Programm! Nach dem Empfang am Flughafen von Baltra ging es gleich los mit der Tour. Wir setzten mit einem Boot von der Insel Baltra auf die Insel Santa Cruz über und wechselten das Verkehrsmittel. Mit dem Bus fuhren wir zu einer privaten Farm, auf deren Gelände sich hunderte von Riesenschildkröten einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen hingaben: Fressen, Dösen oder Schlamm-Baden. Wir hatten ausgiebig Zeit, die vielen verschiedenen Exemplare in allen Altersklassen zu bewundern. Galapagos-Riesenschidkröten werden bis zu 300 kg schwer und können über 100 Jahre alt werden.
Auf der Farm nahmen wir auch unseren Lunch ein bevor es weiter mit unserer Tour ging. Wir sahen Sink-Holes die entstehen, wenn die Decke einer unterirdischen riesigen Höhle einbricht und Lava-Tunnel. Letztere bleiben übrig, wenn heiße vulkanische Magma den Vulkan hinunter fließt und an der Oberfläche erkaltet. Dann entsteht sozusagen außen eine Kruste in Form einer Röhre, in deren Innerem die heiße Lava weiter fließt solange sie durch den Vulkan gespeist wird. Kommt nichts mehr nach, sinkt der Lavaspiegel und es entsteht der Hohlraum in Form eines Tunnels. Wenn dessen Decke an einigen Stellen einbricht, kann man an diesen Stellen in den Tunnel hinein sehen.
Gegen 15 Uhr kamen wir am Hotel an und konnten unser Zimmer beziehen. Der Tag klang aus mit einem erfrischenden Bad im Pool und einem guten Abendessen.

Am nächsten Tag wanderten wir eine Strecke durch die Vegetation der Insel Santa Cruz bis zu einer Bucht, in der Wasserschildkröten zur Brutzeit ihre Eier ablegen. Allerdings ist zurzeit keine Brutzeit und wenn Brutzeit gewesen wäre, hätten wir keine Eiablage sehen können, weil der Strand dann gesperrt gewesen wäre. Überall auf diesem Weg und am Strand bestand wieder Gelegenheit, die Natur der Inselwelt zu bewundern. Was dabei besonders auffällt ist, dass die Tiere keine Scheu vor Menschen haben. Manche suchen sogar die Nähe des Menschen wie z. B. der kleine Fliegenschnapper, der darauf spekuliert, dass sich Insekten auf die Beine der Besucher setzen um auf diese Weise leicht an Futter zu gelangen. Nach kurzer Rast am Strand fuhren wir mit dem Schnellboot wieder zurück zum Ausgangspunkt unserer Tour.

Am Nachmittag führte unser Weg in die Research Station der Darwin Foundation, die sich der Erforschung der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt der Galápagos-Inseln verschrieben hat. Hier konnten wir sehen, welche Anstrengungen unternommen werden, um das Überleben der Artenvielfalt zu sichern. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit ist die Aufzucht verschiedener Arten der Galápagos-Landschildkröten. Allgegenwärtig ist hier „Lonesome George“, der das letzte lebende männliche Exemplar einer Galápagos-Sattelschildkrötenart war. Die Forscher versuchten zu Lebzeiten von „Lonesome George“ verzweifelt, ein weibliches Exemplar derselben Art zu finden, damit der Fortbestand der Art gesichert war. Leider gelang das nicht und „Lonesome George“ verstarb, ohne Nachkommen hinterlassen zu haben. Sein Körper ist nun in einem Raum der Research Station ausgestellt.

Der dritte Tag war der anstrengendste Tag. Mit dem Bus fuhren wir eine knappe Stunde in den Norden von Santa Cruz, wo am Kanal von Ithabaca ein Schiff des Hotels auf uns wartete. Nach kurzer Fahrt erreichten wir unser erstes Ziel, eine Bucht, in der man schnorcheln konnte (lohnte aber nicht, wie uns unsere Mitreisenden bestätigten) und an der es zwei Lagunen gibt, in denen sich manchmal rosa Galápagos-Flamingos aufhalten. Diese hatten aber offensichtlich festgestellt, dass sich der Aufenthalt an diesen Lagunen futtermäßig nicht lohne und waren weiter geflogen, jedenfalls sahen wir keine. Zurück auf dem Schiff, fuhren wir weiter zur Insel Seymour Norte, die auch die Vogelinsel genannt wird. Auf dem Weg dorthin gab es Lunch an Bord, denn die Tour war wegen der zurückzulegenden weiten Strecken als Ganztagesausflug angelegt.

Die (von Menschen unbewohnte) Vogelinsel ist – wie der umgangssprachliche Name schon sagt – ein einzigartiges Habitat für Vögel der verschiedensten Spezies. Neben verschiedenen Arten von Fregattvögeln mit beinahe 2,5 m Spannweite waren es insbesondere die Blaufußtölpel, die es uns angetan hatten. Daneben kamen uns der endemische Galápagos-Land-Iguana, Marine-Iguanas, Seelöwen mit erst wenige Tage altem Nachwuchs, Pelikane und Reiher vor die Linse der Kamera. Unser Rundgang dauerte ungefähr 2 Stunden bevor wir mit Schiff und Bus wieder zurück ins Hotel gebracht wurden.

An der Rezeption brachten wir in Erfahrung, dass heute eine noch längere Tour auf eine Insel geplant sei, die weiter weg liegt und zu der der Weg mit dem Boot alleine schon 2 Stunden in Anspruch nimmt. Dort angekommen, würde uns eine Wanderung über etwa 370 Stufen hinauf auf ein Plateau erwarten, von dem aus eine grandiose Aussicht zu bewundern sei. Was man rauf geht, muss man auch wieder runter und zur „Belohnung“ könne man an einem schönen Fleckchen Erde baden und Schnorcheln und dabei die nördlichsten Pinguine der Welt beobachten. Insgesamt war für diese Tour ein Zeitrahmen von 11 Stunden angesetzt. Da dies unser letzter Tag auf Santa Cruz ist und wir uns auch noch das Städtchen Puerto Ayora genauer ansehen wollten, verzichteten wir auf die Tour – trotz der Pinguine!

Auf den Spuren Charles Darwins

Die Galápagos-Inseln liegen über 1000 km von der Küste des Festlandes entfernt im pazifischen Ozean und sind vulkanischen Ursprungs. Politisch gehören sie zu Ecuador.
Unser Flug von Guayaquil nach Baltra dauerte knapp 2 Stunden. Dort angekommen, mussten wir erst einmal 100 US-Dollar pro Person Eintritt für den Nationalpark bezahlen. Nachdem alle Formalitäten erledigt waren und wir unser Gepäck in Empfang genommen hatten, wurden wir mit Bus und Boot zur Nachbarinsel Santa Cruz gebracht, auf der unsere Unterkunft für die 5 Tage unseres Galápagos-Aufenthaltes liegt. Das „Finch Bay Galápagos Hotel“ ist ein kleines aber feines Resort, das wir in Verbindung mit einem Ausflugsprogramm gebucht hatten. Unter der fachkundigen Betreuung einheimischer Ranger bekamen wir einen Überblick über die überwiegend endemische Tier- und Pflanzenwelt der Inseln, die sich in diesem Teil der Welt so außergewöhnlich entwickelt hat, weil die Galápagos-Inseln weitab von allen anderen Landmassen liegen.

Guayaquil / Ecuador

Nach 23-stündiger Anreise über Düsseldorf, Frankfurt und Bogotá kamen wir letzte Nacht in unserem ersten Etappenziel Guayaquil in Ecuador an. Ecuador verdankt seinen Namen dem Äquator, der nördlich in dem südamerikanischen Staat verläuft. Guayaquil ist mit 2,6 Millionen Einwohnern die größte Stadt Ecuadors, danach kommt mit 2,2 Millionen Quito, die Hauptstadt des Landes. Insgesamt hat Ecuador etwa 17 Millionen Einwohner.

Heute machten wir uns nach einem erholsamen Schlaf und einem guten Frühstück erst einmal auf die Suche nach einem ATM und anschließend an die Erkundung der Stadt. Da wir in Guayaquil nur einen Tag hatten, buchten wir eine Stadtrundfahrt mit einem Touristenbus, um einen Überblick zu bekommen. Hier zeigte sich sofort eine Schwierigkeit: Selbst wenn die Einheimischen in der Touristikbranche arbeiten, sprechen sie in der Regel nur Spanisch. Um ein Ticket für eine Stadtrundfahrt zu kaufen und in Erfahrung zu bringen, wann der Bus fährt und wie lange die Fahrt dauert, reichen rudimentäre Spanischkenntnisse in Verbindung mit Zeichensprache aus, nicht aber, wenn die freundliche Dame am Ticketschalter erklären will, dass sie im Moment keine Tickets verkaufen kann, weil sie keine hat, wir aber ruhig bezahlen und mitfahren könnten. Na ja, irgendwann haben wir uns dann darauf verlassen, dass es schon klappen wird. Und es klappte!

Unsere Unterkunft für 2 Nächte in Guayaquil ist das Holiday Inn Flughafenhotel, unser eigentliches Ziel in Ecuador sind die Galápagos-Inseln, auf die uns morgen ein etwa 2-stündiger Flug führen wird. Mit dem Flughafenhotel haben wir dafür einen optimalen Ausgangspunkt gewählt.

Das nächste Abenteuer…

…steht bevor, eine Südamerika-Rundreise. Ich habe gehörig Respekt davor aber freue mich auch darauf. Respekt habe ich deshalb, weil diese Reise 7 Wochen dauern wird und wir für die Orte, die wir besuchen werden, eine gute Kondition brauchen. Kurz gesagt: Es wird ziemlich anstrengend werden. Von den Orten, zu denen unsere Reise hinführen wird, haben wir außer Rio de Janeiro noch keinen einzigen gesehen. Wir können also nicht so genau sagen, was uns erwarten wird. Andererseits sind wirklich absolute Highlights dabei, die einen Besuch unbedingt wert sind.
Ende des Monats fliegen wir von Düsseldorf zunächst nach Guayaquil in Ecuador, wo wir 2 Nächte zum Akklimatisieren vorgesehen haben. Von Guayaquil aus geht’s weiter nach Baltra auf den Galapágos-Inseln (erstes Highlight). Etwa eine Woche lang werden wir uns einige der Inseln ansehen, bevor es wieder von Baltra nach Guayaquil zurück und weiter nach Lima in Peru geht.
Dort bleiben wir aber nur eine Nacht, weil unser eigentliches Etappenziel Cuzco ist. Wegen der großen Höhe der Stadt (etwa 3400 m über dem Meeresspiegel) haben wir ein wenig Zeit eingeplant, damit sich unser Körper an die dünne Luft gewöhnen kann. Unser Hauptziel in Cuzco ist Machu Pichu, die verlorene Stadt der Inka und das Tal des Urubamba, auch bekannt als heiliges Tal der Inka (zweites Highlight). Von Cuzco geht’s dann wieder nach Lima wo wir knapp 3 Tage haben werden, um uns die Stadt anzusehen.
Anschließend folgt das dritte Highlight, das teils anstrengend, teils aber auch entspannt sein wird: Eine Südamerika-Kreuzfahrt mit der Regent Seven Seas Mariner.


DatumHafenAnkunftAbfahrt
Nov. 16 SaLIMA (CALLAO), PERU19:00 Uhr
Nov. 17 SoPISCO/NAZCA-LINIEN, PERU8:00 Uhr18:00 Uhr
Nov. 18 MoKREUZFAHRT IM PAZIFIK
Nov. 19 DiARICA, CHILE8:00 Uhr19:00 Uhr
Nov. 20 MiKREUZFAHRT IM PAZIFIK
Nov. 21 DoCOQUIMBO, CHILE13:00 Uhr20:00 Uhr
Nov. 22 FrSANTIAGO (SAN ANTONIO), CHILE11:00 Uhr21:00 Uhr
Nov. 23 SaKREUZFAHRT IM PAZIFIK
Nov. 24 SoPUERTO MONTT, CHILE ⚓9:00 Uhr18:00 Uhr
Nov. 25 MoPUERTO CHACABUCO, CHILE ⚓11:00 Uhr21:00 Uhr
Nov. 26 DiKREUZFAHRT DURCH DIE CHILENISCHEN FJORDE
Nov. 27 MiKREUZFAHRT DURCH DIE CHILENISCHEN FJORDE
Nov. 28 DoPUNTA ARENAS, CHILE5:00 Uhr17:00 Uhr
Nov. 29 FrUSHUAIA, ARGENTINIEN12:00 Uhr20:00 Uhr
Nov. 30 SaKREUZFAHRT DURCH DEN ATLANTIK
Dez. 01 SoPORT STANLEY, FALKLANDINSELN ⚓7:00 Uhr17:00 Uhr
Dez. 02 MoKREUZFAHRT DURCH DEN ATLANTIK
Dez. 03 DiKREUZFAHRT DURCH DEN ATLANTIK
Dez. 04 MiPUNTA DEL ESTE, URUGUAY ⚓ 8:00 Uhr18:00 Uhr
Dez. 05 Do
MONTEVIDEO, URUGUAY8:00 Uhr18:00 Uhr
Dez. 06 FrBUENOS AIRES, ARGENTINIEN7:00 Uhr
Dez. 07 SaBUENOS AIRES, ARGENTINIEN18:00 Uhr
Dez. 08 SoMONTEVIDEO, URUGUAY8:00 Uhr20:00 Uhr
Dez. 09 MoPUNTA DEL ESTE, URUGUAY ⚓ 8:00 Uhr17:00 Uhr
Dez. 10 DiRIO GRANDE, BRASILIEN10:00 Uhr18:00 Uhr
Dez. 11 MiKREUZFAHRT VOR DER KÜSTE BRASILIENS
Dez. 12 DoPORTO BELO, BRASILIEN ⚓8:00 Uhr18:00 Uhr
Dez. 13 FrSÃO PAULO (SANTOS), BRASILIEN8:00 Uhr20:00 Uhr
Dez. 14 SaPARATI, BRASILIEN ⚓8:00 Uhr18:00 Uhr
Dez. 15 SoILHA GRANDE, BRASILIEN ⚓8:00 Uhr18:00 Uhr
Dez. 16 MoBÚZIOS, BRASILIEN ⚓8:00 Uhr18:00 Uhr
Dez. 17 DiRIO DE JANEIRO, BRASILIEN
⚓= Reede

Das vierte Highlight ist nach der Ausschiffung in Rio de Janeiro geplant: Ein Besuch der Iguazú-Wasserfälle. Vier Tage Zeit wollen wir uns dafür nehmen bevor es wieder nach Hause geht.

Unser ganz persönliches Nachprogramm

Bei allen Vorteilen, die eine Kreuzfahrt hat, es ist immer auch ein wenig anstrengend. Viele Ziele, viele neue Eindrücke, das alles will verarbeitet werden. So haben wir es uns angewöhnt, im Anschluss an eine solche Reise immer noch ein paar Tage zu entspannen, diesmal in Singapur. Singapur liegt sozusagen auf dem Weg, da wir mit Singapore Airlines geflogen sind. Eine Unterbrechung der Rückreise ist da willkommen. Und da das Wetter während der Reise zwar überwiegend sonnig aber auch eher frisch war, ist die tropische Hitze in Singapur auch in dieser Beziehung eine Abwechslung.

Der Flug von Tokyo nach Singapur dauerte etwa 6 Stunden und verlief ruhig. Da wir bei den ersten waren, die aussteigen durften, kamen wir schnell durch die Immigration und saßen im Taxi zum Mandarin Oriental Hotel. An einem Reisetag wie diesem sollte man sich nichts weiter vornehmen und so nahmen wir nur noch ein paar Drinks und gingen ins Bett. Ach ja, die Aussicht auf die Bay mit dem Singapore Flyer, den Gardens by the Bay und dem Marina Bay Sands Hotel bei Nacht ist grandios!

Am nächsten Tag war selbstverständlich zunächst einmal Baden angesagt. Doch auch ein Fußweg durch die nähere Umgebung und der Besuch des nächstgelegenen Einkaufszentrums musste sein. Scheinbar gibt es in der Zeit vor Ostern in vielen Shops Sonderangebote und so wechselten bei der Aktion „2 for 1“ auch einige Levis Jeans die Besitzer. 😉

Heute war auch wieder ein fauler Tag, mal sehen, vielleicht rappeln wir uns später noch einmal auf. Ansonsten haben wir noch 3 Tage, bevor wir wieder packen müssen und nach Hause fliegen.

Zurück nach Tokyo

Nach dem Frühstück fuhren wir gegen 10 Uhr ab, nächste Station: Lunch im Yebiso Garden Palace Tower im Tokyoter Stadtteil Shibuya. Dazwischen lag eine Fahrt von etwa 2 Stunden. Das Restaurant im 39. Stock mit bodentiefen Fenstern und atemberaubender Sicht hatte ein japanisches BBQ für uns vorbereitet.

Nach dem Lunch besuchten wir den Semijo-Tempel, der berühmt ist für seine im Haupttor hängende 800kg schwere Papierlaterne. Das Straßengewirr dahinter mit seinen zahlreichen Verkaufsbuden steht in jedem Reiseführer Tokyos und ist wirklich sehenswert. Wir bemühten uns, unsere letzten japanischen Münzen unter das Volk zu bringen und erstanden diverse Süßigkeiten.

Die Fahrt zum Hotel ging dann schnell, gegen 16 Uhr checkten wir ein. Da wir uns vorgenommen hatten, der bekannten Ginza Road (Einkaufsstraße im Herzen Tokyos) noch einen Besuch abzustatten und schon viel über das komplizierte Metrosystem Tokyos gehört hatten, mussten wir auch das noch testen. Es ging viel einfacher, als wir gedacht hatten, und so fuhren wir für 200¥ (~1,60€) pro Person 9 Stationen weit bis in die Edel-Einkaufsmeile. Auf der Rückfahrt konnten wir dann hautnah (im wahrsten Sinne des Wortes) erleben, wie es in der Rush-Hour in Tokyos Metro zugeht.

Durch den Hakone Nationalpark

Gut gelaunt fand sich unsere Gruppe nach dem Frühstück am Bus ein. Zunächst ging es zur Hakone Ropeway Shounzan Station wo wir in kleinen Gruppen in die Gondeln stiegen. Von der Shouzan Station (757m) ging es zunächst zur Owakudani Station, die auf 1044m Höhe liegt. Die Fahrt dorthin führte uns über ein Gebiet mit starker vulkanischer Tätigkeit. Überall dampfte heißer Schwefelgeruch aus Spalten und Ritzen. Hier werden die berühmten Owakudani black eggs in 80°C heißen Dämpfen gekocht. Manche Japaner glauben, dass der Verzehr eines einzigen solchen Eis das Leben um sieben Jahre verlängert. Isst man zwei, lebt man 14 Jahre länger, drei…
Wir verzichteten aber darauf, auch nur ein einziges dieser Eier zu kaufen und zu essen. Ob das ein Fehler war, wird sich zeigen. 😄
Bei der Owakudani Station mussten wir umsteigen in eine andere Gondel, die uns wieder abwärts brachte über die Ubako Station bis zum Endpunkt unserer Seilbahnfahrt in 741m, der Togendai Station. Auf diesem letzten Stück sahen wir den Mount Fuji in seiner (ihren) ganzen Pracht (die Japaner halten den Berg für eine scheue Frau, die sich noch längst nicht immer zeigt). Auch diesmal meinte unser Guide wieder, dass wir sehr viel Glück gehabt hätten.

An der Talstation stiegen wir um in ein „Piratenschiff“ und ließen uns eine halbe Stunde über den See schippern. Am Ziel angekommen, wartete schon der Bus auf uns, der uns zu dem Hotel brachte, in dem wir unseren Lunch einnahmen.

Nach dem Mittagessen fuhren wir noch zum Odawara Castle, das den siebtgrößten Tower aller japanischen Shogun Schlösser hat. Hier war etwas Bewegung angesagt, um die zahlreichen Stufen durch die Ausstellung bis zur Aussichtsplattform und wieder zurück zu bewältigen. Gegen 15:30 Uhr lieferte uns der Bus wieder im Hotel ab. Zeit, ein wenig zu entspannen und sich frisch zu machen, bevor es um 18:00 Uhr mit einem traditionellen Kaiseki Dinner weitergeht.

Ein Kaiseki Dinner ist ein leichtes Dinner mit vielen Gängen, die jeweils eine Kleinigkeit umfassen. In unserem Fall waren es 10 Gänge, mit denen wir insgesamt 2 Stunden beschäftigt waren. Das Essen war lecker, viele Gerichte aber auch gewöhnungsbedürftig. Muss man mal gemacht haben!

Tokyo und Hakone

So, die Kreuzfahrt ist beendet, wir sind von Bord. Heute startete das Nachprogramm. Auf dem Weg von Tokyo nach Hakone sahen wir uns zunächst noch 2 Spots in Tokyo an: den Tokyo Tower, der wie der Eiffelturm in Paris gebaut ist, und den Hama-rikyu Garten.

Dem Tokyo Tower hatten wir gestern bereits bei einer Rundfahrt einen Besuch abgestattet, doch war die Sicht von der Aussichtsplattform heute noch besser. Der Tower ist 333m hoch, also etwas höher als der Eiffelturm, die Aussichtsplattform liegt in 150m Höhe. Der Turm wurde 1958 gebaut und diente bis 2011 als Sendeanlage für das japanische Fernsehprogramm. Als das analoge Fernsehprogramm auf digitale Ausstrahlung umgerüstet wurde, baute man die Sendeanlagen um für die Rundfunkausstrahlung. Diesem Zweck dient der Turm bis heute. Und er ist natürlich ein Besuchermagnet; am gestrigen Sonntag bezahlten zahlreiche Japaner die 900¥ (gut 7€) für die Fahrt mit dem Aufzug zur Aussichtsplattform. Heute am Montag war es ruhiger dort oben.

Der Hama-rikyi Garten war der Familiengarten des Tokugawa Shogun, der dazu gehörige Palast wurde in der Vergangenheit als Gästehaus der japanischen Regierung genutzt. Heute steht alles zum Besuch durch die Bevölkerung öffentlich zur Verfügung. Gegen ein geringes Eintrittsentgelt kann man die Schönheit des Parks aus der Edo-Ära und die Ruhe genießen.

Vom Park aus fuhren wir noch einen kurzen Rundweg durch Tokyo bevor wir uns auf den etwa 90km weiten Weg nach Hakone machten. Im Hilton Odawara bezogen wir ein kleines, aber schmuckes Zimmer, das im japanischen Stil eingerichtet ist. Das Hotel liegt mitten im Berg mit einer schönen Aussicht über die Meeresbucht, die wir gerade von unserem Zimmer aus genießen. Der Ort Hakone ist bei Tokyotern besonders beliebt, um einen Kurzurlaub zu machen oder ein Familienfest wie eine Hochzeit zu feiern. Von Tokyo aus fährt man mit dem Zug nur etwa 1 Stunde nach Hakone und kann die Ruhe und das milde Klima genießen. Die Gegend um Hakone ist ein Nationalpark, der für seine zahlreichen heißen Quellen bekannt ist.

In Shimizu, dem Hafen von Shizuoka

Mal etwas Anderes als buddhistische Tempel, Shintu Shrines und japanische Gärten! Ich denke, dass man ein Land nicht richtig kennenlernt, wenn man nicht auch Einblick in die Sitten und Gebräuche bekommt. Und wenn man nicht auch einmal auf eigene Faust rumläuft und den Menschen begegnet. Heute war von allem etwas dabei. Aber auch spektakuläre Landschaft war zu sehen und das alles bei einem relativ kurzen Ausflug.

Das erste Highlight war eine originale japanische Teezeremonie. Unsere Führerin hatte uns vorher erklärt, auf was man achten muss und so überraschte uns nichts. Der Teamaster (w) bereitete die Zeremonie vor und führte sie durch. Selbstverständlich durften wir uns anschließend auch jede Einzelheit des Teehauses ansehen. Die japanische Architektur beeindruckt durch ihre Schlichtheit und Funktionalität.

Da das Artmuseum direkt neben dem Teehaus liegt, war es nur ein Katzensprung dorthin. Thema der Ausstellung war: Feuer und Wasser. Wie bei historischen Sammlungen mit empfindlichen Dokumenten üblich, durfte auch hier nicht alles fotografiert werden. So war z. B. die Übersicht über Arbeiten gerade zu diesen beiden Themenkreisen geschützt. Was fotografiert werden durfte, war z. B. ein Überblick über die Entstehung eines Druckes in der für japanische Künstler üblichen Technik. Es war sogar möglich, gegen geringes Entgelt einen eigenen Druck anzufertigen.

Über ein Spektakuläres Highlight habe ich noch gar nicht berichtet: über den Mount Fuji, der die Landschaft der Gegend dominiert und uns am Morgen beim Einlaufen in den Hafen schon empfing. Er war am Morgen ungewöhnlich klar und nur in Höhe der Schneegrenze hing ein schmales Wolkenband. Von überall aus während unserer Rundfahrt durch die Stadt konnten wir seine (die Japaner sagen „ihre“) markante Silhouette bewundern. Als letzte Station unserer Rundfahrt machten wir noch einen kurzen Fußweg zum Strand und konnten den Fuji in perfektem Licht ohne Wolken mit der vorgelagerten Meeresbucht ablichten.

Nach unserer Rückkehr zum Schiff war noch so viel Zeit, dass ich mich noch einmal auf den Weg in einen kleinen Seven Eleven Laden machen konnte, um einem ATM Automaten einen Besuch abzustatten. Da er leider nur eine einzige „dicke“ Banknote ausspuckte, war ich gezwungen, an der Kasse des Ladens nachzufragen, ob mir der Geldschein gewechselt werden könnte. Obwohl die beiden älteren Damen an der Kasse kein Wort Englisch verstanden und sprachen, verstand man mich sofort und wechselte mir das Geld sehr zuvorkommend. Das sind die Situationen, die ich in diesen Ländern so liebe!

Zweiter Tag in Kobe, Fahrt nach Osaka

Nachdem wir gestern die alte Kaiserstadt Kyoto besucht hatten, fuhren wir heute nach Osaka. Schon an der Skyline ist zu erkennen, dass es hier um Städte mit sehr unterschiedlichen Erscheinungsbildern geht. Während in Kyoto nur niedriggeschossige Gebäude erlaubt sind, um die historische Struktur der Stadt zu schützen, stehen in Osaka viele Wolkenkratzer, wie man es von anderen Großstädten kennt. Da die Seven Seas Mariner den Hafen von Kobe gegen 15 Uhr verlassen wollte, hatten wir nicht so viel Zeit wie gestern für unsere Exkursion. Dies war aber auch nicht nötig, da der Weg von Kobe nach Osaka nicht so weit ist wie der nach Kyoto.

Unser erstes Ziel war wieder ein Castle, das Osaka Castle Museum. Wie der Name schon sagte, beherbergt das Schloss ein Museum und so gab es viel mehr zu sehen als gestern in Kyoto. Die Anlage ist imposant, mit massiven Befestigungsmauern und einem gefluteten Graben erinnert das Schloss an viele mittelalterliche Burgen bzw. Wasserschlösser in Europa. Ganz anders sind aber die Gebäude, die innerhalb der Befestigungsanlage stehen. Hier sieht man, dass man eben nicht in Europa ist. Wir fuhren mit dem Aufzug so weit hinauf wie es dieser erlaubte und stiegen die letzten drei Etagen durch enge Treppenhäuser auf. Von der dort oben gelegenen Aussichtsplattform hatte man einen guten Ausblick auf die Stadt. Wir stiegen wieder Stockwerk für Stockwerk hinunter und sahen uns die Exponate an. Viel Zeit zum Verweilen war nicht und so verschafften wir uns nur einen groben Überblick über die mit viel Liebe zum Detail aufbereitete Ausstellung. Auf den meisten der Ausstellungsetagen war leider das Fotografieren zum Schutz der ausgestellten Dokumente und Bilder verboten.

Obwohl wir schon unzählige Bilder von Kirschblüten geschossen haben, konnten wir der Versuchung der weiß-rosa Pracht rund um das Castle nicht widerstehen.

Vom Schloss aus führte unser Weg zu einem bedeutenden buddhistischen Heiligtum, dem Shitennoji-Tempel. Es ist einer der ältesten buddhistischen Tempel Japans und wurde im Jahr 593 von Prinz Shotokutaishi, dem Verfasser des ersten konfuzianischen Gesetzbuches und Förderer des Buddhismus in Japan gegründet. Hauptgebäude des Tempels ist eine fünfstöckige Pagode, die das Gelände dominiert. Der Tempelkomplex wurde bereits zweimal durch Feuer zerstört und zuletzt im Jahr 1963 rekonstruiert.

Auf der Rückfahrt zum Hafen fuhren wir einen anderen Weg und sahen Osaka aus einer anderen Perspektive. Herausragendes Gebäude ist die ökologische Müllverbrennungsanlage für die Stadt Osaka, die im Rahmen des so genannten Maishima Island Projects vom japanischen Architektenteam Showa Sekkei geplant wurde. Herausragend ist sie deshalb, weil Friedensreich Hundertwasser beauftragt wurde, den gesamten Komplex mit Kaminturm (120 Meter) architektonisch um- und neuzugestalten. Und so strahlt heute eine Goldkuppel vom Kaminturm aus weit über die Stadt hinaus. Auch der Rest des Gebäudes weist die typische Handschrift Hundertwassers auf. Die Müllverbrennungsanlage ist mit den modernsten Filteranlagen ausgerüstet. Drei Stockwerke sind als Erlebniswelt mit didaktischer Funktion gestaltet, um den Besuchern, vor allem Schulklassen, die Abfallprobleme bewusst zu machen und ihre Mitarbeit an einer müllfreien Gesellschaft zu fördern.

Von Kobe nach Kyoto

Heute morgen legten wir in Kobe an, der Heimat von Lukas Podolski. 😉
In Kobe bleiben wir über Nacht und starten von hier aus unsere Exkursionen. Heute fuhren wir ca. 1,5 Std. über Osaka nach Kyoto und standen davon etwa eine halbe Stunde im Stau. Unser erster Besuch galt dem Kinkaku (Golden Pavilion) im ehemaligen Rokuon-ji Tempel. Als erstes fielen uns die Menschenmassen auf, die dasselbe Ziel wie wir hatten. Wenn die Besichtigung mit so viel Stress verbunden ist, macht sie keinen Spaß. Der Kinkaku war zweifellos den Besuch wert, aber noch einmal würden wir das nicht auf uns nehmen.

Etwas erholen konnten wir uns bei einem originalen Bento-Box Lunch, bevor es weiter ging zur ehemaligen Kaiservilla, dem Schloss Nijo-jo. Hier ging es etwas weniger hektisch zu, doch hatten wir auch am Schloß weniger Zeit, als man eigentlich für die Besichtigung des gesamten Komplexes benötigt hätte. Man hätte sich dann etwas ausführlicher mit den Beschreibungen der vielen Räume beschäftigen können. So blieb unser Besuch nur oberflächlich.

Zum Stress des Tages trugen auch in nicht unerheblichem Maße viele der anderen Businsassen bei, die die Ausführungen der wegen ihrer gewöhnungsbedürftigen englischen Aussprache schlecht zu verstehenden Reiseleiterin immer wieder durch laute Unterhaltungen störten und sich teils über sie lustig machten. Wir empfanden das als ein sehr unhöfliches Verhalten, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Muss nicht sein!

Kinkaku


Lunch


Nijo-jo Castle

Kochi

Kochi ist die regenreichste Stadt Japans und gleichzeitig auch die Stadt mit den meisten Sonnenstunden. Wie das in Übereinstimmung zu bringen ist, wissen nur die Japaner. Wir konnten uns von beidem überzeugen: als wir in den Hafen einliefen, regnete es in Strömen. Doch klarte es schnell auf und als wir an Land gingen, hatten wir wieder schönstes T-Shirt-Wetter.

Wir mussten nicht so früh aufstehen und hatten einen Ausflug, der nur einen halben Tag dauerte. Dafür war der Anteil an Eigenaktivität deutlich höher, als bei Ausflügen der Vergangenheit. Wir durften nämlich selbst originales japanisches Papier schöpfen. Kochi ist das Zentrum der Papierherstellung in Japan und das kommt nicht von ungefähr. Für die Papierherstellung braucht man nämlich zweierlei: zum einen viel Wasser und zum anderen den entsprechenden Rohstoff. Beides hat Kochi reichlich. Der Fluss Kagami ist Japans sauberster Fluss und so klar, dass man jedes Detail auf dem Grund deutlich erkennen kann. Als Rohstoff für die Papierherstellung des Japanpapiers dienen die Fasern des Maulbeerbaumes, die gleichzeitig weich, fest und lang sind, ideal um daraus ein sehr festes, dauerhaftes und gleichzeitig weiches Papier herzustellen. Dieses wird nicht nur benutzt, um darauf zu schreiben und Dokumente zu schaffen, die die Zeit überdauern. In Japan benutzt man Papier auch, um damit leichte, lichtdurchlässige Trennelemente und Schiebetüren in der Architektur herzustellen. Und sogar Kleidung kann daraus gefertigt werden, wie wir an Beispielen in der Manufaktur begutachten konnten.

Jeder von uns durfte acht Postkarten schöpfen, die anschließend gepresst wurden und nach kurzer Trockenzeit abgeholt werden konnten. In der Zwischenzeit besuchten wir noch eine Weberei, die direkt neben der Papiermanufaktur liegt und sahen uns die Nagoya Chinka Brücke an. Die Brücke ist so konstruiert, dass sie bei Hochwasser des Flusses zwar geflutet wird, aber die Flut ohne Beschädigungen übersteht. Aus diesem Grund hat sie kein Geländer.

Nach Abholen unserer Meisterwerke war der letzte Stopp der Sugimoto Shrine, ein Shintu Schrein, der in der japanischen Religion sehr bedeutend ist. Die Menschen kommen hierher, um sich die Zukunft vor einer Hochzeit oder wichtigen geschäftlichen Entscheidungen vorhersagen zu lassen. Wenn die Vorhersagen positiv sind, werden sie gerne mitgenommen, wenn nicht, werden sie am Schrein zurückgelassen. Eine gute Methode, um damit umzugehen!

Im Abendprogramm bot dann bei Sushi- und Sashimi-Kanapees sowie Cocktails und Champagner noch eine lokale Trommlergruppe ihr beeindruckendes Schauspiel an. Nicht nur ein Angriff auf die Gehörnerven sondern auch eine beeindruckende showtechnische Leistung.

Papiermanufaktur


Weberei


Nagoya Submersible Bridge


Sugimoto Shrine


Abendprogramm


Hiroshima

Hiroshima steht wie wohl keine andere Stadt als Synonym für Zerstörung, aber auch für Frieden. Dies wird überall in der Stadt deutlich.

Am 6. August 1945 um 2:45 morgens machte sich von der Insel Tinian der nördlichen Marianeninseln aus ein B-29 Bomber mit 12 Mann Besatzung und einer tödlichen Fracht auf den Weg nach Hiroshima. Da man Angst hatte, die 3 m lange und 4 Tonnen schwere Uranbombe mit dem Namen „Little Boy“ könnte bereits während des Starts explodieren, hatte der Befehlshaber angeordnet, die Bombe erst während des Fluges fertig zu montieren und scharf zu machen. Drei weitere Flugzeuge begleiteten das Bombenflugzeug. Das japanische Frühwarnsystem entdeckte die Radarechos einiger US-Flugzeuge und löste zunächst Alarm aus, die Radioübertragung wurde unterbrochen. Um kurz vor 8 Uhr erkannte die Radarmannschaft in Hiroshima, dass die Anzahl der sich nähernden Flugzeuge wahrscheinlich nicht mehr als drei betrug und der Alarm wurde aufgehoben. Wegen der geringen Anzahl der sich nähernden Flugzeuge wurde angenommen, dass es sich um Aufklärungsflugzeuge handelt. Um Energie, Kraftstoff und Flugzeuge zu sparen, hatte die japanische Luftwaffe entschieden, solch kleine Formationen nicht mehr abzufangen. Über eine normale Radiowarnung wurde der Bevölkerung geraten, in Schutzräume zu gehen, falls tatsächlich B-29 gesichtet würden. Eine verhängnisvolle Fehlentscheidung! Einer der B-29 Bomber klinkte in fast 10 km Höhe die Bombe aus und flog eine scharfe Kurve, um sich möglichst weit vom Explosionsort zu entfernen. Um 8:15 Uhr explodierte „Little Boy“ in 600 m Höhe über dem Zentrum von Hiroshima und richtete eine nie gekannte Zerstörung an. Innerhalb 1 Sekunde hatte die Explosionswelle 80% der Innenstadt komplett zerstört und bis in 10 km Entfernung Feuer entzündet.

70.000 bis 80.000 Menschen waren sofort tot, überwiegend Zivilisten. Die unmittelbar bei der Explosion freigesetzte nukleare Strahlung tötete in den Wochen darauf zahlreiche weitere Einwohner, die zwar nicht der unmittelbaren Druck- und Hitzewelle zum Opfer gefallen waren, jedoch tödliche Strahlendosen erhalten hatten. Insgesamt starben bei dem Abwurf samt den Spätfolgen bis 1946 unterschiedlichen Schätzungen zufolge 90.000 bis 166.000 Menschen.

Dieses schreckliche Ereignis prägt auch heute noch die Stadt. Neben vielen Plätzen der Trauer und des Gedenkens gibt es in Hiroshima heute zahlreiche Initiativen, die sich dem Ziel verschrieben haben, nukleare Waffen abzuschaffen und Frieden zu bringen.

Wir setzten uns mit dem Thema auseinander durch den Besuch verschiedener Gedenkstätten und dem Museum, in dem zahlreiche Informationen zu diesem schrecklichen Ereignis zu finden sind.

Auf etwas andere Gedanken brachte uns zum Schluss noch einmal der Besuch eines japanischen Gartens. Der Shukkeien Garten in Hiroshima ist wirklich ein besonders schönes Exemplar von japanischem Garten mit Teichen, Inseln, verschachtelten Wegen und wunderschönen Pflanzen. Hier steht auch der einzige Baum, der den Atombombenabwurf über Hiroshima überlebt hat: ein etwa 200 Jahre alte Gingko Baum. Er wurde zwar durch die Druckwelle schief gedrückt und stark beschädigt, doch treibt er auch heute noch immer wieder aus. Seine Samen wurden als Zeichen des Friedens bereits in alle Welt verschickt.

Peace Memorial Park


Shukkeien Garten

Die südlichste Stadt Japans

Nach Angabe von Naomi, unserem japanischen Guide, ist Kagoshima die südlichste Stadt Japans. Wenn man auf die Karte Japans sieht, gibt es zwar noch Orte, die weiter südlich liegen, doch sind das möglicherweise in der japanischen Definition keine Städte.

Nun ja, das Klima in Kagoshima ist wegen des warmen Pazifikstroms Kuroshio sehr mild und die Sonne gab sich alle Mühe, uns das zu beweisen. Nach all den kühleren Ausflügen der letzten Tagen war es gut, einmal bei sommerlichen Temperaturen nur mit einem T-Shirt ohne warme Jacke rumlaufen zu können. Unsere Sonnenbrille war auch am Mann und an der Frau und so konnte es losgehen.

Kurze Fahrt zur Fähre und 15-minütige Überfahrt zur Insel Sakura, die seit 1946 eine Halbinsel ist, weil die bei einem Ausbruch des Sakurajima-Vulkans ausfließende Lava die Insel mit dem Festland verbunden hat. Der Sakurajima ist ein Vulkan mit drei Kratern, von denen einer noch sehr aktiv ist und auch während unseres Besuchs Asche ausspuckte.

Nach einem ausgedehnten Spaziergang über die Insel fuhren wir wieder mit Bus und Fähre zurück und unternahmen den zweiten Spaziergang an diesem Tag, diesmal durch den liebevoll angelegten japanischen Garten Senganen.

Bilder von beiden Destinationen findet ihr hier:

(Halb-)Insel Sakura


Senganen Garden

Seoul ist definitiv einen Besuch wert

Incheon heißt der Hafen von Seoul. Das Kreuzfahrtterminal war noch im Bau und das hatte für uns den Vorteil, dass wir keine weiten Wege zu den Bussen zurückzulegen hatten. Ohne Einreiseformalitäten ging es von Bord und sofort standen wir am Bus. Unsere Fahrt ging zunächst zum Deoksugung Palast, dem historischen Königspalast. Wir hatten Glück und konnten einer spektakulären Zeremonie beiwohnen, der Wachablösung der königlichen Garde. Der Rundgang durch den Palast war sehr beschaulich. Viele Koreaner, die den Palast besuchen, leihen sich vorher in einem der zahlreichen Hambok Rentals („Kostümverleiher“-Läden) die traditionelle Tracht aus, weil der Eintritt in den Palast frei ist, wenn man diese Tracht trägt. Sie sparen dadurch umgerechnet 2US$ Eintrittsgebühren, müssen für die Ausleihe der Kleidung allerdings umgerechnet 20US$ bezahlen. 😕

An den Besuch des Palastes schloss sich ein Rundgang durch die Insadong Culture Street an. Hier haben sich überwiegend Künstler und Galerien angesiedelt und so sind hier auch viele kleine Läden zu finden, die Künstlerbedarf wie mannigfaltige Papiersorten und Pinsel in jeder Größe anbieten. Doch auch andere kleine Läden, Restaurants und kleine Cafés machen die Straße für Besucher attraktiv.

Den Lunch nahmen wir in einem typischen koreanischen Restaurant ein, es gab koreanische Spezialitäten, die uns überwiegend gut schmeckten. Einzig gewöhnungsbedürftig für uns Europäer war, dass man an einem Tisch mit wildfremden Menschen sitzt, die alle mit ihren Esswerkzeugen in denselben Gerichten herumstochern.

Der Namdaemun Market ist von dem Restaurant aus, in dem wir zu Mittag gegessen hatten, fußläufig zu erreichen. Angeboten wird hier alles, was man zum täglichen Leben braucht, angefangen mit Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Haushaltsgegenständen, eine bunte Vielfalt.

Nach unserem Rundgang über den Markt stiegen wir wieder in den Bus und wurden zum Nationalmuseum gefahren, in dem viele wertvolle Exponate aus der Geschichte Koreas ausgestellt sind. Der Eintritt ist kostenlos. Das Meseumsgebäude beeindruckt durch seine moderne, helle Architektur und lädt mit vielen Sitzgruppen zum Verweilen ein. In der Eingangshalle wurden wir durch ein klassisches Orchester begrüßt, das dort ein kostenloses, gut besuchtes Konzert gab. Außerdem fiel uns auf, dass hier offensichtlich viel dafür getan wird, Kinder und Jugendliche an die nationale Kultur heranzuführen. Überall waren kleine Gruppen von Kindern unterwegs, die mit einer älteren Person ein Erkundungsprogramm durchführte. Insgesamt scheint das Nationalmuseum in Seoul ein sehr „lebendiges“ Museum zu sein.

Obwohl wir den ganzen Tag unterwegs waren (unsere Exkursion dauerte insgesamt etwa 9 Stunden), war die Fahrt nicht so anstrengend, wie wir das schon hatten. Dazu trug sicherlich unsere koreanische Fremdenführerin Sua bei, die mit ihrer ruhigen, unaufgeregten und verbindlichen Art dafür sorgte, dass keine Hektik aufkam. Die Zusammenstellung der besuchten Spots war andererseits aber auch so interessant, dass die Exkursion nicht langweilig wurde. Wir hatten den Eindruck, dass wir mit unserem Programm wieder einmal nur „an der Oberfläche gekratzt“ hatten und dass Seoul eine Stadt ist, die einige Tage mehr verdient hat.

Königspalast


Rundgang über den Markt


Nationalmuseum


Abschied von Seoul