Es hat fast die ganze Nacht heftig geregnet und heute morgen war alles mit Wolken verhangen, also war nix mit Gletscherflug 😡
Wir haben aber noch Chancen, an anderer Stelle mit dem Heli aufzusteigen, also wollen wir mal hoffen…
Heute sind wir entlang der Südalpen durch landschaftlich sehr schöne Gebiete gefahren und überall mal ausgestiegen, sind spazieren gegangen oder haben nur fotografiert (Ergebnisse unten). Unter anderem sind wir die schönste Regenwaldstrecke der Welt gefahren. Sie geht durch 4 Nationalparks, die zusammengefasst zum UNESCO Welt-Naturerbe erklärt wurden. Der Regenwald gedeiht hier so prächtig, weil im Schnitt jährlich 4500 mm Regen fällt. In Wanaka, einem touristischen kleinen Städtchen, machten wir Rast bevor es weiterging. Unser Weg führte uns vorbei an bis zu 300 m tiefen Gletscherseen, deren Oberflächen etwa 260 m über dem Meeresspiegel liegen, bis nach Queenstown, wo wir 2 Nächte bleiben werden. Queenstown liegt am Lake Wakatipu, der 83 km lang ist.
Ganz in der Nähe unserer Unterkunft in Punakaiki gab es ein Highlight: Die Pfannkuchenfelsen, die aussehen wie ein Stapel aufgeschichteter Pfannkuchen. Entstanden sind sie, als diese Region noch unter dem Meeresspiegel lag und sich Schichten von abgestorbenen Muschelschalen mit Sedimenten abwechselten. Da das Sedimentgestein weicher ist als das Kalkgestein, wurde die typische Form dieser Felsen durch die Meeresbrandung der heutigen Zeit ausgewaschen.
Von dort aus ging es weiter Richtung Süden in die Gletscherregion. Nach einem kurzen Spaziergang konnten wir einen Blick auf den Franz-Josef-Gletscher werfen, bevor wir in unser Hotel kamen.
Wenn es das Wetter morgen zulässt (momentan sieht es nicht so aus, weil es in Strömen regnet), werden wir einen Helikopterflug zum Fox-Gletscher machen und oben im Schneefeld aussteigen 😀
Man sagt, dass jeder Einwohner Neuseelands maximal 172 km von der Küste entfernt lebt. Wir haben uns heute auf den Weg gemacht, die Westküste zu erkunden, wo wir heute nachmittag ankamen.
Wo wir einmal bei den Neuseeländern sind: NZ hat etwa 4 Millionen Einwohner, davon leben etwa 3 Millionen auf der Nordinsel und nur etwa 1 Million auf der Südinsel. Von den Einwohnern der Nordinsel leben etwa 1,5 Millionen Menschen in Auckland und nur ca. 250.000 in Wellington, der Hauptstadt und zweitgrößten Stadt Neuseelands. Ganz Neuseeland ist ungefähr so groß wie die Bundesrepublik Deutschland vor der Wiedervereinigung. Auf jeden Neuseeländer kommen statistisch gesehen 8 Schafe und davon haben wir heute reichlich gesehen (von den Schafen, nicht den Neuseeländern).
An diesen Zahlen kann man schon erkennen, dass es weite Landstriche gibt, die nur spärlich besiedelt sind. Wenn man – so wie wir – gemächlich durchs Land reist, bekommt man einen guten Eindruck davon.
In Picton haben wir gestern einen neuen Bus bekommen, mit dem wir weiter nach Kaiteriteri gefahren sind, von dort aus gab es eine Fahrt mit dem Boot in den Abel Tasman Nationalpark an schönen Buchten mit goldgelbem Sandstrand vorbei, dazwischen lagen immer wieder spektakuläre Felsformationen, an einer Stelle sogar von Seehunden bevölkert. Bei Tonga Quarry stiegen wir aus und machten eine Wanderung von über 4 km durch den Nationalpark auf schmalen Pfaden durch teils ursprünglichen Wald mit seltenen Pflanzen. Am Medlands Beach wurden wir wieder eingesammelt und legten die Strecke zurück zum Bus wieder mit dem Boot zurück.
Heute sind wir – wie schon geschrieben – von der Nordostküste an die Westküste gefahren, wo wir an einigen Stellen wegen der schönen Aussicht Halt machten. Wir kamen dabei auch an Kiwiplantagen, Weinbaugebieten und großen Hopfenanbauflächen vorbei; ach ja: und an weiten Weideflächen mit Schafen.
Wir sind gestern in Wellington aufgebrochen und mit der Fähre über die Cook Strait von der Nordinsel zur Südinsel gefahren. Dort angekommen, ging es sofort auf ein Segelboot, um den Marlborough Sound zu erkunden.
Nach einer sehr schönen Fahrt kamen wir in unserer Unterkunft für die Nacht, der Punga Cove Lodge an. Wie ihr an unserem fehlenden Beitrag in diesem Blog schon erkennen könnt, gab es auch hier keine Möglichkeit der Kommunikation.
Heute morgen brachen wir dann mit unserem Boot wieder auf und besuchten die Vogelinsel, von der die Naturschutzbehörde sämtliche räuberischen Säuger fern hält. Nach einer halbstündigen Wanderung hatten wir eine atemberaubende Aussicht über die Umgebung.
Unser nächstes Ziel war die Bucht, in der James Cook insgesamt 5 mal zu Gast war: Ship’s Cove. Hier sind noch große Teile des Waldes zu sehen, der Neuseeland ursprünglich bedeckte. Auf der Rückfahrt nach Picton hatten wir noch Besuch von 2 Hector-Delfinen.
Mittlerweile sind wir im Hotel in Picton, von dem aus es morgen mit dem Bus weitergeht Richtung Abel Tasman Nationalpark.
Ulrike wird noch zum Hobbit-Fan! Sie war jedenfalls genau so angetan von der Tour heute morgen wie ich.
Wir haben Drehorte besucht und waren in den Miramar Studios, wo wir uns angesehen haben, wie Figuren, Waffen und Ausrüstungsgegenstände angefertigt werden und wie die Special Effects produziert werden. Seeeehr interessant!
Fotos in den Studios durften wir leider nicht machen.
Die letzten beiden Tage waren wir nicht in der Internet-Diaspora, wir waren im Internet-Telefon-Mobilfunknetz-Nirgendwo.
Nachdem wir in Whakatane weggefahren sind, waren wir noch einmal im Thermal-Wonderland Wai-O-Tapu, über das wir ja schon berichten haben. Danach sind wir am Lake Taupo, dem größten See Neuseelands (etwa so groß wie der Bodensee) vorbei zum Wanganui River gefahren. Am Lake Taupo haben wir unseren ersten schneebedeckten Berg in Neuseeland gesehen, den Mount Ruapehu, dem wir uns im Verlaufe der Fahrt immer mehr genähert haben. Im neuseeländischen Winter ist das Gebiet dort eine sehr beliebte Wintersportregion.
Am Wanganui River sind wir in ein Jetboot umgestiegen und 30 Minuten den Fluss hinauf gefahren bis zu einer kleinen Lodge, in der es weder Telefon, Internet oder Mobilfunknetz und zeitweilig auch keinen Strom gab, weil der Generator nicht die ganze Zeit lief. Die Gegend dort ist ein Paradies für Mountainbiker, Wanderer und Kanufahrer und bei Einheimischen sowie bei Gästen, die in der Lage sind, den Ort überhaupt zu finden, sehr beliebt.
Wir sind dort sehr freundlich von einem halben Dutzend Hunden, zwei Katzen, einem Haufen Federvieh, einem Rehkitz (Rotwild), Schweinen und Joe, dem Besitzer und zweien seiner Töchter empfangen worden. Da eine Teilnehmerin in der Gruppe (Gerti) ihren 50. Geburtstag hatte, haben wir nach dem Belegen der Zimmer erst einmal mit einem Glas Sekt angestoßen. Der Tag klang nach dem Abendessen dann in guter Stimmung aus.
Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Jetboot noch weiter den Wanganui hinauf und ließen uns an einer anderen Stelle auf der anderen Flussseite absetzen. Vo da aus ging es in einer 40-minütigen Wanderung zur „Bridge to Nowhere“, einer Betonbrücke, die ein schmales Tal mir einem Nebenfluss des Wanganui überspannt und nirgendwo hinführt! Sie wurde von nur zwei Männern gebaut, weil es einmal den Plan gab, das steile und waldreiche Gebiet zu besiedeln. Nachdem sich jedoch mehrere Familien vergeblich daran versucht hatten, den kargen Boden urbar zu machen, wurde der Plan wieder aufgegeben, die dazu gehörige Straße zu bauen, und die Familien gaben nach und nach auf. Seitdem steht die Brücke da und ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Nachdem wir den Weg zurück in weiteren 40 Minuten geschafft hatten, hatte Joe Kaffe und Tee für uns vorbereitet und brachte uns nach einer kleinen Pause mit seinem Jetboot den ganzen Weg zurück zu unserem Bus, mit dem wir dann den weiten Weg nach Wellington antraten. Mittlerweile sind wir dort angekommen und haben den morgigen Tag zur freien Verfügung. Wir werden die Zeit in Mittelerde nutzen und morgen früh eine Hobbit-Tour machen, die uns in die Studios der Special Effects und auch an Original-Drehorte führen wird.
• Besuch eines Heiligtums der Maori: Kapu Te Rangi Historic Reserve
• Wanderung vom Surfs Beach in der „Bay of Plenty“ über steile Anstiege und Treppen zum nächsten Strand, atemberaubende Sicht auf Strände und Meer
• Heute nachmittag wollen wir uns den Ort Whakatane ansehen
• Um 17 Uhr treffen wir William, einen Maori, der uns in sein Haus eingeladen hat und für uns in einem Erdofen das Abendessen zubereiten wird. Er wird uns auch auf eine Wanderung durch die Maori Vergangenheit mitnehmen.
4 Stunden später sind wir total begeistert von der Gastfreundlichkeit der Ureinwohner Neuseelands. Besonders fasziniert hat uns, dass wir durch unsere Reise und den intensiven Kontakt mit den Kulturen der Südsee sehr viele Parallelen feststellen konnten und einen gewaltigen Respekt vor dem Mut und dem Können der Menschen haben, die in Doppelkanus den 4000 km weiten Weg über den Pazifischen Ozean von Tahiti bis hierher gefunden haben. Wir sind schon ganz gespannt darauf, auch die Ureinwohner Hawaiis kennen zu lernen, die ja denselben ethnischen Ursprung haben.
Kapu Te Rangi
Kapu Te Rangi
Bay of Plenty
Blüte des NZ-Weihnachtsbaumes
Fußweg zur Bay of Plenty
Bay of Plenty
Bay of Plenty
Fußweg zur Bay of Plenty
Fußweg zur Bay of Plenty
Bay of Plenty
Hangi (Erdofen)
vor dem Garen
Heiligtum der Maori
William, der Maori
Kanus der Maori
Haus, das Queen Victoria gewidmet war und eine lange Odyssee hinter sich hat
Von dem kleinen Badeort Tairua, wo wir in einer sehr hübschen Lodge übernachtet haben, sind wir heute morgen nach einem guten Frühstück in Richtung Süden aufgebrochen. In der Goldgräberstadt Waihi haben wir uns eine Gold- und Silbermine angesehen, in der reger Betrieb herrschte. Unser Weg führte uns dann über Tauranga (wo wir vor einigen Tagen bereits mit unserem Kreuzfahrtschiff waren) mit seinen wunderschönen Stränden zum Mt. Maunganui, den wir in einer etwa 90-minütigen Wanderung umrundeten. Von da aus ging es durch das Haupturlaubsgebiet der Kiwis (wie sich die Neuseeländer selbst nennen) am „Millionärsstrand“ (heißt so, weil hier die kleinsten Hütten bereits viele Millionen NZ-Dollar kosten) nach Whakatane, wo wir nun zwei Nächte bleiben. Die Kleinstadt am Pazifischen Ozean hat sich im Jahr 2014 mit 2750 Sonnenstunden den Titel „Sun Capital of New Zealand“ geholt. Zum Vergleich: München hatte rund 1000 Sonnenstunden weniger.
So, seit gestern sind wir in Auckland und ausgeschifft. Den ganzen Tag haben wir auf eigene Faust die Stadt erkundet und für’s Abendessen ein nettes türkisches (uns war danach!) Lokal gewählt. Als wir dort saßen, wurden wir von einer jungen Bedienung, die wohl ein paar Brocken unserer Unterhaltung aufgefangen hatte gefragt, ob wir Deutsche seien. Sie erzählte uns, dass sie aus der Nähe von Köln sei und momentan in NZ „work and travel“ mache. Beim Nachfragen stellte sich dann heraus, dass sie aus Erkelenz stammt und in Aachen ihr Berufskolleg absolviert hatte – so kann’s gehen.
Heute morgen sind wir zu unserer Rundreise aufgebrochen und zunächst zur Coromandel Halbinsel gefahren. Dort sind wir von der traumhaften Mercury Bay in Hahei zur Cathedral Cove gewandert, einer spektakulären kleinen Bucht mit einem durch das Meerwasser unterspülten Felsen, der einen gewaltigen Dom bildet. Den Weg dorthin haben wir nach unserem dekadenten Leben auf dem Schiff als anstrengend empfunden und ich hätte ihn wohl nicht überstanden, wenn ich mir nicht noch einen Rest Fitness bewahrt hätte. Man musste viele Anstiege bewältigen und über Felsen klettern, steile Treppen steigen und natürlich auch wieder runter gehen. Und das über 2,5 Stunden lang in sengender Sonne mit wenigen kühlen Schattenpassagen. Doch der Weg hat sich gelohnt.
Übrigens, momentan sind wir wieder in der Internet-Diaspora, mit wenig Traffic-Volumen über Mobilfunknetz oder freie Hotspots, daher kommen die Bilder später.
Nach der Wanderung gab’s noch ein anderes Strand-Highlight zu bestaunen: den auf der anderen Seite von Hahei gelegenen „Hot Water Beach“. Dort gibt es eine örtlich sehr begrenzte Stelle, bei der bei Ebbe heiße Quellen, die bei Flut durch das Meer überspült sind, zu Tage treten. Von weitem schon war die Stelle durch die Menschenansammlung erkennbar, die sich dort gebildet hatte. Die Urlauber und Einheimischen fahren gerne mit einem Spaten und Badekleidung bewaffnet dort hin, um sich im Sand eine Grube für ein warmes Bad auszuheben. Dabei muss man aufpassen, dass man halbwegs moderate Temperaturen erwischt, an manchen Stellen ist das austretende Wasser so heiß, dass man sich die Füße verbrüht. Man ist dann froh, wenn die nächste Welle aus dem Meer die Füße mit erträglichen 19-20 Grad kühlt.
Morgen geht’s an der Ostküste weiter, Bericht folgt.
Wir haben zwischenzeitlich einmal darüber nachgedacht, den heutigen ganztägigen Ausflug sausen zu lassen, schließlich mussten wir noch packen und die Koffer mussten bis 23 Uhr vor der Kabinentür stehen. Dann haben wir uns aber gestern entschlossen, einen Teil des Packens vorzuziehen und die Tour doch noch zu machen und das war gut so!
Mittlerweile sind wir nach dem Abendessen wieder in unserer Kabine und der Rest des Packens ist erledigt. Die Koffer stehen vor der Tür und wir haben Zeit, diese Zeilen zu schreiben.
Wir waren heute insgesamt 9 Stunden mit einem sehr netten neuseeländischen Busfahrer (71 Jahre alt) unterwegs. Er brachte uns zunächst nach Roturua. Auf dem Weg dorthin kamen wir an vielen Kiwi-Plantagen vorbei, die durch hohe Hecken (höher als die in der Eifel) vor Wind geschützt waren. Wir legten einen Stopp in einer Aufzuchtstation für Kiwis (diesmal Vögel, nicht Früchte) ein, in der wir in einem besonders präparierten Gehege die scheuen, nachtaktiven Vögel in natura ansehen konnten. Die Station wurde gegründet, als vor etwa 20 Jahren der Bestand des Nationalvogels Neuseelands gefährdet war. Mittlerweile ist er wieder stabil. Besonders beeindruckt hat uns, dass dieser relativ kleine Vogel ein Ei von der Größe eines Straußeneis legt. Auf den Menschen übertragen würde dies bedeuten, dass ein Baby bei der Geburt 35 Kilo wiegen würde.
Tauranga
Größenvergleich Kiwiskelett – Kiwiei
riesige wilde Regenbogenforellen
In Roturoa hatten wir Lunch während einer Ausfahrt auf einem Schaufelraddampfer auf dem Lake Roturua, der im Schnitt nur 11m tief, an einigen wenigen Stellen aber bis zu 200m tief ist. Das Tudor-Gebäude auf den Fotos ist das gut erhaltene und gepflegte Museum Roturoas.
Von Roturoa aus ging es ins „Thermal Wonderland“ Wai-O-Tapu. Dazu muss man wissen, dass Neuseeland in einem Gebiet liegt, in dem sich die pazifische Platte unter die australische schiebt und daher immer wieder Erdbeben und Vulkantätigkeit auftritt. Im „Thermal Wonderland“ gibt es zahlreiche Verbindungen ins Erdinnere, was mit spektakulären Erscheinungen verbunden ist (s. Fotos). Überhaupt ist uns aufgefallen, dass es in vielen Vorgärten und auch mitten auf Wiesen dampfende Löcher gibt.
Unsere Kreuzfahrt ist nun leider zu Ende, doch übermorgen beginnt nach einem Tag Pause in Auckland unsere Neuseeland-Rundreise, von der wir weiter berichten werden.
Gestern morgen sind wir in der Bay of Islands in Neuseeland angekommen und von einer großen Gruppe von Delfinen freudig begrüßt worden. Es waren mindestens 40 große Tiere, die immer wieder neben dem Schiff auf- und unter ihm hindurchtauchten. Dabei hatte zumindest 1 Tier ein Junges, das brav neben der Mutter mitschwamm.
Nach dem Frühstück sind wir zu einer sehr schönen Tour aufgebrochen, die uns unter anderem zu einem „nature walk“ durch den Urwald führte, in dem riesige Kauri-Bäume stehen. Die meisten dieser Bäume sind ca. 2000 Jahre alt. Sie haben ein sehr hartes Holz, das sich eher wie Stein anfühlt.
In Kawakawa hatten wir Gelegenheit, die bekanntesten öffentlichen Toiletten Neuseelands zu benutzen: Kaum jemand in Europa weiß, dass Friedensreich Hundertwasser die letzten Jahre hier verbracht hat und sogar die neuseeländische Staatsangehörigkeit hatte. Seitdem hat Kawakawa Hundertwasser-Toiletten!
Das dritte Highlight an diesem Tag war die Glühwürmchenhöhle, eine Millionen von Jahren alte Tropfsteinhöhle, die von Hunderttausenden von Glühwürmchen bevölkert ist, die in dem kühlen und feuchten Klima dort ideale Bedingungen finden, um sich zu entwickeln. Die Art dort ist endemisch und sonst nirgendwo auf der Welt zu finden. Befindet man sich in der Höhle und schaltet die Lampen aus, sieht die Decke aus wie die Milchstraße, das schwache Licht reicht gerade aus, um helle Kleidungsstücke sichtbar zu machen, wenn die Augen sich erst einmal an die Dunkelheit gewöhnt haben. Bilder von dort gibt es aus verständlichen Gründen nicht.
Heute ist Ulrike wieder mit statistischen Daten dran.
Wie versprochen: Der Treibstoffvorrat an Bord ist 1600 Tonnen, das reicht für eine Reisestrecke von 5000 Seemeilen. In Auckland ist also eine erneute Betankung erforderlich.
Der Treibstoff wird aber nicht nur für die Maschinen, die das Schiff bewegen, gebraucht, sondern auch für Generatoren zur Stromerzeugung. Wir haben vier Dieselgeneratoren an Bord, von denen jeder so viele PS hat wie 100 Mittelklasseautos. Die Motoren und die Generatoren verbrauchen zusammen 115 Tonnen Treibstoff pro Tag bei normaler Reisegeschwindigkeit (17-18 Knoten).
An Bord gibt es eine Meerwasserentsalzungsanlage, die pro Tag 600 Tonnen Frischwasser produziert. Hiervon werden rund 400 Kubikmeter als Trinkwasser und zum Kochen benutzt, der große „Rest“ zum Waschen, Spülen, Duschen und für die Toiletten.
Die Wäscherei an Bord muss gigantisch sein. Pro Mahlzeit werden 250 Tischdecken benötigt, 700 Stoffservietten und ungezählte sonstige Tücher. Handtücher fallen in großer Anzahl an bei 700 Gästen und 450 Personen Besatzung. Leider kann man hier nicht hinter die Kulissen gucken, das würde mich aber schon interessieren. Auch die Brücke ist für Gäste tabu, schade. Eine Ausnahme gab es dann doch: Die Bühne im Theater haben wir mal besichtigen können. Sie ist mit modernster Technik ausgestattet.
Morgen (4.1.15) werden wir in Neuseeland in der „Bay of Islands“ eintreffen. Bilder davon habe ich schon im Reiseführer gesehen und auf dem Hinflug beim Landeanflug auf Auckland – einfach traumhaft. Abends laufen wir dann wieder aus nach Tauranga, wo wir am 5.1. einen langen Ausflug (8 Stunden) gebucht haben. Über Nacht geht´s dann nach Auckland, wo gegen 9:00 Uhr unser „home away from home“ *) verlassen werden.
*) Originalton Felice
Anmerkung von Hans: Dann ist Entgiftung angesagt; an der Beseitigung der 400 – 600 Flaschen Wein pro Tag und sonstiger Alkoholika waren wir nicht ganz unbeteiligt…
Mit der Insel Norfolk haben wir heute morgen australisches Territorium erreicht. Leider war der Wellengang so hoch, dass wir die Insel nicht mit den Tendern erreichen konnten. Als wir in der Bucht vor der sehr schön aussehenden Insel lagen, war der Wellengang 2m hoch, erwartet wurden 3m hohe Wellen. Da es auf Norfolk für die Tender keine Möglichkeit gab, bei so hohem Wellengang sicher anzulegen, entschied sich Felice Patruno nach Rücksprache mit dem zuständigen Sicherheitsoffizier dazu, die Bucht wieder zu verlassen. Nachdem die Zollformalitäten mit den australischen Behörden erledigt waren, geschah dies auch.
Norfolk Island liegt 1000km östlich von Brisbane und wurde früher als Gefangenenlager benutzt. Man merkt am Klima deutlich, dass wir die tropischen Regionen verlassen haben, das Wetter ist angenehm sommerlich warm (23 Grad) bei geringer Luftfeuchtigkeit.
Beim Stichwort Zollformalitäten ist noch erwähnenswert, dass nach unserem Empfinden die Neuseeländer die strengsten Bestimmungen haben, was das Mitbringen von Früchten, Pflanzenteilen, Tierhaut, Milchprodukten, Honig und Bienenprodukten etc. anbelangt. Wenn wir das genau nehmen würden, müssten wir fast unseren gesamten Kofferinhalt deklarieren: T-Shirts, Jeans etc. -> Pflanzenbestandteile (Baumwolle), Schuhe und Gürtel -> Tierhaut (Leder), Pullover -> Tierhaare (Wolle)…
Die Einreise- und Einfuhrbestimmungen der neuseeländischen Behörden gehen sogar so weit, dass Mitarbeiter Silvester an Bord kamen, um heute jeden der 700 Mitreisenden (und vermutlich auch jedes Crewmitglied) und die mitgebrachten zu deklarierenden Waren in Augenschein zu nehmen. Im Vorfeld wurde durch entsprechende Formulare gehöriger Respekt vor den Einfuhrbestimmungen und den zu erwartenden Strafen bei Nichtdeklaration verbreitet, so dass auch wir uns brav mit unserem in Tahiti erworbenen Vanillevorrat ins Theater begaben und uns dort 1,5 Stunden in die Schlange einreihten, um unsere Pässe vorzuzeigen und den Einfuhrstempel für unsere Mitbringsel zu bekommen.
Sonnenuntergang am Neujahrstag, Sicht von unserem Balkon
Norfolk Island
Die Behörden warten schon
Norfolk Island
Der Zoll kommt an Bord
Tender in Wartestellung, wird aber wieder eingezogen
Gestern mussten wir uns erst einmal von der gigantischen Silvesterparty erholen, deshalb kommt unser Bericht erst heute.
Um 18 Uhr ging es los mit einem Pre-Dinner Programm zum Thema „James Bond 007- License to Chill“. Im Theater gab’s verschiedene Martinis – shaken, not stirred – und dazu ein Musik-/Tanzprogramm. Das anschließende Dinner war – wie immer – hervorragend. Nach dem Dinner gab es um 22 Uhr noch ein Programm im Theater „Dancing in the Streets“, danach ging die Party erst richtig los.
Beschreiben kann man das nicht, man muss es erlebt haben. Das Atrium war über 3 Decks mit Gästen und Personal bevölkert, Reception und Destination Desk waren in Champagnerbars umfunktioniert, das Regent Signature Orchestra war auf der Treppe zwischen den Decks positioniert, auf Deck 5 wurde zur Musik live gesungen, in den Glasaufzügen tanzten die Mitglieder des Showensembles „Jean Ann Ryan Company“ gemeinsam mit den Gästen. Leider ist das Foto von mir mit Nataylia Roni, dem Gesangsstar der Showtruppe unscharf, es wird daher irgendwann ein anderes nachgeliefert.
Die beiden letzten Tage des Jahres 2014 verbrachten wir im Inselstaat Vanuatu. Espiritu Santo ist eine kleine Insel mit nur sehr wenigen Einwohnern und einem wunderbaren Strand in der Champagne Bay.
Die Hafenstadt Port Vila auf der Insel Efate ist ein quirliges kleines Städtchen mit vielen Wassersportmöglichkeiten. Wir haben hier eine Tour mit einem Segelboot gemacht und waren Schwimmen und Schnorcheln. Dabei hat uns wieder einmal der Fischreichtum und das besonders klare Wasser der Südsee begeistert. Sogar am Dock im Hafen ist das Wasser so klar, dass man bis auf den Grund sehen kann, was selbst Mitglieder der Besatzung erstaunt hat, die ja nun gewiss schon viele Hafenbecken gesehen haben.
Champagne Bay
Champagne Bay
Champagne Bay
Champagne Bay
Champagne Bay
Champagne Bay
Champagne Bay
Champagne Bay
Champagne Bay
Champagne Bay
Champagne Bay
Champagne Bay
Port Vila
Port Vila
Wir sind gerade dabei, uns für die Silvesterparty fertig zu machen und sind ganz gespannt darauf, was zu diesem Anlass hier auf dem Schiff geboten wird. Bisher jedenfalls war alles ganz hervorragend (siehe Bilder unten). Das Neue Jahr begrüßen wir übrigens 10 Stunden eher als in unserer Heimat.
Wir melden uns für dieses Jahr ab und wünschen allen unseren Freunden und Verwandten alles Gute für das Jahr 2015, besonders Gesundheit.
Ein Tag auf See schärft den Blick auf die Dinge, die jenseits von Natur, Wetter und grandioser Landschaft liegen.
Ich habe mich in den letzten Tagen jeden Morgen gefragt, wie die frischen Erdbeeren aufs Frühstücksbuffet kommen. Sie mussten schon vor einer Woche an Bord gekommen sein. An dieser Tatsache entzündete sich mein Interesse an der Logistik hier an Bord. Die Erdbeeren lagern wie alles Obst und Gemüse in speziellen Kühlhäusern. Seit heute ist aber Schluss mit frischen Erdbeeren. Die nächste Lieferung kommt in Auckland, dann gehen wir aber von Bord.
Beobachtet hatte ich bereits, dass alle Gläser und sämtliches Porzellan an Bord aus Deutschland stammt, die Marmelade ist österreichischer Herkunft, der Fisch aus dem Pazifik und die Kosmetika (Seife, Shampoo etc.) aus Frankreich. Interessant sind auch die Steckdosen. Obwohl das Schiff einer amerikanischen Reederei gehört, habe ich noch keine amerikanischen Steckdosen an Bord entdeckt. Wir können alle unsere elektrischen Geräte problemlos ohne Adapter anschließen. Auf allen Korridoren und in den öffentlichen Bereichen sind nur deutsche Steckdosen wg. der Staubsauger und sonstiger Reinigungsgeräte.
Das Speisen- und Getränkeangebot an Bord ist enorm vielfältig. Ich habe mich gefragt, wie viele Flaschen Wein wohl an Bord sind und habe dies gründlich recherchiert. Vom F&B-Manager weiß ich, dass mehr als 15000 Flaschen Wein an Bord sind. Der Tagesverbrauch liegt bei 400 – 600 Flaschen! Ganz schön viel bei 700 Passagieren!! Interessant ist in diesem Zusammenhang noch, dass nur 1 deutscher Wein an Bord ist: Piesporter Michelsberg von der Mosel. Der Chef-Sommelier erzählte mir, dass er den immer dann empfiehlt, wenn Gäste einen nicht so trockenen Wein und einen eher süßlichen möchten. Das Weinangebot ist weltweit, aber man merkt deutlich, dass die neue Welt dabei ist, der alten den Rang abzulaufen. Wir haben an Weinproben teilgenommen und festgestellt, dass uns Weine aus Australien, Argentinien, Südafrika, Chile oder Kalifornien besser schmecken als französische. Und das gilt nicht nur für Weißweine!!
Bier gibt es natürlich auch, aber leider kein alkoholfreies Erdinger, schade. Seit 2 Tagen aber sehr leckeres Fiji Gold, das in Suva an Bord genommen wurde. Mineralwasser wurde palettenweise in Papeete eingeladen. Der Bestand an Hochprozentigem ist auch enorm. An jeder Bar sind ca. 100 verschiedene Flaschen angebrochen.
Das Problem mit unserem Treibstoffvorrat konnte ich noch nicht klären, bleibe aber dran.
In Auckland werden wir ungefähr 6600 Seemeilen (12100km) an Bord zurückgelegt haben. Das ist ganz schön viel, wenn man bedenkt, dass die Entfernung von Frankfurt nach Singapur „nur“ 10000 km sind.
Letzte Nacht sind wir halb um die Insel Viti Levu gefahren und waren heute morgen im Hafen von Lautoka, der zweitgrößten Stadt von Fiji. Unser Ausflug heute führte uns mit dem Veranstalter Storck Cruises auf dem Boot Oolooloo zu der winzigen Insel Savala, einem Traum von einer Südseeinsel. Angeboten wurden dort Schnorchelausflüge, Ausfahrten mit einem Glasbodenboot über das Riff, Kanufahren, Stand-Up-Paddling und ähnliche Wassersportarten. Wir waren fast den ganzen Tag dort und wurden hervorragend verpflegt. Das Personal war freundlich wie alle Leute, die wir hier auf Fiji getroffen haben. Wir haben den Tag auf der Insel und im 29 Grad warmem Wasser sehr genossen. Die Insel wollen wir nicht beschreiben, wir laden nur einige Bilder hoch.
Suva auf Viti Levu in Fiji hat uns sehr beeindruckt! Nicht nur, dass wir hier die ersten Baströcke der Südsee gesehen haben, getragen von martialisch aussehenden Männern, die uns mit einem donnernden „Bula!“ begrüßten. Wir haben den Eindruck gewonnen, dass hinter dem harten Kern, der von den Einwohnern nach außen gezeigt wird, im Grunde genommen ein sehr gastfreundliches Wesen steckt. So sind uns die Leute hier nach nur wenigen Stunden Aufenthalt ein wenig ans Herz gewachsen.
Die Hafenstadt Suva ist die Hauptstadt Fijis und sieht schon sehr anders aus als andere Städte der Südsee, wenn man sich ihr vom Meer her nähert. Man ist ganz erstaunt, Hochhäuser zu entdecken, die man in der Südsee nun wirklich nicht erwartet. Die Insel Viti Levu ist etwa 10.500 qkm groß und man fährt rund 395 km um sie herum. In Suva wohnen knapp 100.000 Einwohner, das ist etwa die Hälfte der Einwohnerzahl der ganzen Insel. Das Hauptproblem der Einwohner hier ist die Gesundheitsversorgung. Eine der bedrohlichsten Krankheiten war noch bis vor wenigen Jahren Diabetes, an der sehr viele Einwohner sehr früh starben. Erst mit der Umstellung der Ernährung wurde dies allmählich besser. Es gibt zwar Krankenhäuser in Fiji, doch sind diese meist nicht in der Lage, wirklich ernsthafte Erkrankungen angemessen zu behandeln. Es hilft dann nur ein Transport nach Neuseeland oder Australien, für den die Leute nicht das benötigte Geld haben. Also wird eine Grube ausgehoben…
Unsere Erkundung der Insel führte uns zu einem Agrarbetrieb, in dem Gewürze angebaut wurden. Mit der traditionellen Kawa-Zeremonie wurden auch hier wir Besucher willkommen geheißen, doch mit gefühlt mehr Respekt als auf Samoa. Obwohl hier die Zeremonie ähnlich ablief als auf Samoa, wurde hier niemand „zum Affen gemacht“. Im Bus wurde schnell der „Chief“ unserer Gruppe gekürt, der sich anschließend der Zeremonie unterwerfen musste.
Der Anbau der Gewürze sah nicht nach Agrarbetrieb aus, sondern glich eher einem natürlichen Park, in dem nach einem zufällig erscheinenden Muster verschiedene Pflanzen standen, die die Gewürze lieferten. Nach dem Rundgang durch die Plantage hörten wir einen Vortrag über die verschiedenen Gewürze. Während wir dort saßen, hatte ich Gelegenheit, die Einheimischen zu beobachten. Dabei fiel mir eine Frau auf, die die Anderen durch kurze Tänze unterhielt. Ihre Dorfgenossen brachen bei bestimmten Gesten oder Schritten jedes Mal in brüllendes Gelächter aus. Die Frau nahm wohl wahr, dass ich die Szenerie sehr aufmerksam beobachtete und Spaß daran hatte und begann damit, in meine Richtung zu tanzen. Dabei sang sie irgend etwas von „love“ (in Englisch), was die anderen sehr amüsierte. Mich amüsierte das ebenso, was mir wohl Pluspunkte einbrachte. Es war eine sehr entspannte Situation.
Anschließend sahen wir einige traditionelle Tänze, die unter der Überschrift „Touristen erschrecken“ zusammengefasst werden können. Sie wären wohl auch ziemlich furchteinflößend gewesen, wenn nicht auch einige Kinder und Jugendliche dabei mitgemacht hätten. Aus allen Handlungen und allen Äußerungen aber ging hervor, dass die Leute mit sehr viel Respekt und Toleranz mit Fremden und auch untereinander umgingen, was sie mir sehr sympathisch machte.
Wir wünschen allen da draußen ein besinnliches und frohes Weihnachtsfest mit euren Liebsten. Besonders wünschen wir ganz viel Gesundheit, denn dass ist das Wichtigste, was wir alle brauchen.
Heute morgen sind wir auf Pago Pago in Amerikanisch Samoa angekommen und haben uns gleich an Land begeben. Wir sind mit einem lokalen Bus über die Insel gefahren und haben uns die „Sehenswürdigkeiten“ angesehen. Die Insel ist landschaftlich sehr schön, man kann nur wieder einmal beobachten, dass es nicht alles gut ist, was der Mensch daraus macht.
Verwöhnt von Französisch Polynesien ist uns sofort aufgefallen, dass hier die Amerikaner walten: Im Hafen stach uns schon von weitem Mac Donalds in die Augen (es gibt hier sogar 2 davon). Auch sonst macht die Insel nicht einen so gepflegten Eindruck, wie eigentlich alle Inseln Französisch Polynesiens auf uns gemacht haben. Paul Gauguin wäre sicher sofort wieder nach Frankreich aufgebrochen, wenn er hier gelandet wäre. Überall liegt Müll herum, alte Autowracks werden einfach in den Dschungel geschoben und sich selbst überlassen, viele Häuser sind verfallen, manche sind aber dennoch bewohnt. Als „Sehenswürdigkeiten“ wurden uns angeboten: Eine Kawa-Zeremonie (nennt man in Bayern „Heimatabend“), bei der ein Amerikaner zum Affen gemacht wurde, eine zwar interessant ausgestattete, aber im Verfall begriffene Kirche, ein sehr schön angelegter Golfplatz, zu dem allerdings das wohl miserabelste Golf-Clubhaus der Welt gehört und der Flughafen.
Am Anfang unserer Rundfahrt dachte ich, dass wohl meine lauthals zur im Bus laufenden Weihnachtsmusik von Boney M. im Chor mit 16 Amerikanern „Jingle Bells“ und „Felice Navidad“ singende Gattin das negative Highlight der Tour werden würde, doch wurde ich schnell eines besseren belehrt. Eigentlich schade (nicht um Boney M., sondern um die Insel)!
Ach ja, noch etwas ist uns aufgefallen: Wie auch in Französisch Polynesien werden hier die Toten zumeist im Vorgarten bestattet, was weitreichende Konsequenzen für die Immobilienpreise hat! Wer verkauft schon gerne seine Eltern? Und wer kauft gerne ein Grundstück mit fremden Leichen?
PS: Ulrike singt nicht nur lauthals amerikanische Weihnachtslieder zur Musik von Boney M., sie macht auch schöne Fotos (dieser Satz wurde auf ausdrücklichen Wunsch meiner Gattin aufgenommen).
Der Südpazifik zeigt sich gerade von seiner rauen Seite: 4 – 6 Meter hohe Wellen, immer wieder Regen und starker Wind. Wir laufen teilweise wie betrunken über die Decks, besonders auf den höheren. „It’s not you who are drunken, it’s the ship!“ Dennoch empfinden wir dies nicht als unangenehm, man wird nur immer wieder daran erinnert, dass man nicht festen Boden unter den Füßen hat. Das Schiff pflügt sich derweil beständig mit 18 Knoten seinen Weg gegen Westen, wo wir nach ungefähr 60 Stunden Fahrt an Heiligabend ankommen werden. Einer unserer Lieblingsplätze ist die Observation Lounge auf Deck 12 über der Brücke, wo wir einen guten Ausblick auf’s Meer haben.
Heute endet der Wettbewerb „Christmas decoration“, bei dem es Aufgabe war, die Kabinentür weihnachtlich zu dekorieren. Selbstverständlich haben auch wir uns daran beteiligt (danke, Georg und Inge), aber insgesamt ist auf den Fluren noch wenig zu sehen. Offensichtlich war niemand darauf vorbereitet, weihnachtliches Dekorationsmaterial mit in die Südsee zu bringen. Die Weihnachtsdekoration hält sich ohnehin auf dem Schiff in Grenzen, lediglich die ewige Dudelei amerikanischer Christmas Songs erinnert daran, dass morgen Heiligabend ist. Man glaubt gar nicht, wie viele Liedchen über „Rudolph“, „Santa“ und Konsorten veröffentlicht wurden. Die ersten 3 Tage dachten wir sogar, dass das ganz ohne Wiederholungen ablaufen würde, mittlerweile aber kann man doch gewisse Zyklen ausmachen. Weihnachtliche Stimmung will sich also bei uns nicht einstellen, dennoch sind wir ganz gespannt darauf, was Weihnachten hier auf dem Schiff ablaufen wird. Der 2. Weihnachtstag wird uns ohnehin gestohlen, weil wir durch das Überqueren der Datumsgrenze einen Tag verlieren.
…ist die freundliche Umschreibung unseres Capitano Felice Patruno (it.) für die derzeitige Wettersituation. Liquid sunshine hatten wir in den letzten Tagen immer wieder, auf Raiatea am 20.12. war es weitgehend trocken. Dafür gab es heute auf Bora Bora wieder reichlich davon verbunden mit Sturmböen, so dass Capitano Patruno sich sogar genötigt sah, den Zeitpunkt für die letzte Tenderfahrt vom Land zurück vorzuverlegen und die Nachmittagsausflüge abzusagen. Ich schloss mich dem Trend an und sagte zwei gebuchte Tauchgänge ab, weil es mir an anstrengenden Drifttauchgängen für diesen Urlaub reichte. Trotz suboptimaler Wetterverhältnisse haben wir einen Landgang gemacht und alles halbwegs trocken überstanden. Wir lassen uns davon auch nicht die Stimmung verderben und genießen die Zeit – sowohl auf dem Schiff, als auch die Landgänge.
Nun sind wir gerade dabei, Französisch Polynesien bei starkem Seegang zu verlassen und bewegen uns auf Samoa zu, mal sehen, ob der Sonnenschein dort auch flüssig ist. Die Reisestrecke nach Samoa sind 1100 nautische Meilen, das sind über 2000 km.
Le Truck, öffentlicher Bus…
…auch unser Fortbewegungsmittel auf Raiatea
Vanilleschoten
Anbau der besten Vanille der Welt
Heilige Stätte der Ureinwohner
Meeresarm
Papaya
noch’n Beweisfoto
Wer ist die freundliche Dame neben Capitano Felice Patruno?
Auch in der Südsee kann man krank werden! Nachdem Ulrike einen Tag mit Kopfschmerzen und Schnupfen zu kämpfen hatte, ist sie mittlerweile wieder voll in Ordnung. Sie musste nur auf Rangiroa einen Schnorchelausflug absagen, aber nachmittags ging es wieder. Rangiroa liegt nicht weit von Fakarava entfernt und ich hatte dort 2 Tauchgänge gebucht. Ich wusste dabei allerdings nicht, auf was ich mich einließ! So hatte ich den härtesten (Drift-)Tauchgang meines Lebens im Kanal zwischen zwei Inseln, mit einer Strömung, die ich bisher noch nicht erlebt habe. Sie war so stark, dass man keine Möglichkeit hatte, sich irgendwo festzuhalten, man wurde sofort weitergerissen. Ziel war, mit Delfinen zu tauchen und Hammerhaie zu sehen, was jedoch mir zumindest nicht gelang. Ich war ausschließlich damit beschäftigt, nahe bei meinem Diveguide zu bleiben und penibel darauf zu achten, alle Anweisungen, die wir im Briefing bekommen hatten, zu befolgen. Wenn mir das nämlich nicht gelungen wäre, hätte die Gefahr bestanden, dass ich ins Atoll hinein geblasen worden wäre und dann den letzten Tender zurück zum Schiff nicht mehr bekommen hätte. An der Tatsache, dass ich diese Zeilen hier schreibe, kann man erkennen, dass mir das gelungen ist.
Mittlerweile haben wir den ersten Teil unserer Kreuzfahrt beendet. Wir sind gestern morgen wieder in Papeete angekommen und haben einen Tag dort am Kai gelegen. Die Zeit, während das Schiff ent- und wieder beladen wurde haben wir genutzt, die Hauptstadt von Französisch Polynesien zu erkunden. Kurz vor Mitternacht haben wir dann wieder abgelegt und sind heute morgen in Moorea angekommen.
Markthalle in Papeete
Hier in Moorea hatten wir heute morgen einen seeehr unterhaltsamen Busausflug mit William, einem Nachfahren Schweizer Einwanderer, dessen komplette Lebensgeschichte und geschäftlichen Verstrickungen auf dieser Insel wir nun kennen. William spricht von sich meistens in der dritten Person, ist verheiratet mit einer Einheimischen, die eine Perlenfarm besitzt und machte unverhohlen aber sehr geschickt Werbung für die familiären Unternehmungen und Subunternehmungen. Niemand im Bus jedoch nahm ihm dies übel und so stand William nach der Verabschiedung seiner Fahrgäste mit einem Bündel von Dollarscheinen in der Hand da.
Auf Moorea bleiben wir noch bis heute Abend, dann geht es weiter nach Raiatea und übermorgen nach Bora Bora.
Wir sind von Nuku Hiva am Sonntagabend wieder aufgebrochen und heute morgen gegen 8:00 Uhr in Fakarava angekommen. Fakarava ist eigentlich eine ganze Gruppe von Inseln auf einem Saumriff im Atoll Tuamotu. Auf der Hauptinsel liegt der Ort Rotoava mit 2 Shops, einem für Lebensmittel und einem für technische Dinge wie Kochtöpfe oder Gasflaschen, einer Schule, zwei Kirchen, einer Krankenstation und einem Postamt. Ach ja, einen Flughafen gibt es hier auch auf dem einmal am Tag eine Maschine aus Papeete landet und auch wieder wegfliegt. In der Nebensaison fällt der Mittwochsflug aus!
Freundlicher Empfang
Blick nach Norden
Strandpromenade
Vorgarten
Omnipräsenz der Kolonialmacht
Musik nicht nur für Touristen
alles Handarbeit
Weihnachtsbaum
RSSC Mariner
Fukarava hat durch die Atollstruktur ein völlig anderes Erscheinungsbild als die anderen Inseln und erinnert mehr an eine Malediveninsel, also sehr flach ohne eine gebirgige Struktur, sehr schmal (man kann bequem in wenigen Fußminuten die Insel in der Breite durchqueren und von einem Strand zum anderen gelangen). Da ich selbstverständlich auch einmal die Unterwasserwelt der Südsee etwas genauer inspizieren wollte, hatte eine freundliche Dame auf unserem Schiff eine Tauchausfahrt arrangiert. Standardmäßig wird so etwas nämlich nicht vom Schiff aus angeboten und man muss daher örtliche Veranstalter bemühen. Leider sah es zunächst einmal so aus, als ob das nicht klappen würde, weil es hier nämlich eine Bestimmung gibt, dass bei Tauchausfahrten von 6 Gästen der Guide ein Instructor sein muss – ich war der sechste Gast und einen Instructor gab es nicht. Ich war also sozusagen auf der Warteliste. Ich muss wohl ziemlich enttäuscht dreingeblickt haben, als ich am vereinbarten Treffpunkt erschien und alle anderen Gäste so nach und nach eintrudelten, jedenfalls hatte der französische Guide David Erbarmen mit mir und nahm mich entgegen der Bestimmungen mit. Das Riff war wunderschön (Fakarava ist zum UNESCO-Biosphären-Reservat erklärt worden), die Artenvielfalt an wohl keiner anderen Stelle so groß und die Umwelteinflüsse so gering wie hier. Wir haben viele graue Riffhaie beobachten können, einen Napoleonfisch, 2 wirklich große Grüne Riesenmuränen, große Papageienfische beim Knacken von Korallen, mehrere Schulen von Paddletail Snappern. Auf der Rückfahrt vom Tauchgang konnten wir in der Lagune die typischen Farben der Südsee bewundern: A±lle Blautöne von hellem Türkis bis Dunkelblau bei strahlendem Sonnenschein und vereinzelten gewaltigen Kumulusformationen. So muss das sein!
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